Archiv

Kommandant Thomas Dietz dankte Altbürgermeisterin Burgi Bahr für die Unterstützung, die sie in den 15 Jahren als Gemeindechefin der FFW Stockheim entgegengebracht hat. - Alle Fotos: Eva Wienröder

Die FFW Aubstadt war mit einer kleinen Abordnung nach Stockheim gekommen.

08.07.08 - Stockheim

Feuerwehr feierte 140-jähriges Jubiläum - Umzug, Ehrungen & Festkommers

Mit Stolz können die Stockheimer Floriansjünger sagen, dass sie einer der ältesten Feuerwehren im Landkreis Rhön-Grabfeld angehören. Seit 140 Jahren gibt es das organisierte Feuerlöschwesen in der kleinen Rhöngemeinde. Das Jubiläum wurde am vergangenen Wochenende festlich begangen. Im Rahmen der Feierlichkeiten fand auch der große Festkommers im Garten des Amthauses statt, an dem Landrat Habermann und Vertreter der Kreisfeuerwehr sowie Abordnungen befreundeter Wehren teilnahmen. Der Abend wurde von der Musikkapelle und dem gemischten Chor des Sängervereins Cäcilia würdevoll begleitet.

Rückblick auf 140 bewegte Jahre

1. Kommandant Thomas Dietz griff eingangs wichtige Stationen in der Geschichte der FFW Stockheim auf und zollte all denjenigen, die sich in den vergangenen 14 Jahrzehnten für die Wehr und damit auch für die Dorfgemeinschaft eingesetzt haben seine Anerkennung. "Wir blicken zurück auf 140 Jahre bewegte Geschichte, mit Höhen und Tiefen. Um auch in Zukunft gegen die drohenden Gefahren gewappnet zu sein, ist es wichtig, dass sich wie schon unsere Ahnen vor 140 Jahren, immer wieder junge Frauen und Männer bereit erklären, ihren Dienst an der Dorfgemeinschaft, ihren Dienst in der Feuerwehr zu leisten", resümierte Thomas Dietz.

"Anforderungen an die Feuerwehrleute steigen ständig"

Jubiläums-Schirmherr Bürgermeister Martin Link dankte den Feuerwehrleuten für ihren selbstlosen Einsatz und erläuterte die Bedeutsamkeit des Ehrenamtes. "Seit 140 Jahren sind die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Stockheim bereit, sich für ihre Mitmenschen einzusetzen. Seit 140 Jahren leisten sie freiwilligen, ehrenamtlichen Dienst, um Leben und Gesundheit, um Hab und Gut ihrer Mitmenschen zu schützen." Martin Link, selbst lange aktiver Feuerwehrmann und von 1995 bis 2002 Kommandant der Stockheimer Floriansjünger, kam auch auf den großen Wandel, der sich in den letzten Jahrzehnten im Feuerwehrwesen vollzogen hat, zu sprechen. "Ging es früher 'nur' um Brandbekämpfung, wird heute an Fronten moderner Gefahrenlagen gekämpft. Reichte es früher aus, mit Schlauch und Spritze umgehen zu können, werden heute Spezialkenntnisse für vielerlei Gefahrensituationen vorausgesetzt, deshalb steigen die Anforderungen an die Feuerwehrleute ständig", so Link, der auch hervorhob, wie unverzichtbar stete Weiterbildung für die Wehrleute geworden ist.

"Stolzer Anlass zum Feiern"

"140 Jahre sind ein stolzer Anlass zum Feiern", meinte Landrat Thomas Habermann. Die Gründung der Wehr, die sich als eine der ältesten im Landkreis bezeichnen dürfe, sei damals ein Zeichen der Zeit gewesen. Habermann verwies auf die vielen Veränderungen, die vom Bayern-König Ludwig I. eingeläutet wurden, und die eine Neuordnung des dörflichen Lebens nach sich gezogen hat. In diese Zeit fiel die Gründung vieler Feuerwehren und auch vieler Vereine und Schulen im ländlichen Raum. "Damals wurden Fundamente gelegt, von denen wir heute leben", so der Landkreischef.

