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Kandidiert für das Amt des Bad Hersfelder Bürgermeisters: Michael Schmidt. - Foto: Stefanie Harth

BAD HERSFELD Bürgermeisterkandidaten im Portrait (2)

Michael SCHMIDT (unabhängig): Mutiger Visionär mit klarer Kante

ZUR PERSON:Michael Schmidt (verheiratet, drei Kinder) wurde am 30. November 1968 in Bebra geboren und wuchs zunächst im Haunetaler Ortsteil Unterstoppel auf. 1978 zog es die Familie nach Bad Hersfeld. Nach dem Abitur und Wehrdienst absolvierte er eine Ausbildung zum pharmazeutisch-technischen Assistenten und studierte anschließend einige Semester Pharmazie, bevor er die Branche wechselte und auf Netzwerkfacharbeiter umsattelte. Seit 2014 führt der Computerfachmann einen Betrieb in der Festspielstadt. Davor war er als freiberuflicher Berater tätig. Der AfD-Kreistagsabgeordnete kandidiert als Unabhängiger für das Bürgermeisteramt.

08.09.16 - Thomas Fehling (parteilos), Michael Schmidt (unabhängig) oder Karsten Vollmar (SPD)? In vier Tagen steht Bad Hersfeld im Zeichen der Bürgermeisterwahl. OSTHESSEN|NEWS stellt die drei Kandidaten in alphabetischer Reihenfolge vor. Bereits als kleiner Junge entwickelte er eine Leidenschaft für Technik. Eisern sparte er sein Taschengeld, um sich im Alter von zwölf Jahren einen Rechner, einen Heimcomputer der ersten Generation, zu kaufen. „Ich spürte schon damals: das ist meine Welt“, erzählt Michael Schmidt, der für die AfD im Kreistag sitzt, sich aber als unabhängiger Kandidat um das Bürgermeisteramt bewirbt.

Nach dem Abitur und einer Ausbildung zum pharmazeutisch-technischen Assistenten studierte der gebürtige Bebraer zunächst einige Semester Pharmazie, um sich dann seinen Kindheitstraum zu erfüllen. „Obwohl mir prophezeit wurde, dass ich keine Chance hätte, wechselte ich die Branche und sattelte auf Netzwerkfacharbeiter um“, betont der 47-jährige Computerfachmann, der seit 2014 einen eigenen Gewerbebetrieb in Bad Hersfeld führt. Seine Frau Nancy habe an ihn geglaubt, gemeinsam seien sie ein großes, aber überschaubares Risiko eingegangen. „Absolute Sicherheit im Leben gibt es nicht“, meint Michael Schmidt. „Sofern es kalkulierbar ist, scheue ich das Risiko nicht.“

Stillstand bedeutet für den IT-Experten Rückschritt. „Jeder einzelne muss sich weiterentwickeln, die Stadt muss sich weiterentwickeln.“ Um zu den Besten der Besten gehören zu können, brauche es Visionen. Eine konkrete Vorstellung, um die Festspielstadt voran zu bringen? Die Gründung der „Zuse-Universität“, die mit dem Schwerpunkt Informatik und Forschung aufwarten würde. Wie Michael Schmidt berichtet, habe er Kontakt zu Horst Zuse aufgenommen, dem Sohn des Computer-Vaters. „Er ist dem Unterfangen gegenüber generell positiv aufgeschlossen. Anfang Oktober werden wir uns in Berlin treffen, um über Details, wie Namensrechte und dessen Mitwirken, zu reden.“ Ein entsprechender Förderverein, um das Uni-Projekt mit dem Titel „Zuse! Vergangenheit, Gegenwart – unsere Zukunft“ verwirklichen zu können, soll demnächst ins Leben gerufen werden.

Der Bad Hersfelder begreift sich selbst als „Macher“, der klare Kante zeigt: Vor zehn Jahren erwarb der dreifache Familienvater, der aufgrund seines Berufes viel unterwegs ist, ein stark sanierungsbedürftiges Haus in der Meisebacher Straße. „Ich widme mich gerne Abrissarbeiten mit schwerem Gerät, um anschließend etwas Neues zu errichten“, sagt Michael Schmidt. „Ich kann mich bei schweißtreibenden körperlichen Arbeiten prima entspannen.“ Er sei für Neuanfänge, spannt er die Brücke zu seiner Heimatstadt. So seien ihm die „Baracken“ auf dem Areal der ehemaligen McPheeters-Kaserne und das frühere Fernmeldeamt nahe der Hochbrücke ein Dorn im Auge. „Man muss auch mal bereit sein, etwas Altes abzubrechen, um Platz für etwas Frisches, etwas Nachhaltiges zu schaffen.“

Mit dem Slogan „Unabhängig, überzeugend, unbestechlich“ will Michael Schmidt, der den Entschluss, sich für das Amt des Rathaus-Chefs zu bewerben, relativ kurzfristig gefasst hat, die Gunst der Wähler erringen. Politik ist seiner Meinung nach ein „Wettstreit der Ideen“. Sicherlich sei er ein recht „unkonventioneller“ Bürgermeisterkandidat, bekräftigt der bekennende Lokalpatriot. „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.“ Es gelte, andere Wege zu beschreiten, ausgetretene Pfade zu verlassen. Kurzum: den Mut aufzubringen für neue Projekte. (Stefanie Harth) +++


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