"Das gab es bisher noch nicht": Wasserwachtler wurden Bundes- und Bezirkssieger

WÜLFERSHAUSEN. Die Gemischte Mannschaft der Wasserwacht Wülfershausen wurde zum vierten Mal in Folge Bundessieger. Am Samstag und Sonntag kämpften in Regensburg insgesamt 33 Mannschaften um den Sieg, den schließlich die Mannschaft aus Wülfershausen im Landkreis Rhön-Grabfeld für sich entschied. Auf Platz zwei kamen die Wasserwachtler aus Brandenburg, Platz drei ging an die Damen aus Sachsen. Die Wülfershäuser haben sich damit nun außerdem für einen internationalen Wettbewerb qualifiziert, der im Bereich „Erste Hilfe“ ausgetragen wird.

Bürgermeister Peter Schön konnte am Sonntagnachmittag nicht nur die Bundessieger begrüßen, sondern auch weitere Wülfershäuser Jugendliche, die beim Wasserwacht-Wettkampf auf Bezirksebene in Dettelbach den ersten Platz erreicht hatten. Sie nehmen vom 18. bis 20. Juli nun beim Landeswettbewerb in Lindau teil.

In 34 Jahren Wülfershäuser-Wasserwacht-Geschichte sei solch ein Doppelsieg noch nie dagewesen, sagte Schön. Wülfershausen bezeichnete er als eine Hochburg der Wasserwacht. Natürlich lud schön nach dem spontanen Empfang zum Umtrunk ein. Aus Sicht der Kreis-Wasserwacht Rhön-Grabfeld sei dieses Wochenende das erfolgreichste aller Zeiten gewesen, sagte der Bürgermeister. Die Ortsgruppe Wülfershausen hatte mit der gemischten Mannschaft auf dem Bundeswettbewerb für Erwachsene vom 2. - 4. Mai 2008 in Regensburg den Landesverband Bayern vertreten und gesiegt. Sie wurden Bundessieger und sind damit Deutscher Meister im Rettungsschwimmen der Wasserwacht.

Zur Erinnerung: Die Mannschaft ist in Bayern seit neun Jahren ungeschlagen und vertrat den Landesverband Bayern somit zum 9. Mal in Folge. Viermal sind sie nun schon Bundessieger (2000, 2003, 2004 und 2008), fünfmal waren sie bereits Deutscher Vizemeister (2001, 2002, 2005, 2006, 2007). Kein Wunder, dass die Sieger bei ihrer Ankunft nicht nur mit einem großen Plakat begrüßt wurden sondern auch lautstark mit Beifall und dem Schlachtruf „Patsch nass“ und auf Wülfershäuserisch „Dresch nooß“. Es gab kleinere „Wasserbomben“ und natürlich Glückwünsche und Umarmungen von allen seiten für die Mannschaftsmitglieder: Rüdiger Arbes (gleichzeitig Trainer und Mannschaftsführer), Conny Arbes, Caroline Schunk, Kristina Heinz, Michael Hellmuth und Peter Schön Junior.

Wülfershausen ist eine Hochburg der Wasserrettung sagte Bürgermeister Schön nicht ohne Stolz und erinnerte an die Meisterschaft, die teils aufregender als ein Krimi gewesen sei. „Die vielen Schlachtenbummler haben mit euch gezittert,“ sagte Schön und erinnerte an die acht Stationen, die in Regensburg durchlaufen werden mussten. Eine Fülle von besonderen Aufgaben seien es gewesen, bei denen so mancher junge Notarzt, der zum ersten Einsatz kommt, „zu kämpfen gehabt hätte.“ Aber die Wülfershäuser hätten alles mit Bravour gemeistert. Schwierig sei es zum Beispiel gewesen, als sie einen etwa 100 Kilogramm schweren Mann am Donauufer zunächst so stabilisieren mussten, dass dieser nicht in den Fluss abrutschte. „Da waren Höchstleistungen gefordert,“ stellte Peter Schön fest.

Er gratulierte aber auch der Ortsgruppe, die gleich mit drei Mannschaften, darunter die „roten Teufel“ beim Bezirkswettbewerb in Dettelbach waren. Dort starteten sie für die Kreis-Wasserwacht Rhön-Grabfeld. Mit dabei waren hier in der Stufe I ( bis 10 Jahre): Johanna Wirsing, Corinna Wehner, Valentina Umhöfer, David Mayer, Niklas Mauer, Uli Schmitt, Christine Göpfert (Trainer) und Filis Schneider ( Trainer). Stufe II (11-13 Jahre): Nico Büttner, Julian Schneider, Florian Heger, Svenja Arbes, Daniela Heger, Regina Wirsing, Stefan Bergmann ( Trainer), Roland Römling ( Betreuer). Stufe III: (bis 15 Jahre). Lukas Römling, Felix Arbes, Daniel Büttner, Marita Weber, Anna-Lena Büttner, Kathrin Kießner, Ute Ment (Trainer) und Lisa Sterzinger (Betreuer).

Die Teilnehmer der Stufe I und III wurden Bezirkssieger, die der Stufe II wurden 2. Bezirkssieger. Da sowohl die ersten als auch die zweiten Sieger zum Landeswettbewerb fahren dürfen, werden die Wülfershäuser mit drei Mannschaften in Lindau vertreten sein.

Trainer Rüdiger Arbes dankte zum Abschluss des spontanen Empfangs ganz herzlich und verwies darauf, dass man in Dettelbach echte Kameradschaft gezeigt habe. Weil dort bei der Damenmannschaft der Wasserwacht aus Schwaben eine Mitschwimmerin fehlte, erklärte sich Fabienne Mayer von der Wasserwacht Ortsgruppe aus Wülfershausen spontan bereit auszuhelfen. Die Gruppe erreichte einen dritten Platz.

Inwieweit die Wülfershäuserin da mit ausschlaggebend war, wollte Trainer Rüdiger Arbes dahingestellt sein lassen. Conny Arbes, die in Regensburg dabei war, dankte für den rührenden Empfang in der Heimatgemeinde. Man sei, wie immer, überwältigt und stolz. „Das war Spitze, auch, dass so viele Schlachtenbummler wieder dabei waren,“ fügte sie an. (hf) +++