19.227 Höhenmeter und 581 Kilometer mit dem Mountainbike über die Alpen

24.08.14 - Das Team "JuliCa MonteKali" meisterte die Craft Bike Transalp-Challenge, das härteste Etappenrennen durch die Alpen. Von dem spektakulären Mountainbike-Rennen berichten die zwei, jungen und ehrgeizigen Hobby-Radfahrer Carsten Appel (27) und Julian Kress (19) voller Euphorie über ihr unvergessliches sportliches Erlebnis.

"Die Idee, überhaupt an diesem Event teilzunehmen, entstand ganz spontan nach einer sonntäglichen Mountainbike-Tour mit dem Mountainbiketreff-Neuhof. Ganz blauäugig und ohne jeglichen Erfahrungen in den Alpen, meldeten wir uns zum härtesten Etappenrennen durch die Alpen an. Das vage Experiment startete mit einer großen Enttäuschung, und zwar, als wir beim MTB-Marathon in Schotten abbrechen mussten. Wir machten neue Erfahrungen mit starken Rückenschmerzen, Hitzekrämpfen, Stürzen und einem Rahmenbruch. Doch unser gegenseitiger Ehrgeiz, Willen und Spaß am Mountainbike fahren, motivierten uns, die Vorbereitungen bis hin zum großen Etappenrennen durchzuziehen.
Am 20. Juli war es dann endlich soweit und der Startschuss der 1.Etappe fiel in Oberammergau. Ganz aufgeregt fuhren wir mit dem Strom von 1200 Starten ins Unbekannte über die Alpen. Der erste Tag verlief überraschend gut für uns. Nach jeder Etappe erwarteten uns Ivo und Säckel, unser sportliches Service-Team, im Zieleinlauf. Ohne die beiden, die sich fürsorglich um uns, unsere Räder und Unterkunftswechsel gekümmert haben, hätten wir das harte Rennen nicht geschafft!

Strömender Regen und niedrige Temperaturen machten das Rennen am zweiten Tag zu einer Zerreißprobe. Es brachen jetzt schon viele das Rennen wegen der sehr schwierigen Bedingungen ab. Die Königsetappe begann am dritten Tag. Zu bewältigen waren 100km und 3500 Höhenmeter. Nach Kilometer 70 brach Carstens Carbornrahmen und er musste an der zweiten Verpflegungsstelle das Fahrrad wechseln. Die vielen sehr steilen, verschlammten, wurzeligen und steinigen Singletrails strapazierten das Material zu stark.

Vierter, fünfter und sechster Tag verliefen reibungslos. Wir bissen uns trotz kniffligen Abfahrten, die unsere vollste Konzentration abverlangten, ohne größere Stürze, durch. Die vielen atemberaubenden Momentaufnahmen von den Gebirgsspitzen, Tälern, Gletscherseen ließen die zahlreichen Stürze und schweren Verletzungen, die wir täglichen sahen, schnell vergessen. Durchkommen war die Devise! Selbst erfahrene Profi-Rennfahrer berichteten davon, dass es eins von ihren härtesten Rennen war, die sie mitgefahren sind. Am Ende jeder Etappe legten wir unsere verbrauchten Kalorien bei den Pasta-Partys nach. Viel Zeit zum Beine hochlegen und regenerieren blieb meistens nicht, denn bis wir in unseren Unterkünften ankamen, war es auch schon fast Zeit zum Schlafen.

In Trento brachen wir mal wieder in strömendem Regen zur letzten Etappe nach Riva Del Garda, auf. Nach 6:03 Stunden fuhren wir ins Ziel. Und dieses Gefühl war einfach unbeschreiblich. Die Anspannungen der letzten Wochen und vor allem Tagen fielen ab. Wir hatten es tatsächlich geschafft und wurden lautstark mit Jubel sowie viel Applaus von unseren Freunden im Ziel empfangen. Es war ein unglaublich schöner Moment, den wir gar nicht in Worte fassen können. Ein riesengroßes Dankeschön geht hiermit an alle, die diesen Augenblick so unvergesslich gemacht haben und extra wegen uns die Strecke an den Gardasee auf sich genommen haben.

Von 600 Teams waren wir eins von 425, die sich in Riva Del Garda das begehrte Finisher-Trikot abholen konnten. Die Craft-Bike-Transalp-Challenge war geschafft! Ob wir noch einmal diese Strapazen auf uns nehmen werden, wissen wir noch nicht. Doch wir sind stolz auf unsere sportliche Höchstleitung und darauf, dass wir eine perfekte Teamleistung hingelegt haben!“

DANK AN SPONSOREN! Julian Kress und Carsten Appel bedanken sich ganz herzlich bei Firma Wagner Fahrzeugteile, B&B Radhandel Neuhof, Peter Koch Getränkefachmarkt Fulda, Raum & Bett Vogel Neuhof, Schornsteinmeisterbetrieb J. Schwarz Eichenzell und Finanzspezialist J.Burkhard  +++