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22.07.07 - Ginolfs

...hier hat Reiner GÖPFERT in 2007 die "schönste Wiese der bayerischen Rhön"

Reiner Göpfert aus Ginolfs hat die schönste Wiese der bayerischen Rhön. Er wurde vor Wolfgang Nenninger aus Aubstadt und Alfred Arnold aus Langenleiten als der „Rhöner Wiesenmeister 2007“ ermittelt. Zur „Rhöner Wiesenmeisterschaft“ hatte die bayerische Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates Rhön aufgerufen. Die Idee zur „Rhöner Wiesenmeisterschaft“ haben sich die Initiatoren von einem anderen Biosphärenreservat, nämlich dem Biosphärenreservat „Großes Walsertal“ in Österreich, geholt.

Die stellvertretende Leiterin der bayerischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates Rhön, Dr. Doris Pokorny, hatte bereits im vergangenen Jahr alle Landwirte dazu ermuntert, sich an diesem Wettbewerb mit ihrer Mähwiese zu beteiligen. „Wiesen sind etwas sehr typisches für die Rhön“, sagt Landschaftsökologin Dr. Doris Pokorny. Mit 14 000 Hektar mache das Grünland rund 20 Prozent der Fläche der bayerischen Rhön aus. Davon seien der Großteil Mähwiesen. „Eine schöne Wiese ist immer das Ergebnis des Standorts, des Klimas, des Bodens und einer ganz bestimmten Art der Bewirtschaftung. Es steht also immer ein Bewirtschafter hinter einer schön blühenden Wiese“, meint Dr. Doris Pokorny.

Auf dem Foto die Preisträger der „Rhöner Wiesenmeisterschaft 2007“ Reiner Göpfert aus Ginolfs (2.v.r.), Wolfgang Nenninger aus Aubstadt (2.v.l.) und Alfred Arnold aus Langenleiten (Mitte) gemeinsam mit Regierungsdirektor Michael Geier, Leiter der bayerischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön (rechts), und der stellvertretenden Leiterin der bayerischen Verwaltungsstelle, Dr. Doris Pokorny (links). Foto: Mediendienst für das Biosphärenreservat Rhön / Carsten Kallenbach

Die offizielle Ausschreibung zur „Rhöner Wiesenmeisterschaft 2007“ erfolgte Anfang dieses Jahres. Bis zum 31. März mussten die Landwirte ihre Flächen gegenüber der bayerischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates Rhön benennen. Teilnehmen konnten alle Betriebe, die eine landwirtschaftliche Betriebsnummer führen. Eine Jury mit Fachleuten aus den Bereichen Landwirtschaft, Naturschutz und Tourismus begutachtete die zur Blühzeit der einzelnen Wiesen dokumentierten Artenlisten und Blühaspekte und entschied sich dann nach den Kriterien Schönheit, Artenvielfalt und Buntheit. Allerdings waren es nur acht Flächen, die in diesem Jahr zur Auswahl standen. „Es hätten auch ein paar Tausend sein können“, sagt der Leiter der bayerischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates Rhön, Regierungsdirektor Michael Geier.

Er hofft, dass es bei der nächsten „Rhöner Wiesenmeisterschaft“ wesentlich mehr Landwirte sind, die sich mit ihren Wiesen beteiligen. „Die Wahl war nicht gerade einfach, denn jede Wiese war sehr attraktiv“, erklärt Geier. „Ich habe mich gefreut, dass sich nicht nur Landwirte aus der Hochrhön, sondern auch aus dem Grabfeld und dem Saaletal gemeldet haben. Damit hat sich die Wiesenmeisterschaft nicht nur auf die Bergwiesen der Hochrhön beschränkt“, ergänzt er.

Die beiden Rhön-Landkreise Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen gehören zu den botanisch am besten ausgestatteten Landkreisen in ganz Bayern. Der Rhön-Grabfeld-Kreis kann auf ein knappes Drittel aller vorkommenden Arten in Bayern verweisen. „Bei manchen Arten, beispielsweise bei den Ackerwildkräutern, sind wir absolut führend. Hier haben wir Arten, die es im Rest Bayerns nicht mehr gibt“, nennt der Regierungsdirektor ein Beispiel.

Schöne und artenreiche Wiesen sind auch ein Lebensraum für jede Menge Tiere, insbesondere für Insekten. „Sie sind ein Schatz, den wir hüten müssen“, hebt Michael Geier hervor. „Deshalb verdienen es diejenigen, die sich darum kümmern, dass sie in besonderer Weise gewürdigt werden.“ Für jede der acht eingereichten Wiesen hat die Verwaltungsstelle eine Dokumentation angefertigt, die alle auf ihnen gefundenen Pflanzenarten auflistet. Die Sieger erhalten wertvolle Preise: ein Wellness-Wochenende im Rhön-Park-Hotel, einen Rundflug von der Wasserkuppe aus über die Rhön im Segelflieger und ein Candle-light-Dinner in Bad Brückenau. Als Sponsoren haben das Rhön-Park-Hotel und die Staatliche Kurverwaltung Bad Brückenau die „Rhöner Wiesenmeisterschaft“ unterstützt.

Die Bergwiese des ersten Preisträgers, Reiner Göpfert, ist sehr bunt: weißer Wiesenkerbel, gelbe Wiesen-Schlüsselblume, Wiesen-Pippau und Scharfer Hahnenfuß, lila Akelei und rosa Wiesenflockenblume, weiße Margerite und Ährige Teufelskralle, blaue Rundblättrige Glockenblume und viele Pflanzen mehr prägen sie in unterschiedlichen Zeiträumen. Mit 95 Arten (erfasst wurden auf allen Flächen jeweils nur Kräuter und Gräser) ist die Fläche außerordentlich artenreich. Vier seltene beziehungsweise gefährdete Arten der „Roten Liste“ sind darunter.

Die Wiese des zweiten Preisträgers, Wolfgang Nenninger, ist eine Streuobstwiese im Grabfeld, die sich aus der umgebenden Agrarlandschaft als Besonderheit abhebt. Sie bildet mit ihren weißen Margeriten (siehe Foto) einen Blütenteppich, der von der rosa Wiesenflockenblume, weißer Schafgarbe, gelbem Hornklee und der blau blühenden Wiesenglockenblume und vielen anderen Arten ergänzt wird. 54 Pflanzenarten trägt die artenreiche Fläche, davon eine Art der Roten Liste. Besonders zu erwähnen ist der schöne Obstbaumbestand.

Die Fläche des dritten Preisträgers, Alfred Arnold, ist eine typische Bergwiese, mit 670 Metern über dem Meeresspiegel am höchsten gelegen. Gelbe Trollblume mit weißem Wiesenschaumkraut wird im Frühsommer abgelöst von weißer Großer Bibernelle, lila Kugeliger Teufelskralle, gelbem Wiesenpippau und vielen anderen Arten. Mit 62 Arten (davon zwei Arten der Roten Liste) ist diese Fläche ebenfalls sehr artenreich. +++

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