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30.04.08 - RHÖN

"Dasein, zuhören": Zentrale Aufgabe des Kriseninterventionsberaters - Ausbildung

BAD BRÜCKENAU. Dasein, Zuhören, das sind unter anderem die Aufgaben des Kriseninterventionsberaters, der nach Krisensitustionen wie plötzlicher Kindstod, Gewaltereignisse und Ähnliches eingesetzt wird und den Betroffenen Hilfestellung geben soll. In Bad Kissingen fand jetzt die Abschlussprüfung des ersten Kriseninterventionsdienstlehrgangs (BRK) des BRK-Bezirksverband Unterfranken statt.

Die Ausbildung selbst, unter der Leitung von Dipl. Rehabilitationspsychologin Miriam Lowig aus Werneck, begann im Dezember 2007, ging über sechs Wochenenden und umfasste insgesamt mehr als 80 Stunden in Theorie und Praxis, unter anderem zu den Themen Tod und Trauer, Psychotraumatologie, Religion, Kommunikations- und Interventionstechniken und Psychohygiene.

Vermittelt wurden diese Inhalte in zahlreichen Präsentationen, Vorträgen und Einzel- bzw. Gruppenarbeiten sowie im Rahmen einer großen Schadenslageübung und diversen Fallsimulationen, bei denen die Lehrgangsteilnehmer in die verschiedensten Rollen – mal als zu Betreuender, mal als Betreuer, mal als Beobachter – schlüpfen konnten, um einen möglichst vielseitigen Eindruck zur Tätigkeit als Kriseninterventionsberater (KIB) zu bekommen.

So kommen Kriseninterventionsdienstteams (KID) immer dann zum Einsatz, wenn Personen nach außergewöhnlichen, möglicherweise traumatischen Ereignissen belastet sein könnten. So reicht das denkbare Einsatzspektrum von der Betreuung von Angehörigen, Betroffenen und Augenzeugen nach plötzlichen Todesfällen (unerwarteter Tod, plötzlicher Kindstod, Suizid) im heimischen als auch öffentlichen Bereich und die Überbringung von Todesnachrichten in Zusammenarbeit mit der Polizei, über schwere Verkehrsunfälle mit Verletzten und Toten, Gewaltereignisse wie Überfall und sexuelle Übergriffe bis hin zur Unterstützung nach Schadensereignissen wie Hochwasser und Brand.

Die Aufgabe der KIB besteht vor allem darin „da-zu-sein“, zuzuhören, Informationen zu geben (Was ist jetzt zu tun? Wer ist zu informieren?), zu beraten, die Interessen der Betroffenen, soweit notwendig, gegenüber anderen adäquat zu vertreten und in das soziale Umfeld und gegebenenfalls an weiterführende Einrichtungen wie Selbsthilfegruppen zu vermitteln. Alarmiert werden diese Einheiten über die örtlichen Rettungsleitstellen.

An der Prüfung, die aus einem schriftlichen, praktischen und mündlichen Teil bestand, - und von allen Teilnehmern mit Erfolg abgelegt wurde - nahmen insgesamt fünf Personen teil: Jutta Göbel, Anja Rupprecht, Siegfried Neubeck und Stefan Thein (alle BRK-KV Bad Kissingen), sowie Thomas Vollrath (BRK-KV Coburg)

An diese Ausbildung schließt sich für diese fünf nun noch ein 40-stündiges Praktikum im aktiven Einsatzdienst in Begleitung eines erfahrenen Kollegen an, nach dem sie dann selbstständig und autark zum Einsatz kommen können.

Zurzeit gibt es Kriseninterventionsteams, teilweise noch im Aufbau befindlich, in Aschaffenburg, Bad Kissingen, Kitzingen und Miltenberg-Obernburg. Weitere Informationen hierzu gibt es in den BRK-Kreisverbänden und im BRK-Bezirksverband Unterfranken, sowie unter http://www.notfallnachsorge.brk.de +++

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