"Bürger von Bad Hersfeld, entledigt Euch dieser Ansammlung von Stümpern so schnell wie möglich"

31.07.14 - Die Schlagzeilen rund um die fristlose Kündigung von Festspielintendant Holk Freytag hören nicht auf. Nachdem die Darsteller am Mittwochabend bereits Unterschriften vor der Stiftsruine sammelten, meldet sich nun auch der Gewinner des Hersfeldpreises 2013 Stephan Schad zu Wort:

"Sehr geehrte Damen und Herren,

als Träger des letztjährigen Großen Hersfeldpreises und des Publikumspreises der Festspielzuschauer 2013 möchte ich mein Entsetzen über die Entlassung Holk Freytags zum Ausdruck bringen. Holk Freytag war ein großes Glück für die Festspiele. Er hat diese mit Intelligenz, Kreativität, unermüdlichem persönlichen Einsatz und einem substanziellen Geist erfüllt, der einmalig war, und weiß Gott nicht mal so eben zu ersetzen ist. Er ist ein toller Intendant, eine bedeutende Künstlerpersönlichkeit und ein großer Zeitgenosse. So einen Mann wird Bad Hersfeld nicht mehr finden.

Die angegebenen Gründe für seinen Rausschmiss sind ganz offensichtlich von einem kleinkrämerischen Bürgermeister Fehling nur vorgeschoben. Der Bürgermeister hat mit diesem Schritt den Festspielen, und damit seiner Stadt, heftig geschadet. Abgesehen vom künstlerischen Schaden und abgesehen davon dass es auch menschlich schäbig ist wie hier verfahren wurde, wird der Magistrat jetzt mit Abfindungsforderungen konfrontiert werden, (nicht nur von Freytag selbst) und erleben, dass das in finanzieller Hinsicht jetzt wohl gewaltig nach hinten los geht.

Zu allem Überfluss kommt Folgendes noch hinzu: Jeder Bewerber für eine Nachfolge Freytags, der behauptet jetzt noch eine Spielplan für 2015 auf die Beine zu bekommen ist unter allen Umständen unseriös. Ich kann den Bad Hersfeldern nur empfehlen sich der Ansammlung von Stümpern, die diese Entscheidung zu verantworten haben so schnell wie möglich zu entledigen. Welch ein unbeschreibliches Desaster für Bad Hersfeld von geradezu atemberaubender Provinzialität?

gez. Stephan Schad"