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Der scheidende Bürgermeister Hans Ries (li.) rückt ab dem 1. Juli in den Magistrat nach. Es gratulieren Erster Stadrat Johannes Beyer (re.) und Stadtverordnetenvorsteher Detlef Scheidt. - Fotos: Stefanie Harth

HERINGEN (W.) Turbulenter Sitzungsmarathon

Hans Ries bleibt Magistrat erhalten – JA zur Handels-Ausweitung „Im Ried“

24.06.16 - Es war am gestrigen Donnerstagabend sein letzter Auftritt als Bürgermeister im Heringer Stadtparlament. Dem Magistrat hält Hans Ries (WGH), der am 30. Juni aus dem Amt scheidet und damit den Weg für seinen Nachfolger Daniel Iliev frei macht, aber weiterhin die Treue, indem er in das „Kollegialorgan“ nachrückt und Stadträtin Evelyn Vogt (WGH) ablöst. Kurz vor seiner Amtseinführung, Ernennung, Verpflichtung und Vereidigung – der Eklat: Demonstrativ verließen drei Mitglieder der CDU-Fraktion den Saal. Zuvor galt es, nicht minder prekäre Tagesordnungspunkte abzuarbeiten, die die Gemüter der Stadtverordneten erhitzten.

Stichwort „Einzelhandelsgutachten“: Abermals scheiterte der Rathaus-Chef mit seinem Bestreben, das Stadtzentrum zu stärken und sich nicht voll und ganz auf die Ausweitung des Handels im „Im Ried“ zu fokussieren. „Wir können auf der grünen Wiese nicht unendlich erweitern“, warnte Hans Ries. Es müsse in der Innenstadt Platz für Neues geschaffen werden, um sie zu beleben. Bebra diene als perfektes Vorbild. „Wir zerstören unsere Innenstadt und damit das Gesicht Heringens, wenn wir die Empfehlungen der Fachleute ignorieren.“ Eigentlich hätte sich Hans-Joachim Schrader von der BBE Handelsberatung, der besagtes Gutachten vorstellte, den Weg von Münster nach Heringen sparen können. Es mutete an, als hätte das Gros der Parlamentarier seinen Entschluss bereits vor den Ausführungen des Diplom-Kaufmannes gefasst.

17 Stadtverordnete (vornehmlich aus den Reihen von SPD, GfH und CDU) sprachen sich bei der namentlichen Abstimmung für die vollumfängliche Realisierung der Planungen „Im Ried“ aus, zehn Parlamentarier (WGH) votierten dagegen, ein Mitglied der Stadtverordnetenversammlung enthielt sich. So wird Aldi auf dem Areal wohl einen circa 1.400 Quadratmeter umfassenden Neubau errichten, während Rewe sich um 400 Quadratmeter erweitern und mit einem Getränkemarkt Einzug ins frei werdende Aldi-Gebäude halten wird.

Amtseinführung, Ernennung, Verpflichtung und Vereidigung.

Zu Beginn der Stadtverordnetenversammlung wurden die ausgeschiedenen Mandatsträger ...

Als nächster „Zankapfel“ entpuppte sich ein Antrag des Bürgermeisters, der die Landesregierung in die Pflicht nehmen möchte, die Folgekosten des Kali-Bergbaus nach dem Schema des Steinkohlefinanzierungsgesetzes zu regeln. Ein Ansinnen, mit dem Hans Ries bereits in der letzten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung gescheitert war. Alfred Rost, Fraktionsvorsitzender der SPD, beteuerte, dass er dem Antrag selbst grünes Licht erteilen werde, allerdings nicht der Begründung. Die teilweise beleidigenden Formulierungen seien kein guter Stil, wenn man etwas erreichen wolle. Mit knapper Mehrheit – 15 Ja-Stimmen standen 13 Gegenstimmen gegenüber – brachten die Sozialdemokraten ihren Änderungsantrag durch.

Zurück zur Amtseinführung des scheidenden Rathaus-Chefs, der ab dem 1. Juli das Amt eines ehrenamtlichen Stadtrates bekleiden wird. „Im Mittelpunkt muss die Stadt Heringen stehen“, bekräftigte er. „Ich werde mein Wissen nutzbringend zur Verfügung stellen.“ Nach einer zwölfjährigen „Ries-Ära“ steht der Stadt ein Schnitt bevor. Welche Akzente wird Daniel Iliev im Land der weißen Berge setzen? Die Spannung steigt. (Stefanie Harth) +++


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