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Wissenschaftliche Arbeit an Forschungszentrum Neu-Ulrichstein
03.07.15 - 2012 wechselte die Diplombiologin Rabea Christmann von der Technischen Universität München Weihenstephan an das Forschungszentrum Neu-Ulrichstein in Homberg (Ohm). Sie begleitete ein großes Forschungsprojekt und fasste in Neu-Ulrichstein, sowohl wissenschaftlich als auch privat schnell Fuß. Zwischenzeitlich stellte Sie Ihre Doktorarbeit fertig und bekam aufgrund Ihrer vielseitigen Fachkenntnisse eine Dauerstelle.
Christmann erwarb kürzlich den Grad des Doktors der Naturwissenschaften (Dr. rer. nat.). Den Weg in den Vogelsbergkreis fand die Biologin und Trainerin für Rettungshunde durch eine Auftragsforschungsarbeit zu ihrem Fachgebiet die von der Technischen Universität München-Weihenstephan an das Forschungszentrum in Neu-Ulrichstein abgegeben wurde.
Kurz entschlossen folgte sie dieser großen Studie nach Homberg und verlegte ihren Lebensmittelpunkt nach Oberhessen. Hier begleitete sie das Projekt erfolgreich und stellte nebenher auch ihre Promotion fertig. Im Mittelpunkt ihrer Promotionsforschung, stand die Frage „ inwieweit sich verschiedene Pflanzenschutzmittel in ihrer Kombination auf Gewässersysteme und deren Lebensgemeinschaften (unterschiedliche Tier- und Pflanzengruppen) auswirken“.
Diese Frage, nach der kombinierten Wirkung von Substanzen in der Umwelt beschäftigt bereits seit geraumer Zeit Behörden und Wissenschaftler. Die Antworten hierauf sind vielfältig und schwierig. Anhand zweier gängiger Pflanzenschutzmittel konnte Frau Christmann in einem künstlichen Teichsystem aufzeigen, dass die Kombinationswirkung der Substanzen von unterschiedlichen Faktoren abhängig ist. Unter anderem spielt z.B. die Zusammensetzung der verschiedenen Wirkstoffe, welche gemeinsam in die Gewässer gelangen, als auch die Reihenfolge des Einsatzes von Spritzmitteln auf gleichen oder benachbarten Ackerflächen, eine bedeutende Rolle.
Mit den wissenschaftlichen Ergebnissen der letzten Jahre hat sich das Forschungszentrum Neu-Ulrichstein (FNU) in der Forschung inzwischen einen guten Namen gemacht. Die Kooperationen mit den Hochschulen in Münster, Gießen, Frankfurt, Rüsselsheim und Bingen erbrachten inzwischen insgesamt 26 Abschlussarbeiten: 11 Bachelor-Arbeiten, 10 Diplom- bzw. Masterarbeiten, 3 Abschlussarbeiten für die Spezialisierung zum Fachökotoxikologen (SETAC GLB/GDCh) und nun die zweite Promotion.
Die starke Vernetzung mit universitären Instituten macht das FNU zu einem interessanten Partner für die ansässigen Hochschulen und ermöglicht so den Studierenden den Einblick in die angewandte Forschung. So nutzen viele Studierende die Gelegenheiten in unterschiedlichste Forschungsprojekte hinein zu schnuppern und lernen dabei die Anforderungen für die berufliche Praxis kennen.
Peter Ebke berichtet: „Aktuell laufen weitere vier Abschlussarbeiten, eine in Kooperation mit dem Bieneninstitut in Kirchhain, zwei Promotionen mit den Universitäten in Frankfurt und Gießen und eine Bachelor-Arbeit mit der Hochschule in Bingen. Viele der Arbeiten münden unmittelbar in ein Beschäftigungsverhältnis. Wir bewegen uns hier in Neu-Ulrichstein gerade in dem stark wachsenden Sektor der Umweltsicherung. Die Fragen, wie sich Chemikalien auf die belebte Umwelt auswirken und wie der Umgang mit den Stoffen so gestaltet werden kann, dass Mensch und Umwelt keinen nachhaltigen Schaden nehmen, wird in Europa von den Zulassungsbehörden sehr intensiv bearbeitet. Aus diesem Grund sind alle Hersteller von Chemikalien gefragt ihre Stoffe genau untersuchen zu lassen. Hier geben die Partner des FNU Antworten.
Der starke Ausbildungscharakter am Forschungszentrum hat inzwischen auch viele Lehrer der Schulen in der Region veranlasst, mit ihren Schülern an Exkursionen an dem Vogelberger Zentrum teilzunehmen“.+++