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08.08.10 - BAD HERSFELD
Festspiele-Publikumspreis an "Wilhelm Tell"-Darsteller Markus GERTKEN
Der Preisträger des Hersfelder Publlikumspreises 2010 heisst Markus Gertken. Dies wurde am gestrigen späten Samstagabend bekanntgegeben. Er überzeugte die Zuschauerinnen und Zuschauer mit seiner Darstellung des „Wilhlelm Tell“ in der Regie von Holk Freytag als natur- und freiheitsliebender Individualist, der unfreiwillig in die Mühlen der Macht gerät. Mehr über das Stück, die Inszenierung und die Premiere am 13.06.2010 lesen Sie bei "osthessen-news" unter dem folgenden Link http://www.osthessennews.de/beitrag_H.php?id=1183212
Markus Gertken steht 2010 schon in der dritten Saison auf der Bühne der Hersfelder Stiftsruine. 2008 spielte er den Lionel in Torsten Fischers Inszenierung „Die Jungfrau von Orléans“, 2009 zeigte er den antiken Helden Odysseus in der „Odyssee“, ebenfalls in der Regie von Torsten Fischer, als rücksichtslosen Machtmenschen. Über den Bad Hersfelder Publikumspreis entscheidet das Publikum per Stimmzettel. Der Preis wurde 1995 vom damaligen Intendanten Volker Lechtenbrink eingeführt und besteht aus einem Ring, auf dem die Schwurhand Karls des Großen vor der Kulisse der Stiftsruine zu sehen ist. Auf deren Ostgiebel prangte einst über der Apsis eine goldene Skulptur jener zum Schwur erhobenen Hand des Kaisers.
Der Preis soll in jedem Jahr von einem anderen Bürger der Stadt Bad Hersfeld gestiftet werden. Der erste Stifter war gleichzeitig der Gestalter des Ringes, Juwelier Gunther Laufer-Klitsch. 2010 wird der Preis von der Wirtschaftsbetriebe Bad Hersfeld GmbH gestiftet.
HINTERGRUND: Markus Gertken erhielt seine Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule München, u.a. bei Kurt Hübner und Dieter Dorn. Anschließend folgten erste Engagements am Deutschen Theater Berlin, bei den Festspielen Weimar und am Theater Basel. 1996 begann seine Zusammenarbeit mit dem Regisseur Torsten Fischer am Schauspielhaus Köln. Hier war er bis 2005 in zahlreichen Inszenierungen zu sehen, u.a. als Liliom im gleichnamigen Stück von Horvath (1996), in Nicky Silvers „Fette Männer im Rock“, in Wedekinds „Lulu“ und Max Frischs „Andorra“ (2005). Am Theater in der Josefstadt Wien spielte er Sloane in Joe Ortons „Seid nett zu Mr. Sloane“ (Regie Günter Krämer), an der Oper Köln Bassa Selim in Torsten Fischers umstrittener Inszenierung von Mozarts „Entführung aus dem Serail“.
Ab 2003 arbeitete er als festes Ensemblemitglied der Berliner Schaubühne unter anderem mit Thomas Ostermeier („Würgeengel“, „Sommernachtstraum“). In der Regie von Torsten Fischer stand er immer wieder auch auf der Bühne des Berliner Renaissance-Theaters, etwa mit Nicole Heesters in George Taboris „Mutters Courage“ (2008). Zur Zeit spielt er dort in „Schöne Bescherungen“ von Alan Ayckbourn an der Seite von David Bennent, Anna Böttcher und Julia Stemberger. Auf der Bühne der Bad Hersfelder Stiftsruine stand Markus Gertken bereits zweimal in großen Rollen: 2008 spielte er Lionel in „Die Jungfrau von Orleans“, 2009 Odysseus in der Bühnenfassung der Homerschen „Odyssee“, wieder einmal in der Regie von Torsten Fischer.
Im Kino war Markus Gertken in „Karo und der liebe Gott“ (2005) zu sehen, im Fernsehen unter anderem in den Serien „Kommissar Rex“ und „Wilde Engel“. 2002 erhielt er eine Nominierung für den „First Steps Award“ als Ensemblemitglied im Abschlussfilm „Die Dämonen“ der Filmakademie Ludwigsburg. Markus Gertken lebt mit seinen Kindern und seiner Frau, der amerikanischen Sopranistin Mary Mills, in Berlin. +++