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WEYHERS Eine Gemeinde wächst zusammen

Bürger initiieren Mitfahrgelegenheit für Asylbewerber - VIDEO

06.02.15 - Es ist ein kalter Freitagnachmittag in der hessischen Rhön. Der Eritrear Nahom Tekle Siletsion ist auf dem Weg zum Ortsausgang der Ebersburger Gemeinde Weyhers. An der Hauptstraße bleibt er stehen und packt ein rund 30 mal 40 Zentimeter großes Tuch aus seiner Tasche. Darauf steht in schwarzen Lettern auf gelbem Grund "Danke! Weyhers". Nach einigen Minuten hält ein Ebersburger am Straßenrand an, Siletsion steigt ein. Das Projekt des neuen Mitfahrsystems, das durch die Fuldaer Zeitung publiziert wurde, ist auch heute wieder geglückt.

"Es gibt viele Menschen in Weyhers, die einen nicht so großen Geldbeutel haben, darunter natürlich auch viele Flüchtlinge. Mit dem Bus nach Fulda und zurück zu fahren kostet 9,10 Euro und die haben manche gar nicht", weiß Harald Krabbes, der den jungen Eritrear auf seinem Weg begleitete. Deshalb habe man überlegt, dieses Mitfahrsystem zu schaffen, bei dem die Ebersburger auf ihrem Weg nach Fulda und zurück Asylbewerber und Interessierte mitnehmen können. Das rege Gespräche an und stärke den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinde. "Wir haben uns auch für dieses Tuch entschieden, da es in jede Hosentasche passt und zudem noch die Signalfarbe gelb hat, wie auch die Ortsschilder", so Krabbes.

Die Idee entstand am Runden Tisch von Weyhers. Dort kümmern sich rund 30 Bürger und die AWO um die Asylbewerber, die von Gießen nach Weyhers verteilt werden. AWO-Mitarbeiterin Johanna Pflüger kennt die Situation der Ebersburger und Flüchtlinge sehr gut, da sie mittlerweile sogar ihr Büro in der Gemeinde hat. "Generell muss man wirklich sagen, dass die Bereitschaft der Bürger sehr groß ist, den Flüchtlingen zu helfen. In meine Sprechstunde bringen sie Kleidung, Bettwäsche oder bieten an, Ihnen beim Einkauf oder Arztbesuch zu helfen", so Pflüger. 

Die Ebersburger erfuhren von der Aktion am Wochenende auf dem Postweg. Für sie ist auch wichtig zu wissen, dass alle Mitfahrer durch die gesetzlichen Regelungen mitversichert seien. Am Donnerstag hatten Krabbes und Siletsion schon einmal getestet, ob die Aktion funktioniert und wurden tatsächlich nach zehn Minuten von einem Weyherser mitgenommen. Er habe dann gleich noch eine kleine Stadtführung durch Fulda gemacht, so dass Beide einen schönen Tag hatten. Nach Weyhers zurück käme man von Fulda aus von der Haltestelle Ellerstraße, was gestern ebenfalls funktioniert habe.

Es ist ein Projekt, dass durchaus zum Nachahmen einlädt. (ba) +++

Eritrear Nahom Tekle Siletsion hofft auf Mitfahrgelegenheit Fotos: Luca Heil

AWO-Mitarbeiterin Johanna Pflüger kümmert sich um Flüchtlinge in Ebersburg

Auch die Sorgen der Bürger sind ihr wichtig

Dieses Tuch signalisiert den Mitnahmewunsch

Harald Krabbes (rechts) ist einer der Initiatoren des Projekts

Der Ebersburger Manfred Vitt hält an


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