"Jobs for real" - Ferienprojekte verschönern den Stadtteil Lamboy

Stolz haben 16 Jugendliche und die sie betreuenden Fachleute die Ergebnisse ihrer Ferienjobs im Stadtteil Lamboy präsentiert. Während die meisten ihrer Schulkollegen die freien Tage ohne Verpflichtungen genossen, nutzten diese auf zwei Gruppen aufgeteilten Jugendlichen die Gelegenheit, ihren Stadtteil zu verschönern und gleichzeitig ihre Chancen auf einen Ausbildungs-oder Praktikumsplatz zu verbessern. Im Rahmen des Projektes "Jobs for real" und unter fachkundiger Anleitung mauerten die Teilnehmer eine "Litfaßsäule" für den Lamboypark und bauten eine Sitzgruppe aus Holz am Nachbarschaftshaus Lamboy-Tümpelgarten.

Um an diesem Projekt teilnehmen zu können, mussten sich alle zuvor bewerben und ein Vorstellungsgespräch absolvieren. Erhalten sie dann einen der begehrten, realen Nebenjobs, werden sie während der Maßnahme durch einen Handwerksmeister und einen Pädagogen des Fachbereichs für Soziale Dienste angeleitet. Schließlich bekommen die Teilnehmer auch eine Aufwandsentschädigung von drei bis vier Euro pro Stunde, abhängig von einer Leistungs- und Verhaltensbewertung, die täglich gemeinsam vorgenommen wird.

Auf der Terrasse des Nachbarschaftshauses Lamboy-Tümpelgarten (NLT) ist nun in den letzten zwei Wochen eine maßgefertigte Sitzgruppe aus Holz entstanden. Die sieben Teilnehmer waren alle pünktlich erschienen und erhielten zunächst durch Mike Tischler, Tischlermeister aus dem Stadtteil, eine theoretische Einweisung über Holzlehre und Verletzungsgefahren. Am Modell wurde erklärt, wie die Garnitur später aussehen sollte. Dann legten die Jugendlichen los mit dem Sägen, Schrauben und Feilen und lernten viel über den Umgang mit Material und die Lösung mathematischer Aufgaben in der Praxis. "Die Jungs haben zwar meist wenig handwerkliche Erfahrung, gehen aber hoch motiviert an die Arbeit" meinte anerkennend Robert Schäfer, Sozialarbeiter im NLT. Bei einer Betriebsbesichtigung der Rüttgers Werke erhielten die Jugendlichen einen guten Einblick in die Vorbereitung des Holzes, wie es dann auch von ihnen zum Bau genutzt wurde. Die Besucherinnen und Besucher des Nachbarschaftshauses können sich schon jetzt darauf freuen, künftig bei schönem Wetter auch die Terrasse verstärkt zu nutzen.

Parallel zu den Tischlerarbeiten am NLT mauerten neun Jugendliche im Eingangsbereich des Lamboypark eine "Litfasssäule" aus Ytong-Steinen und verschönerten so den Bereich zwischen Kinderspielplatz, Kita Albert-Schweitzer und Lamboypark. Unter Anleitung von Peter Reinhart, Maurer- und Betonmeister aus Alzenau, lernten sie den Umgang mit Betonmischer und elektrischen Sägen. Auch Maler- und Pflasterarbeiten mussten erledigt werden. Besonderes Lob bekamen die jungen Handwerker von Undine Möbus, der Leiterin des Lamboyparks, für das Durchhalten bei Morgentemperaturen von kühlen 3 Grad Celsius und für die gute Zusammenarbeit auf engstem Raum. Die ersten Plakate hängen bereits und informieren nun alle Anwohner und Besucher über interessante Veranstaltungen.

Ziel der Maßnahmen von "Jobs for real" ist in erster Linie, einen Beitrag zu leisten zur beruflichen Orientierung und Qualifikation von Jugendlichen im Alter ab 14 Jahren. Darüber hinaus wird ein Übungsfeld geboten sowohl für spätere Bewerbungsverfahren und Vorstellungsgespräche als auch für das Erlernen sozialer Kompetenzen und das "Hereinwachsen" in das reale Arbeitsleben. Durch direkte Kontakte zu Betrieben können die Jugendlichen auf ihre Situation aufmerksam machen. Die Mitarbeit am Projekt verbessert ihr Image. Finanziert werden diese Maßnahmen im Rahmen des Bundesmodellprogramms "Lokales Kapital für soziale Zwecke" (LOS) des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF). +++