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Am kommenden Sonntag fährt sie wieder die kleine Garteneisenbahn von Georg Schanz auf der Sennhütte bei Fladungen. Dann können dort wieder interessierte Gäste mitfahren und erfahren mehr über das etwas ausgefallene Hobby.

Anschüren heißt es zunächst, bevor die Lok losfahren kann. Alles ist genau so wie beim großen Vorbild. - Fotos: Hanns Friedrich

02.08.08 - FLADUNGEN

Georg SCHANZ als Hobby-Zugführer auf der Garteneisenbahn - Dampflok

An jedem ersten Sonntag im Monat - so auch wieder am morgigen Sonntag - erwartet Besucher der Sennhütte bei Fladungen ein besonderes Highlight: Dort dreht Georg Schanz mit Dampf- und E-Loks seine Runden auf der höchst gelegenen Gartenbahn Bayerns und alle, die wollen, können hier mitfahren. Auf kleinen Anhängern zieht die Bahn bis zu 40 Personen. Für das Mitfahren verlangt der Hobby-Zugführer übrigens keinen Cent. Wer einmal mit ihm gefahren ist, der weiß einiges mehr über die kleine Lok und die gesamte Anlage, denn Georg Schanz gibt jedermann umfassende Auskunft.

Es dauert schon einige Zeit, bis die Miniatur-Dampflok fahrbereit ist, denn Georg Schanz, der muß erst, wie bei der großen Lok alle Wartungsarbeiten vornehmen. Dazu gehört auch das Wasserfassen und Kesselanschüren, um den notwendigen Dampf zu erzeugen. Das heißt, daß er den kleinen Kessel ersteinmal mit ganz normalem Weichholz anheizen muß, bevor er die Kohle auflegt und dann ein kleines Feuer entfacht, um die notwendige Hitze und damit den Dampf zu erzeugen. Natürlich muß vorher der Kessel mit Wasser gefüllt werden. Über ein kleines Schauglas kann der Lokführer den Wasserstand sehen. Wichtig ist es natürlich immer entsprechende Hitze zu erzeugen, um das Wasser, immerhin rund sieben Liter, zum Kochen zu bringen.

Georg Schanz: „Das macht ja den Reiz von diesem Hobby aus, daß man immer ein kleines Feuer hat und rechtzeitig auch die Wasserhaltung überprüfen muß, denn sonst verhungert man buchstäblich auf der Strecke.“ Damit meint Schanz, daß er unterwegs sonst Wasser nachfüllen muß. Der Hobbylokführer hat unterwegs einiges zu tun. Vor allem um die Geschwindigkeit von etwa 15 Stundenkilometern zu halten. So muß er bei der teils abfallenden Strecke die Zylinder als Bremsen benutzen, sonst fährt die kleine Bahn viel zu schnell und könnte aus den Geleisen springen. Anhand eines kleinen Hebels bedient er die kleine Lok. Alles ist ein bißchen vereinfacht aber doch genau so wie bei der großen Lok, erklärt der Fladunger.

Sie macht fast alles, die kleine Lok, allerdings mit dem Pfeifen, da haperts zur Zeit. Es kommt lediglich eine Art Keuchen aus der Pfeife. Auf der Lok sieht man diese Pfeife, die allerdings nur eine Nachbildung ist und nicht funktioniert. Gesteuert wird die Pfeife im unteren Bereich durch Dampfablassen. „Die hat zur Zeit allerdings ein bißchen Husten,“ lacht der Hobbylokführer. Das allerdings stört die Mitfahrenden ganz und gar nicht. Die finden die Idee mit der Garteneisenbahn recht amüsant und sehr schön. „Es ist eine so schöne kleine Lok und vor allem ist es das Durchfahren des Tunnels, was Freude bereitet,“ erklärt ein kleiner Fahrgast. Sein Vater meint, daß es schon etwas besonderes ist auf diese Art und Weise einmal durch die Landschaft gefahren zu werden. Beeindruckend sei außerdem, daß so eine kleine Lok 40 Personen problemlos ziehen kann. „Ich finde es ganz einfach prima, da mitzufahren und möchte so etwas auch zu Hause haben,“ fügt sein Sohn an.

Übrigens: Wenn Georg Schanz am Abend die Lok von den Schienen nimmt, dann kommt erst noch einiges an Arbeit auf ihn zu. Wie bei der großen Lok muß nämlich alles sauber gemacht werden. Da gehört es dazu den Kessel zu reinigen, aber auch das Feuerloch zu säubern, wo Holz- und Kohlereste sowie Asche entfernt werden müssen. Im Kessel selbst befinden sich zwölf kleine Rohre, durch die das Wasser geleitet wird und die müssen ebenfalls sauber gemacht werden. Fragt man den Fladunger, ob er denn gerne einmal eine richtige Dampflok fahren würde, lacht er und meint, daß er schon einmal mit dem Gedanken gespielt habe. Der gelernte Maschinenschlosser interessiert sich seit Jahren für Loks und war natürlich auch schon einmal auf einer großen Lok mitfahren. Aber eine Ausbildung zum Lokführer, das wäre doch etwas zu aufwändig gewesen.

So schürt Schanz also immer wieder einmal seine kleine Dampflok an, setzt sich dahinter auf einen kleinen Wagen und fährt los. Einen Kindheitstraum hat sich der ehemalige Gastwirt von der Sennhütte damit erfüllt, aber auch mehr Arbeit aufgehalst. Das gilt für das Sauberhalten der Strecke und hier gehört vor allem das Mähen des Grases dazu und vieles mehr. Etwa 370 Meter Geleise sind im Gartenbereich der Sennhütte verlegt. Bei der kleinen Lok handelt es sich um eine sogenannte Tenderlokomotive, Baureihe 81. Das war eine schwere Rangierlok, die bei der Reichsbahn gefahren ist. Sie hatte allerdings keinen Schlepptender, weshalb sie nicht für große Strecken geeignet war. Sie merken schon, wer bei Georg Schanz aufsteigt, der wird nicht nur durch das Gelände an der Sennhütte gefahren sondern erfährt auch vieles über die kleine Garteneisenbahn. (hf) +++



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