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Achim Zange (links), Inhaber der gleichnamigen Ziegelei und Landrat Dr. Karl-Ernst Schmidt überzeugen sich von der Qualität der Ziegelsteine.
13.12.06 - Niederaula
Ziegelei ZANGE erwartet schwere Zeiten: Sorge über hohe Energiepreise
Die Ziegelei Zange in Niederaula (Kreis Hersfeld-Rotenburg) erwartet - nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr 2006 – für 2007 schwierigere Zeiten. Vor allem die vorhandenen Überkapazitäten bereiten dem mittelständischen Unternehmen Sorgen, berichtete Firmenchef Achim Zange beim Besuch von Landrat Dr. Karl-Ernst Schmidt. Er selbst sieht sein Unternehmen allerdings gut aufgestellt, um in diesem „schwierigen Markt“ zu bestehen, erklärte der Unternehmer.
Die Firma Zange wurde bereits im Jahr 1879 in Norddeutschland gegründet und widmet sich seitdem dem Brennen von Ziegeln. 1906 wurde am heutigen Standort am Ortsausgang von Niederaula Richtung Westen die Niederaulaer Dampfziegelei errichtet; 1919 kaufte die Familie Zange den Betrieb, der seitdem in vierter Generation im Familienbesitz ist. Heute verarbeitet das Unternehmen Ton aus Hattenbacher Abbaugebieten, der, zusammen mit Säge-mehl und Papierfaserstoffen, zu hochwertigen Bausteinen gebrannt wird.
Zange legt großen Wert auf Umweltschutz
Bis heute ist die Ziegelei das Kernstück des Unternehmens geblieben, berichtete Zange dem Landrat, der zusammen mit Henning Rös vom Fachdienst Unternehmensservice des Landkreises die Fabrik besichtigte. In den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde die Ziegelei fast vollständig neu gebaut; zwischenzeitlich ergänzt ein umgangreicher Baustoffhandel und Baumarkt das Angebot. Besonderen Wert legt Zange auf die Umwelt-Investitionen, die getätigt wurden. Eine Abgas-Nachverbrennung sorgt dafür, dass alle Grenzwerte nicht nur eingehalten, sondern zum Teil deutlich unterschritten werden.
Landrat Dr. Schmidt bot dem Unternehmer Unterstützung durch die Experten des Landkreises, etwa in Umweltfragen, an, wenn Bedarf bestehe. Wie er im übrigen jede Unterstützung zusagte in denjenigen Bereichen, „in denen der Landkreis und er selber helfen können“, betonte Dr. Schmidt.
"Jede Strompreiserhöhung ein dicker Brocken"
Firmenchef Zange schaut in erster Linie mit besorgtem Blick auf die Entwicklung der Energiepreise. Vor allem der ÖL-Preis, aber auch die Entwicklung im Strom-Sektor, bereiten dem mittelständischen Betrieb Sorgen. Bei 1,5 Millionen Kilowattstunden Verbrauch pro Jahr ist jede noch so kleine Strompreiserhöhung „ein dicker Brocken“ sagte Zange. Trotzdem ist er optimistisch, dass sich sein Unternehmen – das vorletzte von ehemals über 50 Hintermauer-Ziegeleien in Hessen - gegen die Marktkonzentration behaupten kann. +++