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Nur noch Schutt und Asche unter einer Eisschicht... - Fotos: Martin Angelstein

Bernhard Hahner (li) und Ralph Brandmüller...

06.02.12 - PETERSBERG

Knapp 20 Stunden nach dem Brandausbruch in der Lagerhalle seiner Firma ESAPAQ-Verpackungstechnik in Petersberg-Böckels (Kreis Fulda) stand heute Nachmittag Vorstandschef Ralph Brandmüller vor den Ruinen des zerstörten Gebäudes. Verkohlte Balken, querliegende Traversen, Reste der Außenverkleidung und unter dem eingestürzten Dach Reste von Folien und Acrylglas aus der eigenen Produktion. Fast ist davon nichts zu sehen, denn gefrorenes Löschwasser und Löschschaum haben eine ganz eigenartige "Ummantelung" in Form von "Kunstschnee" geschaffen. Die Ermittlungen der Polizeiexperten werden nicht leicht sein, denn angesichts der bleibenden Minus-Temperaturen ist an die eigentlichen Brandspuren kaum heranzukommen.

LESEN Sie dazu auch unseren Erstbericht vom gestrigen Sonntag mit großer BILDERSERIE unter dem folgenden Link...http://www.osthessen-news.de/beitrag.php?id=1209447 !

ESAPAQ-Vorstand Brandmüller betrachtete sich die Brandruine von außen, betreten darf sie niemand, denn das Gelände ist polizeilich gesperrt. "Das Wichtigste ist doch, dass kein Mensch zu Schaden kam - und die Feuerwehr hat hervorragende Arbeit geleistet" sagte Brandmüller gegenüber "osthessen-news". Er ist auch deshalb erleichtert, dass die bestehende Brandmauer zwischen Halle und angrenzendem Betriebsgebäude gehalten hat. "Das hätte uns wirklich getroffen". Ausgelegt war die Brandmauer für eine "Dauer" von 30 Minuten, gehalten hat sie letztendlich mehrere Stunden. ESAPAQ produziert im thüringischen Gerstungen und benutzt die Niederlassung im Gewerbegebiet von Böckels als eine Art "Zwischenlager".

Nach eigenen Angaben ist ESAPAQ ein Hersteller von PE-Folien, Produzent von PE-Luftpolsterfolien und Verarbeiter von PE-Schaumfolien sowie einen Entwickler von technischen Verpackungslösungen. Das Unternehmen versteht sich als "der Spezialist für Lösungen standardisierter und individueller Folienverpackungen aus hochwertigsten PE-Materialien".

Doch Brandmüller ist nicht allein an der Brandstelle. Neben ihm steht Bernhard Hahner, Geschäftsführender Gesellschafter der Hahner Stahlbau GmbH und quasi direkter Nachbar in der Straße "Steinbachsfeld 3". Als am gestrigen Samstagabend für die Petersberger Feuerwehr "Vollalarm" ausgelöst wurde, hieß es in ersten Meldungen "bei Stahlbau-Hahner". Schnell machte die Informationen mit dem Inhalt "...der Hahner brennt" die Runde - und sogar am heutigen Sonntag wurden ähnliches weitergegeben. Auch Bernhard Hahner - der gestern Abend in Süddeutschland unterwegs war - erhielt eine solche "Erst-Information" und war - so sagte er zu "osthessen-news" - dann "doch erschrocken, weil ich mir vorstellte, dass daheim alles brennt". Aber die Ungewissheit dauerte nicht lange, denn nach dem nächsten Telefonat war klar, dass es sich um einen Nachbarbetrieb handelte.

Allerdings sind Hahner und Brandmüller nicht nur persönlich, sondern auch geschäftlich verbunden. Auf der jetzt zerstörten Halle befand sich eine Photovoltaikanlage, die von der "Hahner Eco Invest" mit 1.716 Modulen errichtet worden war. Fast genau zwei Stunden vor dem Brandausbruch (um 17:17 Uhr) hat die Anlage das letzte Mal Strom ins Netz eingespeist. Die Anlage soll nach dem Neubau der Halle auch dort wieder neu montiert werden.

Wie hoch der genaue Schaden und die Kosten sind, ist unklar. Die Polizei sprach in einer ersten Schätzung von 250.000 Euro, möglicherweise liegt die Summe deutlich höher. Zerstört ist nicht nur die Halle und die Photovoltaikanlage, sondern auch eingelagerte Produkte von ESAOAQ, denn in der Halle selbst standen - anders als es im Polizeibericht hieß - keine Fahrzeuge. Die standen nur auf der Freifläche vor der Halle und gehörten dem benachbarten Kfz-Meisterbetrieb Armin Baus, der dort einen Autohandel betreibt und Fahrzeuge repariert. Vor allem die Strahlungshitze an etwa an einem Dutzend Personen- und Lieferwagen massive Schäden angerichtet, denn es sind komplette Rück- und Seitenfronten geschmolzen.

Alle Betroffenen ziehen nach dem Ende der Löscharbeiten auch ein "positives Fazit": alle Firmen können ungehindert weiterarbeiten, Arbeitsplätze sind nicht in Gefahr. Und nicht wenige Firmenchefs - so erfuhr "osthessen-news.de" - werden den Großbrand einmal zum Anlaß nehmen, über die Notwendigkeit der manchmal "ärgerlichen Sicherheitseinrichtungen" neu nachzudenken. (Martin Angelstein) +++


...vor der eingestürzten Halle

Bei der Besichtigung des Brandortes....


...zufrieden, dass diese Brandmauer größeren Schaden verhinderte...










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