Aufwärtstrend bei den Stockheimer Floriansjüngern

Kreisbrandrat (KBR) Peter Bulheller nahm die Feierstunde zum Anlass, an die Feuerwehrleute der ersten Stunde zu erinnern, die sich gegenseitig das Versprechen abgenommen hatten, bei Gefahr von Leib und Leben, bei Gefahr von Feuer und Unglücksfällen, zusammen den in Not geratenen zu helfen. Wie jede Feuerwehr habe die FFW Stockheim Höhen und Tiefen durchgemacht, gerade auch in jüngerer Zeit. Umso mehr freute sich der KBR einen Aufwärtstrend bei den Stockheimer Floriansjüngern ausmachen zu können. Er verwies auf den guten Ausbildungsstand und freute sich darüber, dass auch Frauen und Jugendliche in der Wehr engagiert sind.

Wichtige Säule des gemeindlichen Lebens

Kreisbrandinspektor (KBI) Jürgen Stumpff, der die Grüße des für den Feuerwehrbezirk zuständigen Kreisbrandmeisters Thomas Graumann übermittelte, begab sich auf einen kleinen Streifzug durch die Entwicklung des Feuerwehrwesens. Er drückte sein Bedauern darüber aus, dass sich immer weniger Menschen bereit erklären, ehrenamtliche Verantwortung übernehmen zu wollen. Umso erfreulicher sei es, dass die Stockheimer Kameraden, die mit ihrer Wehr auch eine wichtige Säule des gemeindlichen Lebens darstellen, "ohne viel Aufhebens", wie Stumpff es ausdrückte, "ihren Dienst an der Gemeinschaft verrichten“. Wie seine Vorredner wünschte der KBI der "freiwilligen Bürgerinitiative Feuerwehr“ in Stockheim alles Gute für die Zukunft.

"Feuerwehr stellt sich immer wieder erfolgreich ihrer Verantwortung"

"Die FFW Stockheim hat bewiesen, dass sie sich immer wieder erfolgreich ihrer Verantwortung stellt“, hatte KBR Bulheller beim Festkommers geäußert. Wie es das Schicksal so wollte, sollten die Floriansjünger nun gerade an ihrem Festabend einmal mehr ihre Einsatzbereitschaft unter Beweis stellen. Ihre Hilfe war bei einem Scheunenbrand in Ostheim gefordert.

Geschichte der Feuerwehr

Am Festkommers anlässlich des 140-jährigen Gründungsfestes der FFW Stockheim griff Thomas Dietz, 1. Kommandant der Stockheimer Floriansjünger, wichtige Stationen in der Geschichte der Wehr auf. Nachdem das Bezirksamt zur Gründung eines organisierten Brandschutzes gedrängt hatte, wurde im Jahr 1868 dieser Forderung seitens der Gemeinde entsprochen und die Freiwillige Feuerwehr ins Leben gerufen. Nur ein Jahr später wurde der Turn- und Sportverein gegründet. „Damit wurde mehr Sicherheit besonders im Brandschutz gewährleistet und es wurde auch für die körperliche Ertüchtigung der Stockheimer gesorgt“, meinte der Kommandant mit einem Schmunzeln.

Feuerbekämpfungsgeräte bereits im Jahr 1819 vorhanden

Schon vor Gründung der Feuerwehr waren Feuerbekämpfungsgeräte vorhanden, wie einem Requisitenverzeichnis aus dem Jahr 1819 zu entnehmen ist. In einem eigens für die benötigte Ausrüstung errichteten Gebäude unterhalb des Tanzberges wurden unter anderem zwei Handspritzen aus Messing und sechs Feuerleitern aufbewahrt. 1862 wurde eine Feuerlöschmaschine angeschafft.

Gefüllte Wassereimer an der Haustür

Thomas Dietz erinnerte an alte Zeiten, als jeder Hausbesitzer sich verpflichtete, in den Sommermonaten für den Brandfall einen mit Wasser gefüllten Eimer an der Haustür hängen zu haben. In Stockheim begann mit der Gründung der Feuerwehr eine neue Epoche. Es wurden diverse Anschaffungen für den Brandschutz getätigt und eine Ausrückeordnung erstellt, in der genau geregelt wurde, wer im Ernstfall welche Aufgabe übernehmen musste. Die Gesamtstärke der Mannschaft belief sich damals auf 125 Mann.

Ausrüstung wurde ständig verbessert

Die Ausrüstung der Floriansjünger wurde ständig verbessert. 1906 wurde in Stockheim zudem die erste Wasserleitung gebaut und durch den Einbau von 50 Unterflurhydranten für die Wasserentnahme für Löschzwecke konnte der Feuerschutz wesentlich verbessert werden. 1937 wurde die erste fahrbare Motorspritze erworben, die man 1961 durch eine neue ersetzte.

