Der Vorfall spielte sich im November des vergangenen Jahres in der Copa in Mittelkalbach ab. - Archivfotos: ON/Carina Jirsch

KALBACH / FULDA Prozess am Jugendgericht folgt

Nach rassistischem Vorfall in der "Copa": Sechs Personen sind geständig

08.05.24 - Für viele Diskussionen sorgte Ende November ein ausländerfeindlicher Vorfall in der Diskothek "Copacabana" kurz "Copa" in Mittelkalbach (Landkreis Fulda). Dort sollen mehrere Personen zum Partyklassiker L’amour toujours von Gigi D’Agostino ausländerfeindliche Parolen gesungen haben (O|N berichtete). OSTHESSEN|NEWS hat bei der Staatsanwaltschaft Fulda zum aktuellen Sachstand der Ermittlungen nachgehakt.

Pressesprecherin und Oberstaatsanwältin Dr. Christine Seban Archivfoto: O|N/Henrik Schmitt

"Im Zusammenhang mit der Diskothek 'Copacabana' in Mittelkalbach wurde mit Verfügung der Staatsanwaltschaft Fulda vom 30. Januar Anklage zum Amtsgericht – Jugendrichter – Fulda gegen insgesamt sechs Beschuldigte erhoben", erklärte Pressesprecherin und Oberstaatsanwältin Dr. Christine Seban gegenüber O|N. Bei zwei der Beschuldigten – nunmehr Angeschuldigten – handele es sich um Heranwachsende, bei den übrigen um Erwachsene, so Dr. Christine Seban weiter.

Archivfotos: ON/Carina Jirsch

"Den bisher vollumfänglich geständigen Angeschuldigten, die am Tattag, dem 26. November 2023, Besucher der Diskothek waren, wird eine gemeinschaftlich begangene Volksverhetzung im Sinne des Paragrafen 130 zur Last gelegt", ergänzte die Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Fulda abschließend.

Vorfall in Rotenburg hat sich nicht bestätigt

Rückblick: "L’amour toujours" von Gigi D'Agostino ist eines der angesagtesten Party-Lieder der letzten Jahrzehnte. Der Hit aus den 90er-Jahren feierte Ende des letzten Jahres sein Comeback. Und das im negativen Sinne. Vermehrt traten vor allem über TikTok-Videos ausländerfeindliche Versionen des Songs auf. Man sah dabei häufig tanzende Menschen, die den Refrain kurzerhand umtexten in "Ausländer raus!". Auch im Studienzentrum der Finanzverwaltung und Justiz in Rotenburg gab es im Januar den Verdacht eines ähnlichen Vorfalls. Allerdings hatte sich vor knapp sechs Wochen herausgestellt, dass sich der Rassismusverdacht nicht erhärtet habe. (kku)+++