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- Archivfoto: Suria Reiche

FULDA Hoffnung für den Heimattiergarten?

"Alle Mängel beseitigt": Verein stellt Antrag auf Wiedereröffnung

13.07.16 - Es waren keine rosigen Zeiten für den Fuldaer Heimattiergarten im Stadtteil Neuenberg: Ende Mai schob das Veterinäramt den Betreibern einen Riegel vor. Wegen "Wiederholter Mängel" durften keine Besucher mehr auf das Gelände - so lange, bis die Mitglieder des Heimattiergarten-Vereins die Beanstandungen beseitigt haben. Sechs Wochen nach der Schließung könnte sich nun etwas tun. "Wir haben alle Mängel behoben und hoffen sehr, dass wir zum Start der Sommerferien wieder öffnen können", sagte der 1. Vorsitzenden Peter Weber am Dienstag gegenüber OSTHESSEN|NEWS. 

Verletzungsgefahr für die Tiere in den Gehegen, Morast in den Gehegen, fehlende Angaben im Bestandsbuch für Arzneimittel ... Die Liste der Mängel, die das Veterinäramt dem Heimattiergarten Ende Mai vorgeworfen hat, war lang. "Die Tiere selbst haben jedoch nie gelitten", sagte Weber damals dazu. Das bestätigte auch das Veterinäramt: "Es hat zu keinem Zeitpunkt eine akute Gefahr für die Tiere bestanden." Weber und seinen Vereinsmitglieder blieb dennoch nichts anderes übrig, als die aufgeführten Mängel zu beheben. 

"Das ist nun geschehen", sagte er am Dienstag. Am morgigen Mittwoch will er den Antrag auf "Verlängerung der Erlaubnis, die Tiere zur Schau zustellen" dem Veterinäramt übergeben. "Und dann hoffe ich, dass wir zum Beginn der Sommerferien öffnen können." Während der warmen, freien Tage kämen nämlich erfahrungsgemäß viele Familien mit Kindern in den Heimattiergarten - und würden auf diese Weise wieder Geld in die leergeräumte Kasse bringen.

Dort herrscht nämlich Ebbe. Für gewöhnlich finanziert der Heimattiergarten durch die Eintrittsgelder das Futter für die Tiere. Ungefähr 3.000 Euro werden dafür jeden Monat benötigt. Geld, das in den vergangenen Wochen nicht zur Verfügung stand und deswegen von den Mitgliedern selbst aufgebracht werden musste. "Und es gab Gott sei Dank viele Spenden für die Tiere", so Weber, der sich bemüht, die positiven Seiten an der sechswöchigen Schließung zu sehen. Wirklich schwer fällt ihm das nicht: Dadurch, dass es der Heimattiergarten aufgrund der Anordnung des Veterinäramts so oft in die Medien geschafft hat, sind große Fuldaer Unternehmen auf dessen finanzielle Lage aufmerksam geworden. "Zwei von ihnen haben uns Unterstützung zugesagt", freut sich Weber. Es wurde ein Zukunftsplan entworfen, der unter anderem beinhaltet, dass Weber Infotafeln an die Gehege der älteren Tiere hängt. "Damit niemand mehr denkt, sie seien unterernährt oder so. Das stimmt nämlich nicht, sie sind schlichtweg alt."

Jetzt hofft er noch darauf, auch von der Stadt Unterstützung zu bekommen. Auf der Stadtverordnetenversammlung am Montagabend hieß es von Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld dazu: "Der Heimattiergarten ist ein Stück Fuldaer Identität, es soll im Interesse von Stadt und Region sein, den Tierpark wieder öffnen zu können." Und es würde sicher auch die Besucher freuen. "Kurz nach der Schließung verging kaum ein Tag, an dem keine Besucher vor der Tür standen und reinwollten", erinnert sich Weber. Und auch die Tiere seien den Publikumsverkehr so gewohnt gewesen, dass einige von ihnen in den ersten Tagen an ihren Zäunen standen und wartend Richtung Eingang geschaut hätten.

Dass dort so schnell wie möglich wieder Menschen durchlaufen, hoffen auch die Vereinsmitglieder, die sich während der Schließung nicht nur um die Instandsetzung der Gehege, sondern auch um ihre teilweise sehr alten Tiere gekümmert haben. Einige von ihnen haben sie vor einem sicheren Tod bewahrt, indem sie sie im Heimattiergarten aufgenommen haben. "Max, ein Fuchspony, sollte zum Beispiel geschlachtet werden, weil es sich angeblich nicht benommen hätte. Der lebt nun schon seit sechs Jahren bei uns." So sei es bei vielen der Tiere gewesen, auch die Meerkatze und eins der Kängurus zählen zu den älteren Semestern. "Würden wir sie weggeben, wäre das eine große Umstellung für sie und bestimmt nicht angenehm", sagt Weber und spielt auf den Hinweis der Stadt an, dass in einem Heimattiergarten ausschließlich Heimattiere wohnen sollten. 

Ob der Tiergarten nun pünktlich zu den Sommerferien wieder öffnen darf, entscheidet das Veterinäramt. "Sobald der Antrag vorliegt, wird er entsprechend geprüft, und, wenn möglich, soll eine entsprechende Erlaubnis erteilt werden", hieß es von Dr. Stephan Kraus dazu am Dienstag. Es besteht also Hoffnung. (Suria Reiche) +++


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