Verheerender Brand im Jahr 1929

Ihre Fähigkeiten konnte die Wehr in den letzten 140 Jahren zur Genüge unter Beweis stellen. Als Beispiel sei an den verheerenden Brand im Jahr 1929 erinnert, der erst nach drei Tagen gebändigt war und einen großen Teil des alten Dorfkerns schwer verwüstete. Zehn Wohnhäuser, 23 Scheunen und zahlreiche Stallungen wurden ein Raub der Flammen, wie in alten Berichten und der Festschrift zum 140. Bestehen der FFW Stockheim zu lesen ist.

Errungenschaften in den vergangenen 25 Jahren

Zu den großen Errungenschaften der Wehr in den vergangenen 25 Jahren gehörte das Feuerwehrhaus, das unter einem großen Maß an Eigenleistung der Floriansjünger auf dem Gelände der alten Mühle errichtet wurde und 1988 beim 120. Gründungsfest unter der Schirmherrschaft des damaligen Bürgermeisters Hartmut Schreck eingeweiht werden konnte. 1993 erhielt die Wehr zudem ihr neues Löschgruppenfahrzeug.

Festwochenende

STOCKHEIM. Auf ein gelungenes Festwochenende kann die FFW Stockheim blicken. Das 140-jährige Bestehen der Wehr wurde mit einem bunten Programm gefeiert. Der Bereich am Tanzberg um die „Alte Schule“, die Kirche St. Vitus und das historische Amtshaus hatte sich am Wochenende in einen Festplatz verwandelt.

Totengedenken

Dem Festreigen ging das Totengedenken auf dem Friedhof am späten Samstagnachmittag voraus, an dem auch die Gemeindevertreter und die Bürger zahlreich teilnahmen. Die Floriansjünger wollten vor dem Beginn ihrer Feierlichkeiten, all denjenigen verstorbenen Kameraden, die sich seit Bestehen der FFW Stockheim für den Brand- und Katastrophenschutz und damit auch für Dorfgemeinschaft eingesetzt haben, ihre besondere Hochachtung zollen. Besonderes Gedenken galt den Gründungsmitgliedern, den Gefallenen und Vermissten der Kriege und den Opfern der Kriegsfolgen. Gemeinsam mit Bürgermeister Martin Link übernahm der 1. Kommandant Thomas Dietz die feierliche Kranzniederlegung.

Offizieller Festakt

Nach der Totenehrung schloss sich der offizielle Festakt im Garten des Amtshauses an. Neben Landrat Thomas Habermann und Vertretern der Kreisfeuerwehrführung nahmen auch Abordnungen vieler befreundete Feuerwehren, sowie Vereinsleute und Bürger aus Stockheim daran teil.

"Original Grabfeld Buam"

Nach dem Festakt ging es zum gemütlichen Teil über, wobei die "Original Grabfeld Buam“ für die musikalische Unterhaltung sorgten. Einige Floriansjünger mussten an diesem Abend allerdings noch ausrücken, ihre Unterstützung wurde bei einem Scheunenbrand in Ostheim benötigt.

Großer Festumzug

Am Sonntag herrschte nach dem morgendlichen Gottesdienst den ganzen Tag Festbetrieb am Tanzberg. Höhepunkt war der große Festumzug am Nachmittag. Rund 50 Gruppen trugen zu einem sehenswerten Zug bei. Neben Abordnungen der umliegenden Feuerwehren waren auch aus dem Grabfeld, dem Besengau und der oberen Rhön Floriansjünger zu diesem Ereignis gekommen. Mit dabei waren natürlich auch die Stockheimer Vereine. Musikalisch begleitet wurde der Festzug, der seinen Weg von der Straße am Grasberg durch das obere Dorf über die Sonnenstraße und die Waldstraße zur Hauptstraße und schließlich zum Festplatz am Tanzberg nahm, von den Musikkapellen aus Stockheim, Frickenhausen und Eußenhausen.

Jubiläums-Festreigen

Am Montag fand der Jubiläums-Festreigen einen gelungenen Abschluss beim traditionellen Kesselfleischessen. Bei einer Gemeinschaftsübung mit den Kameraden aus Ostheim und Mellrichstadt gaben die Stockheimer Floriansjünger Einblicke in ihre Feuerwehrarbeit. Dazu wurde ein Brandgeschehen im Pfarr- und Gemeindezentrum "Alte Schule" angenommen. Es galt neben der Bekämpfung des imaginären Brandes auch Verletzte aus dem Gebäude zu bergen. Dabei wurden auch einige Personen über die Drehleiter ins Freie geholt. Kreisbrandmeister Thomas Graumann gab den in reicher Zahl erschienenen Zuschauern Informationen zum Ablauf der Übung und zu den in einem Ernstfall zu treffenden Maßnahmen der Feuerwehrleute.

