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Kalle BECKER (60), "Vater" des Burg Herzberg-Festivals, tot
17.04.14 - Der oft als "Vater des Burg Herzberg-Festivals" benannte Karl-Heinz "Kalle" Becker aus Fulda ist kürzlich im Alter von 60 Jahren verstorben. Das wurde am heutigen Gründonnerstag durch Mitteilungen von Freunden und eine Todesanzeige ("Karlchen ist in das Land des Regenbogens gereist") bekannt. Er hat über ein Jahrzehnt lang maßgeblich die Entwicklung dieses "Hippie-Festivals" in Osthessen mitgeprägt.
In einem Artikel über Ole Lukkoye wurde er von Kurt Mitzkatis in der "German Rock News" Ausgabe von 2000 als "letzter lebender Anarchist" betitelt. Herzberg war für Becker eine Art der besonderen Freiheit. Mit seinem "Herzberg Revival" 1991 ermöglichte er erstmals Menschen "seine Art der Anarchi für ein paar Tage zu leben".
"Freiheit, Gleichstellung ein Leben miteinander, gepaart mit guter Musik, bekannten Bands und dem Gefühl von Love and Peace erfüllte dank ihm wieder die Luft rund um die Burg Herzberg" heißt es in einem Nachruf. Er habe es geschafft, Namen wie Arthur Brown und Steppenwolf auf die Hessische Bühne zu bringen und so dasdas 70er-Jahre-Flair neu erwachen. Viele Hippie Fans und nicht Fans fieberten teilweise das ganze Jahr auf den nächsten Herzberg Termin und immer war es "ein Wochenende voller Überaschungen" und jeder Besucher und Mitarbeiter könnte unzählige Geschichten erzählen.
Becker hatte ein "erfülltes und bewegtes Leben", er hat Menschen Freude bereitet, war aber oft auch umstritten in seinem Handeln und polarisierte. Er war ein Mensch mit Visionen und er wird - auch wenn er nicht mehr aktiv war in der Szene - eine große Lücke hinterlassen (ma) +++