712.000 Euro vom Landeswohlfahrtsverband für 2 CARISMA-Werkstattprojekte

Rund 712.000 Euro Unterstützung (zum Teil als Darlehen) hat das Integrationsamt des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen (LWV) für zwei Werkstattprojekte der Caritas im Bistum Fulda gewährt. In einer Feierstunde übergab Landesdirektor Lutz Bauer die entsprechenden Bewilligungsbescheide an den Vorstandsvorsitzenden des Caritasverbandes, Msgr. Dr. Günter Etzel. Die Bescheidübergabe, an der u. a. auch der Fuldaer Bürgermeister Dr. Wolfgang Dippel und als Vertreter des Landkreises Fulda Richard Frank (Leiter Sozialamt) teilnahmen, erfolgte in Fulda-Maberzell in den Räumen der „Carisma“ – Werkstatt für psychisch kranke Menschen.

581.000 Euro erhält die Caritas für den Ausbau von Carisma. Geplant ist ein Neubau mit Anschluss an die bestehenden Werkstattgebäude, so dass zukünftig 60 Menschen mit seelischer Behinderung hier Arbeitsplätze finden sollen. Etwa 130.000 Euro fließen der Werkstatt für geistig behinderte Menschen in Fulda zu, wodurch die Ausstattung verschiedener Arbeitsbereiche verbessert werden kann.

In seiner Begrüßung wies der Caritas-Verbandsvorsitzende Dr. Etzel darauf hin, dass am Standort Maberzell die Menschen nachweislich bereits sehr lange siedelten und arbeiteten. Insofern sei es der genau richtige Standort für eine moderne Werkstatt, die psychisch kranken Menschen Arbeitsmöglichkeiten und damit eine Lebensgrundlage bieten solle.In seiner Erwiderung nahm LWV-Landesdirektor Lutz Bauer diesen Gedanken auf. Er unterstrich, dass die Caritas für den Landeswohlfahrtsverband ein wichtiger Partner sei, um die Nachteile der seelisch wie geistig und körperlich behinderten Menschen auszugleichen. Die Mittel, die der Caritas zur Verfügung gestellt würden, kämen von Arbeitgebern, die ihrer gesellschaftlichen Verpflichtung, behinderten Menschen Arbeitsplätze zu schaffen, nicht im vollen Umfange nachkämen.

Das Geld erhielte mit der Caritas eine Institution, die im Bereich der Behindertenhilfe mehr als nur die Pflicht tue, immer wieder auf die aktuellen Entwicklungen des Arbeitsmarktes reagiere und neue Ideen zur optimalen Gestaltung behindertengerechter Arbeitsplätze entwickele. Nach dem Landesdirektor sprach der Leiter des Ressorts Behindertenhilfe der Caritas, Ernst-Paul Walter. Er unterstrich, dass die Caritas die Arbeit mit psychisch kranken Menschen völlig neu ausgerichtet habe – weg von reinen Beschäftigungsangeboten hin zu echten Arbeitsangeboten für teilweise hoch qualifizierte Menschen, die allerdings nicht in der Lage seien, „wie Automaten zu funktionieren“.

Carisma-Werkstattleiter Dr. Rüdiger Schwan stellte in seinem Redebeitrag schließlich kurz die Werkstatt, ihr Konzept sowie die Produktpalette von Carisma vor. Oberste Maxime sei es hier, die Menschen nicht an die Arbeit anzupassen, sondern umgekehrt: „Wir fragen sie: Was könnt ihr? In welchem Bereich wollt ihr tätig sein?“ Auf diese Weise, so Dr. Schwan, entstehe auch die Vielfalt des Angebotes von Carisma als Dienstleister und Partner der regionalen Wirtschaft.

"Carisma" in Fulda-Maberzell ist eine Werkstatt der Caritas für psychisch kranke Menschen, die dort - im geschützten Raum - auf ihre Fähigkeiten und Bedürfnisse zugeschnittene Arbeitsplätze finden. Der Bedarf an solchen Arbeitsplätzen steigt, deshalb wird Carisma ausbauen und ihr Arbeitsplatzangebot erweitern. Der Landeswohlfahrtsverband bewilligte für dieses Ausbauprojekt die Fördergelder. (Informationen zur Werkstatt Carisma im Internet unter www.carisma-werkstatt.de). +++