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Auf dem roten Teppich bleibt er cool: Rasmus Borkowski bei der Eröffnung der Festspiele - Foto: Sabrina Ilona Teufel

BAD HERSFELD Festspiel-Stars im Portrait (17)

"Theater muss ehrlich sein" - HEUTE letzte Vorstellung von Cabaret mit Rasmus BORKOSWKI

HintergrundIn dieser Reihe stellt OSTHESSEN|NEWS wöchentlich einen oder mehrere Festspiel-Stars der Spielzeit 2015 im Portrait vor. Wir haben die Darsteller in der Festspielstadt besucht und mit ihnen über ihre Rollen, Bad Hersfeld und andere Highlights gesprochen.

21.07.15 - „Ich habe mir die Wehmut abgewöhnt“, Schauspieler und Musicaldarsteller Rasmus Borkowski ist nicht erst seit gestern im Geschäft und hat bereits einige große Engagements und reizvolle Spielstätten hinter sich gelassen. So verwundert es kaum, dass seine Einstellung zu Abschieden nach Gastspielen eher nüchtern ist, schließlich hat er kaum Zeit, vergangenen Arbeiten nach zu trauern. Wenn aber das Buch stimmt, tolle Kollegen mitarbeiten und dann auch noch die Spielstätte so großen Reiz hat wie bei den Festspielen in Bad Hersfeld, kommt der gebürtige Lübecker wiederum gerne wieder.

Fotos: Hans Hermann Dohmen

2011 spielte Borkowski bereits an der Seite von Helen Schneider und Helmut Baumann in „Sunset Boulevard“. 2012 kam er für „Anatevka“ zurück in die Festspielstadt. Einmal mehr war es in der laufenden Spielzeit die Zusammenarbeit mit Helen Schneider, Helmut Baumann und Musicalregisseur Gil Mehmert, die den Schauspieler für die Rolle des Cliff Bradshaw in „Cabaret“ zurück nach Bad Hersfeld lockte. Abseits der Bühne schätzt er die Stimmung in der Stadt. „Die Festspiele hier sind tatsächlich Festspiele“, sagt der 34-Jährige mit einem zufriedenen Lächeln. Das sei bei vielen anderen Sommerfestivals in diesem Maße nicht gegeben. Er schätzt in der Spielstätte Stiftsruine vor allem die Möglichkeit, bei gutem Wetter „echtes Open-Air-Theater“ spielen zu können, aber auch, dass die Zuschauer bei Regen nicht im Nassen sitzen müssen.

Roter Teppich und riesiger Medienandrang, wie es sie in diesem Ausmaß im Juni erstmals zu einer Festspieleröffnung gab, sind für ihn nichts Besonderes. Im Gegenteil, die Zusammenarbeit mit den Medien, der Andrang, sind für ihn absolut essentiell. „Wenn die Medien nicht berichten, brauchen wir unseren Job auch nicht zu machen“, sagt er, auch wenn Interviewtermine natürlich viel zusätzliche Zeit beanspruchen.

Er ist eben sehr direkt. So auch sein Schauspiel. 2009 verlagerte Borkowski seinen Schwerpunkt auf das Sprechtheater. „Ich hatte bis dato viel im Musicalbereich gearbeitet, klassischen Gesang gelernt und auch schon einige Erfahrung im Sprechtheater gesammelt“, sagt er gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Immer öfter kam das Gefühl, er wolle sich weiterentwickeln. Das Musical habe gewisse Schwerpunkte, die im Sprechtheater weiter ausgeführt werden. Er habe vor allem große Lust gehabt, sich an großen Rollen der klassischen Theaterliteratur zu versuchen. Heute ist das Sprechtheater Borkowskis Basis – er spielt nicht mehr das ganze Jahr über in Musicals – und er versucht, die verschiedenen Genres zu bedienen.


„Das Entscheidende ist immer die Wahrheit“

Dennoch sieht Borkowski im Musical noch stets einen ganz besonderen Reiz. Oft unterschätzt, könne eine gute Inszenierung der „West Side Story“ die gleiche Tiefe haben wie „Romeo und Julia“. Versuche man, schnell „aus der Konserve“ ein Meisterwerk zu zaubern, könne das nur schiefgehen. Für Borkowksi macht gutes Theater vor allem die Wahrhaftigkeit aus, mit der es gemacht ist. 

„Es muss ehrlich sein“ - wenn man es schaffe, den Moment der authentischen Gefühle zuzulassen und dann noch die Musik dazukomme, dann könne das Musical überwältigend sein. Große Inspirationen bietet Borkowski vor allem Musicalkollegin Helen Schneider. „Helen ist so ehrlich. Sie kann vom 17-jährigen Mädchen zum alten, verrückten Conferenciér alles spielen“, sagt er voll Anerkennung. 

„Cabaret“ ist für Rasmus Borkowski als Klassiker unter den Musicals immer wieder reizvoll. Die vielen Einzelschicksale, die kleinen Geschichten inmitten des großen politischen Drumherums seien eine besondere Herausforderung. Alle glaubten immer zu wissen, wie dieses Stück auszusehen habe, aber es könne auch ganz anders sein. Ein Klassiker müsse nämlich bei Weitem keine „Kopie von der Kopie“ sein.

Am heutigen Dienstagabend wird „Cabaret“ in dieser Spielzeit letzmalig in der Stiftsruine aufgeführt. Es sind wenige Restkarten verfügbar. (Sabrina Ilona Teufel)+++


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