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Es gibt fast alles auf dem Festivalgelände - Alle Fotos: Daniel Kister

Festival-Feeling: Wasserfass und WC`s

21.07.06 - Breitenbach

"Der Berg lebt" - Milch und Honig fließen 4 Tage beim Burg Herzbergfestival

"Ich komme seit 10 Jahren zum Herzberg; ich kenne viele andere Festivals, aber Herzberg ist das schönste", findet "Blubbi Tommes", der hier Bongs und Tabak verkauft. Was macht das Herzbergfestival so besonders? Oder was ist hier mit den Worten der Session Band: so "zauberhaft"? - Jeder, der danach gefragt wird antwortet das gleiche: "Das Feeling, die Atmosphäre!" Das hier ist wie ein Stück Paradies auf Erden für vier Tage", schwärmt "Blubbi Tommes". Er ist begeistert von all den Individualisten: "Schaut euch doch die ganzen langhaarigen Menschen an! Die haben noch ihr eigenes Denken und lassen sich nicht von gesellschaftlichen Zwängen beugen." Der Tabakverkäufer sieht in den Besuchern "nur liebe Menschen". Hier könne man Geld liegen lassen, und keiner nehme es weg. "Ein Freund von mir hat am Herzbergfestival mal 200 Mark vergessen. Nachdem er es zwei Sunden später gemerkt hat, lag das Geld noch da."

"Der Berg lebt!" - Gestern abend startete das Herzbergfestival mit "überraschend vielen Besuchern". Zum 15. Mal treffen sich unterhalb der Burg Herzberg alle Hippies, Blumenkinder und solche, die es werden wollen. Vier Tage lang, bis Sonntag, wollen sie zusammen die "besondere Atmosphäre von Herzberg" erleben. Gestern um 18 Uhr wurde das Festival durch die "Session Band" eröffnet. Nachdem die ersten Töne auf der Bühne erklangen, fielen auch die ersten Regentropfen. Typisch Herzberg, kein Festival ohne etwas Regen bis hin zu wahren Schlammschlachten. Und während sich die Hippies durch den einsetzenden sommerlichen Platzregen nichts von ihrer Freude nehmen ließen, fragen die Musiker in ihrem ersten Lied: "Isn't it magic?" - Ist es nicht zauberhaft?

Über 30 Bands, unter anderem aus Kanada, Schweden und England, werden auf den beiden Bühnen des Festivalgeländes auftreten. Softmachine, Uli Jon Roth und King Crimson's Adrian Belew spielen neben Krautrocklegenden wie Hölderlin, Peter Burschs Bröselmaschine, Kraan und Psychedelic Monsterjam. Junge Bands wie The Gathering aus England und Wicked Minds aus Italien treffen auf so etablierte wie Hatfield & the North und Orange. Das Antibalas Afrobeat Orchestra aus New York und Berimbrown aus Brasilien runden das Programm weltmusikalisch ab.

"Am Samstag werden Wishbone Ash und die englische Hardrockband UFO auftreten", kündigt Elmar Feuerstein vom Organisationsteam zwei der vielen Highlights des Festivals an. "Daneben bieten wir auf unserer Freakstage einen Blick auf die europäische Musikszene, der einmal mehr zeigen wird, dass abseits des Mainstreams die Musik noch mit Herz gemacht wird und musikalische Qualität höher geschätzt wird als CD-Umsätze", formulieren die Veranstalter in einer Pressemitteilung, in der sie gleichzeitig Gitarren-Workshop mit Peter Bursch ankündigen: "Unser Ziel ist es, so viele Besucher wie möglich am Samstag Morgen mit Gitarre an der Freakstage begrüßen zu dürfen."

"Ich bin überrascht, dass heute schon so viel los ist. Wir schätzen, dass jetzt schon etwa 3.500 Besucher auf dem Gelände sind" sagt Feuerstein: "Ich denke es wird sehr voll." Insgesamt rechnet der Veranstalter mit 7.000 bis 8.000 Besuchern.

"Das Burg-Herzberg-Festival ist ein überregional und international bekanntes Musikfestival der Hippie-Szene" - So formuliert es das Lexikon. Die Besucher sind von "überall her". "Die Leute kommen aus ganz Deutschland, aus Schweden und England; zwei meiner Stammkunden kommen aus Wien", berichtet ein Standbesitzer.

Hüte, Tücher, Röcke, alle möglichen Kleidungsstücke in allen denkbaren Farben; Buttons, Ketten, Arm- und Fußbänder und sonstiger Schmuck. An verschiedenen Ständen wird alles angeboten, was das "Hippie-Herz" begehrt. Organisationen wie Attack, Greenpeace und solid informieren an eigenen Ständen über ihre Aktivitäten. Die Stände am Herzbergfestival seien die schönsten überhaupt, findet ein Verkäufer. Eine großes Zelt dient als provisorischer "Coffee Shop". Hier können die Gäste in einer Gartenschaukel ausruhen und entspannen.

"Alles so stressfrei, relaxt, locker und ungezwungen", beschreibt Christian Türck die Festivalsstimmung. Er ist zum fünften Mal dabei und kommt einzig wegen der Atmosphäre; die Konzerte besucht er gar nicht. Nora Ewald war 1993 das erste mal da, seitdem kommt sie jedes Jahr wieder. "Hier trifft man viele neue Menschen; alte Freaks und kleine Racker. Sie wollen für ein paar Tage ein anderes Leben haben", erklärt Nora, die hier noch nie Streit und Stunk erlebt, dafür aber einige neue Freunde gefunden hat.

Die Atmosphäre der "Großen bunten Gemeinschaft", zieht jeden Besucher in seinen Bann. "Es ist geil, dass man zeltet und geile Bands von früher spielen; die Atmosphäre ist total geil. Man lernt viele Leute kennen, kann mit jedem reden und ein Bierchen trinken", beschreibt Florian Bölter das Festival.

- Langsam lässt der sommerliche Regenschauer nach, alte und junge Hippies tanzen zu den Melodien, eine bunte, friedliche Menschenmenge wartet auf die nächste Band, während sich die Wolken verziehen und hinter dem Land, "wo Milch und Honig fließen", ein Regenbogen auftaucht. - "Isn't it magic?" (Daniel Kister)


Bis gestern abend waren schon viele da




Ein Paradies für Kinder ...





Sich ganz der Musik und den Gefühlen hingeben....


Seit 18 Uhr ... Musik von den Bühnen...

...endlich zu hören, weshalb viele gekommen sind

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