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Wäck, Woarscht on Wie - Weinhistorischer Konvent startet in die Saison
15.05.16 - Fünf Mal im Jahr veranstaltet der Weinhistorische Konvent Fulda das beliebte "Wäck, Woarscht on Wie" am Fuße des Frauenbergs. Am Samstag starteten die Weinfreunde wieder in die Saison – stilecht mit neuen Weinen auf der Karte. „Besonders gut ist der 2014er Rheingau Riesling Classic vom Weingut Schreiber“, erklärte Professor Richard Hartmann, Vorsitzender und Kapitelältester des Weinhistorischen Konvents im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Auch neu sei ein 2015er Scheurebe, QbA feinherb vom Weingut Müller aus der Pfalz. Am Samstag gab es, wie üblich, gute Schoppenweine und kleine Speisen, eben Wäck, Woarscht on Wie in exklusiver Umgebung am Fuße des Frauenbergs.
An jedem zweiten Samstag im Monat treffen sich hier Weinliebhaber, um sich auszutauschen und um guten Wein zu verkosten. „Man freut sich schon immer auf das nächste WWW“, erzählt Margit Elm. „Die Begegnung mit den anderen ist schön, zumal man immer auf bekannte Gesichter trifft.“ Dass der Weinberg ein echtes Geschenk für Fulda ist, dessen ist sich Günther Elm sicher. Aber nicht nur neue Weine hat der Konvent in diesem Jahr zu bieten. Bereits vor ein paar Tagen wurden die alten Informationstafeln auf dem Weinberg erneuert. „Jetzt steht alles was es über uns, unsere Geschichte und unseren Weinberg zu erfahren gibt, auf den neuen Tafeln“, so Hartmann. Über den neuen Frauenberger Wein, der beim Rebblütenfest vorgestellt wird, wurde noch nicht viel verraten. „Nur so viel: Wir haben in diesem Jahr ein bisschen mehr und auch ein bisschen besseren Wein als in den letzten Jahren“, freut sich Hartmann.
Bereits nach der Gründung des Klosters Fulda im Jahr 744 legten Mönche am Frauenberg Rebhänge an. Ein weiterer Grundstock in der Weingeschichte Fuldas wurde im Jahr 777 von Karl dem Großen gelegt, als er das Königsgut Hammelburg dem Kloster Fulda zuordnete. Bonifatius zu Ehren wurden dem Konvent im Laufe der Jahrhunderte noch zahlreiche Weingüter in verschiedenen Weinorten Europas geschenkt. 1716 kaufte Fürstabt Konstantin von Buttlar im Rheingau die Domäne Johannisberg. So kam ein Kleinod deutscher Weinlagen in fuldischen Besitz. 1775 wurde dann, durch einen Zufall, die Spätlese entdeckt. Der Herbstkurier des Klosters Johannisberg sollte die Weinleseerlaubnis aus Fulda überbringen, doch weil er sich verspätete, glaubten die mit dem Weinbau beschäftigten Mönche ihre gesamte Ernte schon dahin.
Voller Zweifel aber mit dem Wunsch zu retten was zu retten war, wurden schließlich die schon faulenden Trauben gelesen und gekeltert. Die Überraschung dann war groß: Einen solchen gehaltvollen Wein hatten sie vorher niemals getrunken – und somit war die Spätlese entdeckt. Im März 1989 gründete sich der Weinhistorische Konvent, der an diesem Samstag das traditionelle Rebblütenfest bei Wäck (Frauenberger Brötchen), Woarscht (hausmacher Rhöner Bauernwurst) und Wie (Wein aus dem Konventskeller) feierte. (mr) +++