So erkundet man mit wenig Zeit die Rhein-Metropole

03.03.16 - "Et kütt wie et kütt" - "Es kommt, wie es kommt", so lautet Artikel zwei des Rheinischen Grundgesetzes. Ein Satz, der in den Köpfen der Masse auch mit den Kölnern und ihrem besonderen Naturell verknüpft ist. Also Motto für eine Kurzreise in die Rheinmetropole eignet er sich ganz hervorragend, wenn man ihn als Einladung, sich einfach mal durch die eine-Millionen-Menschen-Metropole treiben zu lassen, liest. Rein ins Getümmel und Augen auf - eine kluge Entscheidung, denn die Medienstadt bietet noch viel mehr zu sehen als Karneval.

Köln ist die Stadt der Brücken, der Medien, des Doms. Wagt man sich an einem Vormittag in die riesige Fußgängerzone wird man neben einem umfangreichen Einzelhandelsangebot auch immer wieder Kamerateams entdecken. Sie sind auf der Suche nach Gesprächspartnern und aktuellen Bildern. Kamerascheue Menschen gehen ihnen lieber aus dem Weg. Das dürfte kein Problem sein, große Ketten, besondere kleine Läden und Gastronomien säumen die Gassen. Auch ein Blick an die Gebäude lohnt sich. Aufwändige Graffitis dekorieren viele Wände und sind oftmals schon eher Kunst als Krakelei.

Wer statt Shoppingspaß und Mainstream echt kölsche Kultur sucht, der ist in den Seitenstraßen oder der Altstadt gut aufgehoben. Hier finden sich die typischen Eckkneipen, kleine Restaurants und ein Spiegel des Stadtbildes vergangener Zeiten. Die Alstadt umfasst das Gebiet um den Heumarkt (direkt an einem Ende der Fußgängerzone), das ehemalige Benediktiner-Abtei St. Martin und den Alten Markt. In der Altstadt, in unmittelbarer Nähe zum Rhein, liegt auch das Schokoladenmuseum. 5.000 Jahre Kulturgeschichte der süßen Köstlichkeit werden hier anhand einer großen Sammlung von Exponaten gezeigt und interessieren sicherlich nicht nur Naschkatzen. Vom Weg nach Europa bis zur gegenwärtigen Vermarktung, kann hier sicherlich jeder etwas lernen.

Große Museenlandschaft

Darüberhinaus finden sich in der Altstadt noch viele weitere Museen, darunter das Museum Ludwig, das Römisch-Germanische Museum oder das Senfmuseum. Am besten gelangt man in die Altstadt mit den Straßenbahnlinien 1, 7 oder 9 bis zur Haltestelle "Heumarkt" bzw. mit der 5 zur Haltestelle "Rathaus".

Streetart findet man überall in Köln.

Fotos: Marcel Grösch

Nach dem Besuch der Altstadt empfiehlt sich die Einkehr in eines der vielen Wirts- oder Brauhäuser auf ein Kölsch und vielleicht eine Portion des traditionellen "Himmel un Ääd" (Brei aus Kartoffeln und Äpfeln mit gebratener Blutwurst). Alternativ lockt das Rheinufer für einen ausgiebigen Spaziergang entlang des Flusses und der zahllosen riesigen Brücken. Auch Bootsfahrten werden angeboten. 

Ein Schlenker zur Hohenzollernbrücke lohnt sich. Hier lebt die Tradition, dass verliebte Paare ein kleines Vorhängeschloss als Zeichen ihrer Zusammengehörigkeit aufhängen. Die Liebenden beschriften die Schlösschen mit ihren Namen und Datum, anschließend wird der Schlüssel traditionell gemeinsam in den Rhein geworfen. Erreichbar ist die Brücke mit den Straßenbahnlinien 5, 16 und 18 zur Haltestelle "Dom Hauptbahnhof", bzw. Linien 3 und 4 zur Haltestelle "Bahnhof Deutz Messe/Lanxess-Arena" oder den Linien 1 und 9 zur Haltestelle "Bahnhof Deutz Messe". 

Der rückwärtige Blick auf Hauptbahnhof und Dom

Das absolute Must-See ist - natürlich - der Dom. Mitten in der Stadt und unweit der Hohenzollernbrücke ragt er über alles empor. Wer zum ersten Mal vor dem gigantischen Bauwerk steht, wird staunen. Kaum zu glauben, was Menschen schaffen können. Hier ist immer Betrieb. Vielleicht liegt das auch in der direkten Nähe zum Hauptbahnhof als größtem Verkehrsknotenpunkt begründet. Selbst wer auf der Durchreise mit dem Zug ist, kann es so schaffen, einen Blick auf das Wahrzeichen zu werfen. Das gibt es wirklich keine Ausrede mehr. (Sabrina Ilona Teufel) +++