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25.02.11 - Region

NABU fordert vom Regierungspräsidium: "Windkraftgau" aufhalten, Lobby zügeln

Der NABU-Vogelsberg hat sich mit einem Offenen Brief an Regierungspräsident Dr. Witteck gewandt, um gegen die Genehmigungspraxis von weiteren Windkraftanlagen im Vogelsberg zu protestieren.

Der NABU sei zur Überzeugung gelangt, dass laufende und zukünftige Planungsvorhaben in Sachen Windkraft sauber abgeprüft und unvoreingenommen begleitet würden. Leider müsse der Naturschutzbund jedoch feststellen, dass vom Regierungspräsidium Gießen einseitig "pro Windindustrie" gehandelt und entschieden werde. Ein besonderes Negativbeispiel sei die Genehmigung von sieben Anlagen bei Ulrichstein - Helpershain. Ein "unzulängliches ornithologisches Gutachten" habe zu einer Genehmigung der Windräder geführt, obwohl eine "fachlich fundierte Bewertung" zum Schluss gekommen sei, dass das Gebiet für windkraftsensible Greifvögel und Schwarzstörche eine besondere Bedeutung habe. Eine künstliche Umleitung der Flugwege der Tiere führe frühestens in einigen Jahren zu einer Besserung.

"Bei solchermaßen willkürlichem Behördenhandeln kann man die ohnmächtige Wut der Bürger und den daraus resultierenden Staatsverdruss gut nachvollziehen", so der NABU im offenen Brief. Der Naturschutzbund bittet Regierungspräsident Witteck, den "Windkraftgau" im Vogelsberg aufzuhalten, und der Windkraftlobby "Zügel anzulegen".

Unterstützung erfährt der NABU von Landrat Rudolf Marx (CDU). Er unterstütze die "vortreffliche Analyse" des NABU-Kreisverbandes, teilt er in einer aktuellen Pressenotiz mit. Es könne nicht sein, dass immer nur der „Profit einzelner Firmen“ Vorrang habe und die Interessen der Region unberücksichtigt blieben. Geplante Windkraftanlagen mit einer Gesamthöhe von über 185 Metern in der Dimension von Hochhausbauten sprengten jegliche Maßstäblichkeit und zeigten einen erheblichen Wahrnehmungs- bzw. Auswirkungsradius. Es sei ein Unding, das die Kreis-Naturschutzbehörde „nur zufällig“ von weiteren Planungen neuer Großwindanlagen erfahre, beklagt sich der Vogelsberger Landrat.

Marx hält die großen Industrieanlagen schädlich für die Vorhaben, die die Region voranbringen sollen und verweist auf die Fortschritte im Ausbau des Tourismus, auf die Anstrengungen zur Etablierung eines Geoparks und ganz aktuell auf das Naturschutz-Großprojekt, das von Bund und Land unterstützt wird. All diese Projekte sieht Marx „konterkariert – in einem nie gekannten Ausmaß“. Das Zupflastern mit Großwind-Industrieanlagen zerstöre die einzigartige Naturlandschaft des Vogelsbergs. Marx bleibt dabei, dass der Vogelsberg „unfair“ behandelt werde. „Wir sollen fast die ganze Last tragen – das geht so nicht“, stellt er erneut klar. +++

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