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Staatssekretär Rainer Bomba bei der Verkehrsfreigabe der A 4 bei Friedewald am vergangenen Freitag - Archivfoto: Hans-Hubertus Braune

REGION Bundesverkehrswegeplan 2030 beschlossen

Über 1.000 Projekte - Was wird aus dem Korridor der Bahnstrecke Fulda - Erfurt?

03.08.16 - Am heutigen Mittwoch hat das Kabinett im Deutschen Bundestag den überarbeiteten Bundesverkehrswegeplan 2030 auf den Weg gebracht. Anschließend laufe das parlamentarische Verfahren, bestätigte Rainer Bomba, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Insgesamt werden für über 1.000 Projekte rund 250 Milliarden Euro investiert. "Es war eine Wahnsinnsarbeit. Der Bundesverkehrswegeplan ist einer der zentralen Instrumente, der die Infrastruktur in unserem Lande vorbestimmt", sagte Bomba.

Darin enthalten ist auch der Ausbau der Bahnstrecke Frankfurt-Fulda-Erfurt. Was den Abschnitt Fulda-Erfurt betrifft, so ist die viel diskutierte Trassenführung weiter offen. Zunächst war ein Abzweig von der ICE-Strecke Fulda-Kassel bei Niederaula ("Niederaula-Spange") angedacht. Dies wurde aus Kostengründen jedoch verworfen. Auch die Variante von Blankenheim nach Kirchheim durch Ludwigsau-Friedlos und das Geistal ist inzwischen vom Tisch. Klar ist, dass der Bahnhof in Bad Hersfeld weiterhin als Fernbahnhof mit ICE-Anschluss erhalten bleiben soll.

Zu einem möglichen Korridor sagte Bomba: "Ich denke, das interessiert sicher jeden. Aber wir haben hier ein Verfahren, bei dem wir die Öffentlichkeit beteiligen. Wir haben verschiedene Nutzen-Kosten-Verhältnisse. Das muss dann letztendlich miteinander abgestimmt werden. Dann wird entschieden, welcher Korridor, welche Linie gezogen wird. Es sind viele Interessen, die eine Rolle spielen. Das Geld ist nicht unendlich, wir dürfen aber nicht die Bürger über die Maßen durch Lärm und Verkehr belasten", sagte der Staatssekretär.

Viele Möglichkeiten, das Nadelöhr zwischen Fulda und der hessisch-thüringischen Grenze mit dem Fixpunkt Bad Hersfeld zu entzerren, gibt es nicht. Letztlich bleiben wohl das Haunetal (dort führt die aktuelle Strecke lang, mit einem entsprechenden Ausbau) oder das Fuldatal übrig. Aufwendige Tunnellösungen scheitern wohl auch am Kostenvolumen.

Brief aus Niederaula an Helmut Heiderich

In einem Schreiben an den heimischen Bundestagsabgeordneten Helmut Heiderich (CDU) fordern die Niederaulaer Fraktionen von CDU, Bündnis 90/Die Grünen und die Bürgerliste Niederaula (BLN) Heiderich auf, sich gegen eine mögliche "Fuldatrasse" auszusprechen. Wörtlich schreiben sie: "In einer Pressemitteilung vom 19. Juli 2016 in osthessen-news haben Sie mitgeteilt, dass im überarbeiteten Entwurf des Bundesverkehrswegeplanes 2030 zum einen die „Geistaltrasse“ durch einen Untersuchungskorridor ersetzt werden soll und zum anderen der Bahnhof in Bad Hersfeld in die neue Trassenführung eingebunden, in den "Deutschland-Takt" aufgenommen und so dauerhafter Fernverkehrshalt bleiben wird.

Zur Erläuterung des Untersuchungskorridors teilen Sie weiter mit, dass nun ein zweigleisiger Neu- bzw. Ausbau im Korridor Wildeck/Blankenheim-Bad Hersfeld-Kirchheim/Langenschwarz im „vordringlichen Bedarf“ festgeschrieben ist. Sie zeigen sich mit dieser Regelung sehr zufrieden und hoffen, dass dies auch die bisherigen prominenten Zweifler überzeugt.

Nun zählen wir sicherlich nicht zu den prominenten Zweiflern der bisherigen Planungen, sehen aber die Sinnhaftigkeit der Änderungen im Entwurf des Bundesverkehrswegeplanes sehr kritisch und nicht zielführend. Insbesondere der Untersuchungskorridor Kirchheim/Langenschwarz lässt aus unserer Sicht die Vermutung zu, dass die ursprüngliche Trassenführung durch das Fuldatal nach wie vor aktuell und in Planung ist.

Bereits mit einer Resolution vom 15. April 2016 hat sich die Niederaulaer Gemeindevertretung in der konstituierenden Sitzung einstimmig gegen die Geistaltrasse, gleichzeitig aber auch gegen eine Verlegung der Trasse durch unser Fuldatal ausgesprochen. Die vorgebrachten Bedenken und Argumente gegen eine Fuldataltrasse wollen wir hiermit nochmals erneuern. Die Resolution ist Ihnen bereits zugesandt worden, bei Bedarf kann sie aber auch gerne nochmals zur Verfügung gestellt werden.

Wir hoffen und bitten, dass Sie uns bei unseren Bemühungen gegen die „Fuldataltrasse“ ebenso engagiert unterstützen wie die Kritiker der Geistaltrasse".(Hans-Hubertus Braune / pm) +++


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