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Dorfjugend fühlt sich der Tradition verpflichtet - Zehn Jahre Kirmes in Friedlos/Reilos
13.08.15 - „Ich bin ein Dorfkind und darauf bin ich stolz“, singen die „Dorfrocker“ aus dem bayerischen Kirchaich in einem ihrer größten Hits und haben damit deutschlandweit und international den Nerv selbstbewusster Dorfkinder getroffen. Markus, Tobias und Philipp Thomann sind Brüder und echte Jungs vom Land, wohnen noch genau da wo sie herkommen, sind aber viel unterwegs. Am Sonntag, den 13. September 2015, kommen sie in den Ludwigsauer Ortsteil Reilos und versprechen eine Mordsgaudi im Kirmeszelt. Es war die Idee von Niclas Hagemann aus Friedlos, die „Dorfrocker“ zur 10. Zeltkirmes Friedlos-Reilos einzuladen. Er betont: „Wir wollen den Menschen vor Ort was Besonderes bieten“. Frei nach dem Motto: „Wenn nicht jetzt, wann dann“ wurden die Dorfrocker bereits Anfang des Jahres verpflichtet.
Junge Männer und Frauen aus Friedlos und Reilos haben sich vor zehn Jahren in einer gemeinschaftlichen Organisation zusammengetan mit dem Ziel, auf eigene Verantwortung und mit viel Risikobereitschaft die jährliche Kirmes erfolgreich auszurichten und damit eine gelebte Tradition weiterzuführen. Zwei Ludwigsauer Dörfer teilen sich seitdem ihre Kirmes, die im Wechsel in Friedlos und in Reilos stattfindet, was den Zusammenhalt der Bürgerinnen und Bürger durchaus fördert. Stina Hagemann, 25 Jahre jung und dennoch die Älteste der inzwischen 26-köpfigen Burschenschaft, ist seit drei Jahren 1. Vorsitzende, ihr Bruder Niclas unterstützt sie seitdem als ihr Stellvertreter tatkräftig. Neben den vielen organisatorischen Aufgaben proben die Kirmesburschen- und Mädchen für ihr Showprogramm beim Dorfabend am Donnerstag und auch die Ideen für die Kirmesolympiade am Sonntag müssen umgesetzt werden.
Die jungen dynamischen Kirmesburschen- und Mädchen, von denen viele „rund um die Kirmes“ gern mehrere Tage ihres Jahresurlaubes opfern, werden jedes Jahr von zahlreichen Helferinnen und Helfern aus den Reihen der Feuerwehren und Schützenvereine Friedlos und Reilos unterstützt. Auch die „Schlepperfreunde“ aus Reilos und viele Ex-Kirmesburschen packen tatkräftig mit an und sorgen so für einen reibungslosen Ablauf. In den Ludwigsauer Ortsteilen Rohrbach und Meckbach richten Burschenschaften, mit denen die Kirmesburschen- und Mädchen aus Friedlos und Reilos freundschaftlich und eng verbunden sind, ebenfalls die Kirmes aus. Es ist Ehrensache, dass man sich zu den Kirmesveranstaltungen gegenseitig besucht. Natürlich zeigt die Burschenschaft Friedlos-Reilos auch bei weiteren Kirmesveranstaltungen in der Region und darüber hinaus Präsenz zur gegenseitigen Unterstützung aber auch und vor allem, um gemeinsam zu feiern.
Eine Kirmes erfolgreich auf die Beine stellen und damit Verbundenheit mit ihrer Heimat zeigen, die die jungen Männer und Frauen als Lebensmittelpunkt schätzen, sind Motivation für den tatkräftigen Einsatz. Auch wenn es mal anders kommt als geplant. Die Dorfrocker waren ursprünglich für Samstag, den 12. September gebucht, treten an diesem Abend aber in der neuen ARD-„Stadlshow“ auf.
Kurz vor knapp musste das Kirmesprogramm geändert werden. Die Dorfrocker versprechen nun am Sonntag „Remmi Demmi“, für Samstag konnten kurzfristig „Der Partykönig und sein Hofnarr“ verpflichtet werden. Die im Vorverkauf erworbenen Karten für das Konzert der „Dorfrocker“ behalten ihre Gültigkeit und sind gleichzeitig Eintrittskarte für die Power-Party am Samstag. Die Friedloser und Reiloser Kirmesburschen- und Mädchen tun alles, damit auch ihre 10. Kirmes ein Erfolg wird. Die Programmänderung haben sie bereits auf ihrer Facebook-Seite kommuniziert, neue Plakate werden gedruckt und verteilt. Vor allem hoffen sie auf Verständnis der Dorfrocker-Fans. „Wir können ja überhaupt nichts dafür“, bedauern sie die Verschiebung des Konzertes, das durch eine übliche Klausel im Vertrag möglich wurde. Davon lassen sich die Veranstalter nicht unterkriegen, denn auch am Sonntag „kann die Lutzzi abgehen“. (Gudrun Schmidl) +++