DORFROCKER rocken das Zelt: Samstag in der Stadlshow - Sonntag in Reilos

15.09.15 - Diesen so nicht geplanten sensationellen Kirmesausklang werden alle, die bei dem Konzert der Dorfrocker am Sonntag im Festzelt in Reilos dabei waren, so schnell nicht vergessen. Eigentlich sollten die drei Brüder Markus, Tobias und Philipp Thomann aus dem fränkischen Kirchaich als Höhepunkt zum zehnjährigen Kirmesjubiläum der Kirmesburschen- und Mädchen Friedlos/Reilos am Samstag spielen, aber da kam ein Auftritt in der neu aufgelegten ARD-Stadlshow dazwischen, die mit mieser Quote und schlechter Presse abgewatscht wurde. An den Dorfrockern kann es auf keinen Fall gelegen haben. Das bestätigen auch drei Fans, die am Vorabend in Offenburg dabei waren und entgegen der öffentlichen Meinung bekundeten: „In der Halle war die Stimmung ganz toll“.

Willy und sein Fanclub reisten aus Franken an

Das Dorfrocker-Konzert in Reilos war das 111., das Svenja Baumgärtner und ihre Tochter Annalena aus Rosenheim besucht haben. Kirsten Wegner hat sich aus Olpe/Sauerland auf den Weg gemacht, um ihrer Lieblingsgruppe nahe zu sein. Natürlich standen sie in der ersten Reihe, als die Dorfrocker auf die Bühne stürmten und versprachen: „Es wird ein geiler Abend“. Den fünfminütigen Auftritt in der Stadlshow betrachteten sie als Generalprobe für den großen Auftritt in Reilos, für den sie sich viel Energie aufgespart haben.

Kirsten Wegner, Annalena und Svenja (von links) Baumgärtner sind große Fans der ...

Für Kathrin Eisel aus Weiterode und ihre Freundinnen war es ein Wiedersehen und gleichzeitig eine schöne Erinnerung an ihr ganz persönliches Wohnzimmerkonzert mit den Dorfrockern, das sie gewonnen hatte und im Februar 2014 ausrichtete (Osthessen-News berichtete). Den anwesenden Schulkindern bot Sänger Tobias an, für den heutigen Tag eine entsprechende Entschuldigung zu schreiben. Rund 600 Fans und solche, die es an diesem Abend geworden sind, ließen sich von dem Versprechen der Dorfrocker „We rock the Bierzelt“ zum Feiern animieren.

Stina Hagemann und ihr Bruder Niclas

Kathrin Eisel (2.v.rechts) feierte mit ihren Freundinnen

Ihre einzigartige Karriere begann 2007 mit einem TV-Auftritt in der Show von Florian Silbereisen. Inzwischen haben sie in über 100 Fernsehsendungen mitgewirkt, über 900 Konzerte im In- und Ausland gespielt, richten in ihrem Heimatort ein eigenes Festival aus, bringen die Partygänger im Bierkönig am Ballermann in Stimmung, gastierten vier Wochen lang im nachgebauten Hofbräuhaus in Las Vegas und im Oktober fliegen die erfolgreichen Brüder wieder über den großen Teich nach St. Louis, um bei einem der größten Oktoberfeste der Welt aufzutreten. Trotz dieses Erfolges ist den bodenständigen Brüdern eines immer wichtig: „Die Musik steht im Mittelpunkt. Uns geht es nicht darum, berühmt zu sein. Auf der Bühne zu stehen und für Leute zu spielen, denen es dann gefällt, ist schon unser Ziel“.

Dann ging die „Lutzzzi“ ab im Festzelt. „Sie findet Lederhosen sexy“, „Vogelbeerbaum“, „Tiefkühlpizza“, „Freibier-Otto“ und natürlich ihr Riesenhit „Dorfkind“ gehören unbedingt zum Repertoire. Aber auch die besten Titel wie „Blasmusik“, „Istanbul“, „Hosenträger Horst“, „Die Glöcknerin von Dingolfing“ oder „Aber das Bier schmeckt gut“ aus ihrem neu erschienenen 7. Album „Holz“, das auf Platz 4 der Album-Charts eingestiegen ist, fehlten nicht. Da hielt es niemanden mehr auf den Bänken, es wurde getanzt, geschunkelt, mitgesungen oder gegrölt und den Anweisungen von Tobi gefolgt: Hände hoch, klatschen, winken.

Marie Wüst gehörte zu den jüngsten Fans. Sie kam mit ihren Eltern Inka und Björn ...

Die Dorfrocker, die mit ihrer superlässigen Bühnenshow das Festzelt zum Kochen brachten, waren ganz begeistert, dass an einem Sonntag eine so mitreißende Party-Stimmung aufkam. Mit Klassikern wie „Sweet Home Alabama“ bewiesen sich die „Party-Rocker“ als „echte Rocker“. Einen großen Anteil daran hatten die erstklassigen Musiker Freddy an den Keyboards, Drummer Fips und Matze, der am Bass, an der E-Gitarre und vor allem als Trompetenspieler brillierte.

Fazit: Mit der Verpflichtung der Dorfrocker wollten die verantwortlichen Kirmesburschen- und Mädchen aus Friedlos und Reilos den Menschen vor Ort zum Kirmesjubiläum was Besonderes bieten und das ist ihnen hundertprozentig gelungen. Die Herausforderungen durch die Verschiebung des Konzertes haben die Geschwister Stina und Niclas Hagemann gemeinsam mit der 26-köpfigen Burschenschaft bravourös gemeistert. Dorfkinder haben es eben drauf! Ein großes Kompliment auch an die Dorfrocker und ihre Live-Band: Ziel erreicht. (Gudrun Schmidl) +++