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VOGELSBERGKREIS 1,3 Millionen Euro in 2016

Aktuelle Informationen zum Naturschutzgroßprojekt: Umsetzung von Maßnahmen

20.04.16 - Über 1,3 Millionen Euro stehen 2016 für die Umsetzung von Maßnahmen der Phase II des Naturschutzgroßprojektes Vogelsberg zur Verfügung. Diese stolze Zahl präsentierte jetzt Projektleiter Günter Schwab bei der Jahreshauptversammlung des Trägervereins Natur- und Lebensraum Vogelsberg im Vulkan Restaurant Magma in Ilbeshausen-Hochwaldhausen. Im Bereich des Grünlands soll es erneut einen Wiesendrusch von cirka 40 Hektar Fläche geben. Die gleiche Flächengröße soll mit dem geernteten Material eingesät werden. Zusätzliche drei Hektar entbuschter Fläche aus dem Vorjahr sollen ebenfalls eingesät werden. Nach zweieinhalb Hektar im Vorjahr werden in diesem Jahr weitere vier Hektar Grünland entbuscht. Geplant sind das Mulchen von verbrachter Fläche, etwa zehn Hektar, die Beschaffung von Tränken und Weidezäunen sowie ein weiterer Heckenrückschnitt.

Nach ersten Maßnahmen in 2015 im Hochmoor „Breungeshainer Heide“ mit dem Setzen von fünf Moorpegeln und sieben automatischen Messwertaufnehmern sowie der Vermessung des Gebietes erfolgen nun Grabenverschlüsse und die Umsetzung von Testflächen für Ringeln und Mahd.  Zahlreiche Maßnahmen gebe es wieder im wassergebunden Bereich. So die Renaturierung des Eisenbaches und im Bereich von Herbstein und Grebenhain. Auch am Ober-Mooser Teich werde weitergearbeitet. Bei den Artenschutzmaßnahmen verwies Schwab auf die bereits umgesetzten Maßnahmen zur Bekämpfung von Neophyten (Lupinen) von 5,4 ha auf einer 52 ha großen Fläche und den Start der Nachpflege derselben hin. Eine laufende Abstimmung gebe es zum Arnika-Projekt der Uni Marburg.

Zahlreiche Maßnahmen gebe es wieder im wassergebunden Bereich. So die Renaturierung des Eisenbaches und und Bereich von Herbstein und Grebenhain. Auch am Ober-Mooser Teich werde weitergearbeitet. Auf über fünf Hektar wurde bereits die Bekämpfung von Neophyten (Lupinen) vorgenommen. Insgesamt wurden bis zum Jahresende 2015, 43 Verträge/Aufträge mit 31 Vertragsnehmer erteilt. 26 Verträge davon im Offenland / Grünland. Das durchschnittliche Vertragsvolumen im Offenland betrug 2.816,12 Euro. Für dieses Jahr stehe ein Gesamtbudget von 1,4 Millionen Euro zur Verfügung. Großen Wert gelegt werde auch in diesem Jahr auf die Öffentlichkeitsarbeit. So seien weitere Infoveranstaltungen für Landwirte, Exkursionen und Führungen, die Beteiligung am Bergmähwiesenfest und weiteren Veranstaltungen geplant.


„Die extensive Bewirtschaftung artenreicher Bergwiesen dient sowohl der Futtererzeugung als auch dem Erhalt der natürlichen Vielfalt“, betonte Maik Schwabe, Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft in Jena zu Beginn seines Vortrages mit dem Thema „Extensive Wiesenbewirtschaftung in Thüringen unter Berücksichtigung der Nährstoffversorgung“. Unterstützt durch die Förderung von Agrarumweltmaßnahmen im „KULAP“ seit 1993, sei in Thüringen eine starke Extensivierung mit hohem Flächenanteil zu verzeichnen. Die Extensivierung hatte überwiegend positive Wirkungen auf Flora und Fauna. Allerdings seien insbesondere Glatt- und Goldhaferwiesen vom Rückgang von Charakterarten der Grünlandgesellschaft infolge meist zu geringer Nutzungsintensität betroffen.

„Die Ergebnisse der langjährigen Parzellenversuche belegen, dass eine Reduzierung der Stickstoffdüngung und der Nutzungshäufigkeit in der Regel deutliche Ertragsdepressionen und eine Verschlechterung der Futterqualität bewirken“, so Schwabe. Der Verzicht auf eine Grunddüngung mit Phosphor und Kalium führe zu einer Umschichtung der Pflanzenbestände und je nach Standort ebenfalls zu erheblichen Ertragsverlusten. Eine erfolgsorientierte Förderung von artenreichem Grünland werde in Thüringen im Rahmen des KULAP bereits in der zweiten Förderperiode praktiziert. Hierbei müssten mindestens vier beziehungsweise sechs Kennarten auf der jeweiligen Grünlandfläche nachgewiesen werden. Dem Landwirt bleibe weitgehend überlassen, wie er die Bewirtschaftung durchführe, um den Erhalt der Arten sicherzustellen.

Eine Voraussetzung zum künftigen Erhalt artenreicher Bergwiesen sei die Verwertung des anfallenden Futters. Die Art der Grünlandbewirtschaftung hänge damit stark von der Wirtschaftlichkeit der Tierhaltungsverfahren ab. Erfreut zeigte sich Vorsitzender Karl-Peter Mütze, dass jeder Jahr rund eine Million Euro durch das Projekt in die Region investiert werde. Er wies abschließend auf das Bergmähwiesenfest am 12. Juni hin. (gr) +++


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