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- Fotos: Jörg Moritz

28.05.08 - REGION
Gedicht, Informationen & BILDER zum Maikäfer - 4 Jahre Larve & kurzes Leben
Im vorletzten Jahrhundert und der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts waren Feldmaikäfer noch sehr häufig anzutreffen. Sie haben damals große Schäden an Laub- und Obstbäumen angerichtet. Nach massiven Bekämpfungsmaßnahmen sind die Maikäfer sehr selten geworden. Vor allem in den 50er und 60er Jahren wurde das Insektenvernichtungsmittel DDT den Maikäfern zum Verhängnis. Danach wurden Maikäfer so selten, dass viele Kinder ihn nur von den Schokoladenmaikäfern und Kindergeschichten kannten. Erst in den letzten Jahren trifft man ihn wieder häufiger an. In den Maikäferjahren regional (z.B. Südhessen) auch in Massenbeständen. Diese Massenbestände können viele Millionen Tiere umfassen.
4 Jahre als Larve
Bevor der Maikäfer jedoch das Tageslicht erblickt, lebt er als Engerling 4 Jahre im Larvenstadium unterhalb der Erdoberfläche. Während der Metamorphose vom Engerling zum Maikäfer ernährt er sich von organischem Material wie zb. Wurzeln der Bäume. In diesem Stadium richtet er den größten wirtschaftlichen Schaden für die Landwirte an.
Eine vierjährige Entwicklung wird durch ein - Menschen würden sagen „unwürdiges“ - kurzes Leben im Hellen abgeschlossen. Innerhalb von 5 Wochen paaren sich nun die Käfer. Die männlichen Tiere sterben sofort, die weiblichen Tiere legen bis zu 70 Eier in den Boden und sterben danach ebenfalls.
2006 verzeichnete Hessen den letzten großen Ansturm, 9000 Hektar waren von den fliegenden Geschöpfen besiedelt. Grund für das periodische Auftreten ist, dass der Maikäfer durch frühere Bekämpfung geschwächt anfällig für Bakterien und Parasiten wurde, die ihn nun lähmen. Ganze Populationen von Maikäfern starben so aus. Da anschließend der Parasit aber keinen Wirt mehr findet, geht auch seine Population zurück und schafft so die Gelegenheit für den Maikäfer sich zu entwickeln und erneut Eier zum Erhalt der Art abzulegen. (Jörg Moritz)
Maikäfer
Im Monat Mai, wenn vieles blüht,
ein Summen durch die Lüfte zieht.
Als wir die Maienlieder sangen
haben wir Kinder uns bemüht,
Maikäfer zu fangen.
Wir schüttelten die Birken, Buchen,
brauchten gar nicht lang zu suchen.
Wir ergriffen sie im Bücken
sie lagen zappelnd auf dem Rücken.
Hunderte wohl an der Zahl,
braun und weiß gefleckt.
Sie fressen Baum und Büsche kahl
in den Blättern unentdeckt.
In eine Schachtel eins, zwei, drei.
Sofort beginnt die Krabbelei.
Sie wollen in den grünen Strauch,
oft gelingt es ihnen auch,
wenn sie mit vereinter Kraft
dieses spielend auch geschafft
den Schachteldeckel anzuheben.
Hinaus, hinaus ins grüne Leben.
Sie haben nur ein kurzes Sein,
ihr Leben ist so schnell vorbei.
Sie kriechen in die Erd' hinein
und warten auf den nächsten Mai.
Von Karl-Heinz Fricke
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