Archiv
13.06.07 - VB
Wasser-Detektive der Vergeudung auf der Spur - Was verbraucht unsere Klo-Spülung?
MÜCKE-OBER-OHMEN. „Sammeln wir eigentlich auch Regenwasser?“ Solche Fragen könnten Eltern in Oberhessen in nächster Zeit öfters zu hören bekommen, denn die Aktion „Wasser bildet“ möchte Grundschulkindern den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser spielerisch näher bringen. Dr. Hans-Otto Wack, Leiter des Umweltbüro Schotten, holte sich für die Realisierung dieses Projekts die OVAG, den Energie- und Wasserversorger in Oberhessen, an Bord.
Vier Grundschulen aus den Landkreisen Gießen, Vogelsberg und dem Wetteraukreis gewannen die Teilnahme an diesem Pilotprojekt, darunter drei dritte Klassen der Grundschule Oberes-Ohmtal im Ortsteil Ober-Ohmen der Gemeinde Mücke (Vogelsbergkreis), die vor kurzem ihre Wasser-Rallye genossen.
„Es ist besser gelaufen als gedacht, die Kinder machen super mit“, resümiert Cecile Hahn, Agrarwissenschaftlerin und Mitentwicklerin dieses Projekts. „In diesem Alter sind die Kinder noch so richtig begeisterungsfähig."
Jede Schule bekam eine Wasserkiste, in der sich das notwendige Material für die vierwöchige Schulphase befand. Für zwei Unterrichtseinheiten besuchten die Wasserexperten des Umweltbüros die jeweiligen Klassen und stellten das Thema vor. Für die restlichen zwei Wochen erhielten die Lehrer genügend Material, um alleine weiter zu machen.
„Die Resonanz ist sehr gut, deshalb würden wir das Projekt ‚Wasser bildet’ gerne an vielen Schulen anbieten. Durch die Wasserkisten könnten die Lehrer ohne unsere Hilfe das Programm individuell in ihren Unterricht einbauen“, erklärt Cecile Hahn.
Nach dem lehrreichen Programm, konnten sich nun die Schülerinnen und Schüler in Ober-Ohmen bei der abschließenden Wasser-Rallye so richtig austoben. An sieben Stationen mussten sie verschiedene Geschicklichkeitsübungen absolvieren, bei denen die Kinder so wenig Wasser wie möglich verlieren durften. Das Team kann nur gewinnen, wenn es zusammenarbeitet. Nach dem Motto, gemeinsam sind wir stark, soll Teamfähigkeit trainiert werden. Damit bei den Ergebnissen nicht geschummelt werden kann, unterstützen neben den Lehrkräften, zwei Mütter Cecile Hahn an diesem Tag.
Klassenlehrerin der 3c Elisabeth Volk D’Amour ist von dem Projekt begeistert. „Der Versuch mit den Bachtierchen hat den Kindern gut gefallen, mir besonders der Aufbau des Projekts.“ Doch hat es gefruchtet? „ Ich denke schon. Wir haben viel nachgearbeitet und sie gehen schon bewusster mit dem Thema um“, weiß Volk D’Amour.
Susanne Ruhl und ihr Haushalt wurden gleich von ihrem Sohn Patrick unter die Lupe genommen. „Wie viel verbraucht denn eigentlich unsere Toilettenspülung?“, fragte der kleine Wasserdetektiv eines Tages. Die Erfahrung, dass die Schüler davon begeistert zuhause erzählten, hat die Klassenlehrerin der 3b Christina Hoefeld ebenfalls gemacht. „Zwischendurch war Elternabend und es kamen sehr viele Reaktionen von den Eltern, ihre Kinder hätten von dem Projekt berichtet. Richtig losgesprudelt hätten sie“, sagt sie sichtlich amüsiert. Wie für die Kinder, war es für die Lehrer nicht minder hilfreich und informativ. „Unterricht zum Anfassen, so sollte es in einer Grundschule sein. Was ich mich nun mehr trauen werde sind Versuche in der dritten Klasse in den Unterricht einzubauen“, verrät Christina Hoefeld. Anstrebenswert sei ein „Unterricht mit allen Sinnen." +++