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15.11.06 - Fulda

ENTSCHEIDUNG! Bundesstraße B 87n nach Meiningen über Hofbieber & Lahrbach

Die jahrelangen Untersuchungen und Abwägungen für eine Linienführung der geplanten Bundesstraße zwischen Fulda und Meiningen im Zuge der B 87n sind abgeschlossen. Heute Nachmittag wurden in Fulda die Ergebnisse dieses wichtigen Planungsschrittes im Amt für Straßen- und Verkehrswesen Fulda der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Wichtigste: die künftige Trasse soll vom A7-Anschluss Fulda-Mitte über Margretenhaun, Hofbieber und Lahrbach nach Thüringen führen. „Mit Abschluss dieser Planungsphase wird die Trassenführung für die Bundesstraße zwischen den beiden Wirtschaftsräumen in Hessen und in Thüringen erheblich konkretisiert und wir kommen der Realisierung einer leistungsfähigen Ost-West-Achse in unserer Region wieder einen Schritt näher“, betonten die Minister heute in Fulda. Die geschätzten Kosten der neuen B 87 zwischen der Anschlussstelle Fulda-Mitte und Meiningen betragen einschließlich der erforderlichen Bauwerke rund 186 Mio. Euro, die Länge beträgt ca. 57,4 Kilometer.

Im Rahmen der Linienplanung wurden alle im Planungsraum denkbaren Trassenvarianten nach verkehrlichen, straßenbautechnischen, naturschutzfachlichen und wirtschaftlichen Kriterien bewertet und gegeneinander abgewogen. “Dabei spielte vor allem die Frage der FFH-Verträglichkeit der Linien eine wichtige Rolle, denn wir haben es hier durch die auf der Grundlage europäischen Rechts festgelegten FFH- und Vogelschutzgebiete im Zentrum des Planungsraums mit einem ökologisch höchst sensiblen Gebiet zu tun“, sagten Dr. Rhiel und Trautvetter.

Dies führte unter anderem dazu, dass Varianten durch die Hohe Rhön zwischen Batten und Oberweid allein aus umweltrechtlichen Gründen ausgeschlossen werden mussten. Damit entfielen in der Konsequenz auch die westlich anschließenden Varianten über die B 458. „Umso mehr freuen wir uns, dass es den beiden Straßenbauverwaltungen gelungen ist, einen Trassenverlauf zu finden, in dem es nicht zu wesentlichen Beeinträchtigungen dieser Schutzgebiete kommt“, so die Minister.

Anhand einer Übersichtskarte erläuterte Minister Dr. Rhiel zunächst die geplante Trassenführung im hessischen Teil der Bundesstraße. An der neuen Autobahnanschlussstelle Fulda-Mitte beginnend und dann nach Norden abschwenkend lehnt sich die Linie im hessischen Abschnitt weitgehend an die Landestraße L 3174 an. „Allein dies dient schon der Eingriffsminimierung in Natur und Landschaft“, sagte Dr. Rhiel Die Ortslagen von Margretenhaun und von Niederbieber werden durch zwei Nordumgehungen entlastet. Auch im Bereich Lahrbach stellt eine nördliche Führung die bessere Alternative dar. Nordwestlich von Dippach verlässt die Linie den Straßenzug der L 3174 und das hessische Gebiet und führt weiter Richtung Oberweid. „Wir haben auch einen Korridor weiter nördlich über die Landesstraßen L 3175 und L 1122 in Richtung Tann und Empfertshausen geprüft, aber diese Trasse ist verkehrlich, bautechnisch und umweltfachlich ungünstiger als unsere Vorzugslinie“, schloss der hessische Verkehrsminister seine Trassenvorstellung ab.

Die beabsichtigte Linienführung in Thüringen konzentriert sich östlich von Kaltennordheim im Wesentlichen auf den Ausbau der Landesstraße L 1124 mit dem Neubau von Ortsumgehungen für Oberkatz, Herpf, Stepfershausen, Dörrensolz und Melkers/ Walldorf.

„Auch ohne die geplante Bundesstraße gäbe es kaum Wahlmöglichkeiten zum Bau von Ortsumgehungen im Zuge dieser Landesstraße“, sagte Trautvetter. Dies gelte insbesondere für die problematischen Ortsdurchfahrten in Oberkatz und Stepfershausen. „Nur müsste dann der Freistaat Thüringen diese Umgehungen aus eigener Kraft realisieren, was auf Grund der Haushaltssituation vermutlich noch länger dauern dürfte“, fügte der Minister hinzu. Alle weiteren Planungsschritte werden sich an dem wirklich kritischen Bereich der eigentlichen Rhönquerung orientieren. „Die noch ausstehenden Raumordnungsverfahren in Thüringen werden die Ergebnisse des Verfahrens in diesem zentralen Bereich berücksichtigen“, machte Trautvetter deutlich. Zur weiteren zeitliche Abfolge teilt er mit, dass nach dem voraussichtlich noch in diesem Jahr abgeschlossenen Raumordnungsverfahren für Melkers und Walldorf in 2007 auch die noch fehlenden Raumordnungsverfahren für die übrigen Ortsumgehungen beantragt werden sollen.

In der zweiten Novemberwoche wurde die beabsichtigte Linienführung auch dem Bund als Baulastträger der neuen Straße vor Ort vorgestellt. “Noch in diesem Jahr werden die Planungsunterlagen dem Bund formal vorgelegt und die Straßenbauverwaltungen müssen die Raumordnungsunterlagen zusammenstellen. Im ersten Quartal 2007 wollen wir dann zeitgleich die zwei getrennten Raumordnungsverfahren beim Regierungspräsidium in Kassel und beim Landesverwaltungsamt in Weimar beantragen“, erläuterten die Minister die nächsten Schritte.

Sie zeigten sich optimistisch, dass die raumordnerischen Verfahren noch im Jahr 2007 abgeschlossen werden könnten. Danach stünden die Linienbestimmung der raumordnerisch abgestimmten Trasse durch den Bundesverkehrsminister und nachfolgend die konkrete Entwurfsbearbeitung für die Bundesstraße an. „Wann mit dem Bau der Straße begonnen wird, können wir in diesem frühen Planungsstadium noch nicht sagen, wir werden die Planungen aber weiterhin in beiden Bundesländern mit höchster Priorität betreiben, erklärten die Minister abschließend. +++

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