Ehrungen langjähriger Feuerwehrkameraden

Am Festabend zum 140jährigen Bestehen der FFW Stockheim stand ein Programmpunkt an, der dem 1. Kommandanten Thomas Dietz besonders am Herzen lag: die Ehrung langjähriger und verdienter Feuerwehrkameraden.

Habermann lobte Wehrleute

Landrat Thomas Habermann und KBR Peter Bulheller, die den Einsatz der Wehrleute mit großem Lob würdigten, und sie als beste Vorbilder für die Jugend bezeichneten, nahmen die staatliche Auszeichnung vor. Für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst wurden Dieter Dittrich, Erich Manger, Stefan Bardutzky und Heribert Stapf geehrt. Eine Auszeichnung für 40 Jahre im Dienste der FFW Stockheim bekamen Oswin Storath und Manfred Volkmuth.

Heiliger Florian für Floriansjünger

Gleich zweimal wurde dem verdienten Feuerwehrkameraden Egon Beck Ehre zuteil, der auch über die Grenzen von Stockheim hinaus tätig war, 40 Jahre als Schiedsrichter im Landkreis und als stellvertretender Kommandant der Werksfeuerwehr von Siemens. Er wurde von Kommandant Thomas Dietz im Namen der Feuerwehr und im Namen der Gemeinde zum Ehrenkommandanten ernannt und erhielt neben der Urkunde auch einen Statue des Heiligen Florian, "der Dich beschützen und Dir jeden Tag auf’s Neue danken soll", wie Thomas Dietz bei der Übergabe erklärte.

"Treue Seele"

Egon Beck hat sein Leben der Feuerwehr verschrieben und gilt als "treue Seele" der FFW Stockheim. "Er ist ein Mann, der viel für unsere Wehr bewegt hat und immer noch bewegt. Bei Fragen wenden wir uns immer vertrauensvoll an ihn“, stellte Kommandant Dietz heraus.

Ehrenkreuz in Silber

Als besondere Anerkennung wartete noch eine hohe Auszeichnung des Landesfeuerwehrverbandes auf den frischgebackenen Ehrenkommandanten – das Ehrenkreuz in Silber, überreicht von KBR Bulheller und Landkreischef Habermann.

Dank an die Gemeinde

Kommandant Thomas Dietz wollte es schließlich auch nicht versäumen, sich bei der Gemeinde, namentlich Bürgermeister Martin Link, für die Unterstützung zu bedanken. Für Altbürgermeisterin Burgi Bahr, die die vergangenen 15 Jahre verlässliche Ansprechpartnerin war, gab es einen Blumengruß als Dankeschön.(eva)+++


Die Feuerwehrleute aus Stetten erwiesen ihren Stockheimer Kameraden die Ehre.

Die für 25 und 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst geehrten Kameraden der FFW Stockheim mit ihren Gratulanten Landrat Thomas Habermann, Bürgermeister Martin Link, 1. Kdt. Thomas Dietz und 2.Kdt. Ronald Streit (von links) sowie KBR Peter Bulheller (rechts) und KBI Jürgen Stumpff (2.v.r.)


Angeführt von der FFW Stockheim kam der große Festzug am Tanzberg an.

Auch die Mädchen und Jungen des Stockheimer Kindergartens nahmen am Umzug zum 140-jährigen Jubiläum der Floriansjünger teil.


Für eine musikalische Bereicherung der Festkarawane sorgte auch die Blaskapelle aus Eußenhausen.

Die Stockheimer Kapelle gab im vorderen Bereich des Festzuges den Ton an.


Egon Beck (3.v.l.) wurde zum Ehrenkommandanten der FFW Stockheim ernannt und erhielt das Silberne Ehrenkreuz des Landesfeuerwehrverbandes. Anerkennung für seine Verdienste zollten ihm KBI Jürgen Stumpff, Landrat Thomas Habermann, Bürgermeister Martin Link, 1. Kdt. Thomas Dietz und KBR Peter Bulheller (von links).

Über Osthessen News

Kontakt
Impressum
Cookie-Einstellungen anpassen

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Whatsapp
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön