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Strebt eine zweite Amtszeit an: Bad Hersfelds Bürgermeister Thomas Fehling. - Foto: Stefanie Harth

BAD HERSFELD Bürgermeisterkandidaten im Portrait (1)

Thomas FEHLING (parteilos): Ehrliche Haut mit konsequenten Wertevorstellungen

ZUR PERSON:Thomas Fehling (verheiratet) wurde am 30. November 1967 in Bad Hersfeld geboren. Nach dem Abitur und Wehrdienst studierte er Wirtschaftsinformatik an der Technischen Universität Darmstadt. Der Diplom-Wirtschaftsinformatiker war für verschiedene Unternehmen im In- und Ausland tätig. Von 2004 bis 2010 agierte er als Kreisvorsitzender der FDP Hersfeld-Rotenburg, von 2006 bis 2008 saß er für die Freien Demokraten im Kreistag. Seit dem 1. Januar 2011 bekleidet er in Bad Hersfeld das Amt des Bürgermeisters. Seitdem er 2014 aus der FDP austrat, ist er parteilos.

06.09.16 - Thomas Fehling (parteilos), Michael Schmidt (unabhängig) oder Karsten Vollmar (SPD)? In fünf Tagen steht Bad Hersfeld im Zeichen der Bürgermeisterwahl. OSTHESSEN|NEWS stellt die drei Kandidaten in alphabetischer Reihenfolge vor. Er mag keine taktischen Spielchen, kämpft mit offenem Visier und begreift sich als einen sehr lösungs-orientierten, geradlinigen Menschen. „Ich bin eine ehrliche Haut“, betont Thomas Fehling, der seit dem 1. Januar 2011 die Geschicke der Kreisstadt lenkt und eine zweite Amtszeit anstrebt. „Ich kann nicht vertuschen, was ich denke.“

Obwohl er mit seinem „Smart City“-Projekt aneckt(e) und gehörig Überzeugungsarbeit leisten muss(te), wird Thomas Fehling nicht müde, die Vorteile herauszustreichen, die eine Digitalisierung der städtischen Infrastruktur mit sich bringen könnte. Moderne Technik und Wissen-schaft – das ist das Metier des Diplom-Wirtschaftsinformatikers. Richtig eingesetzt, biete „Smart City“ enorme Chancen für seine Heimatstadt und deren Bürger: die Lebensqualität steige, Betriebs- und Energiekosten würden sinken und neue, hochqualifizierte und zukunftsfähige Arbeitsplätze könnten entstehen.

Apropos Lebensqualität: Hier sei die Lullusstadt bereits gut unterwegs. „Wir offerieren allen Altersgruppen tolle Angebote, die sich sehen lassen können“, bekräftigt der 48-jährige Rathaus-Chef. „Unsere Leute leisten herausragende Arbeit.“ Das Repertoire reiche vom Willkommenspaket über Kinderkrippen und Kindergärten, die Stadtjugendpflege, das Mehrgenerationenhaus bis hin zu einem einzigartigen Seniorenprogramm. Unter dem Titel „Menschlichkeit“ verfolgt Thomas Fehling ein ambitioniertes Ziel. Er hätte beobachtet, dass der Druck, rund um die Uhr verfügbar zu sein, immer mehr „Mückenstürmern“ immensen Stress bereite. „Wir müssen aufpassen, dass wir bei der ganzen Beschleunigung niemanden rat- und hilflos zurücklassen.“ Das sei zwar eigentlich keine Aufgabe der Stadt, allerdings verfüge diese über den direkten Draht zu den Menschen. Einen Lösungsansatz, um der „Hauruck-Gesellschaft“ entfliehen zu können, sieht er im Paradigmenwechsel in puncto Bildung und Einkommen. So müssten beispielsweise Anreize geschaffen werden, um Bildung wahrzunehmen.

Thomas Fehlings persönliches Hausmittel zum Stressabbau? Motorradfahren. „Wenn ich mich auf meine Maschine setze, geht es mir nicht mehr um Geschwindigkeit, auch das Ziel ist mir egal. Gemächlich durch die Landschaft cruisen – das ist meine Formel, um zu entschleunigen.“ Allerdings seien Hobby und Privat-leben dieses Jahr viel zu kurz gekommen. Mit dem Motorrad hat er „mickrige“ 80 Kilometer zurückgelegt, nicht einmal ein gemeinsamer Grillabend mit seiner Frau Gabriele Schäfer und der Familie ist drin gewesen. „Sicherlich weiß ich: das ist individuelles Schicksal aufgrund meines Jobs“, meint er, um zu unterstreichen, dass ihm sein Beruf wiederum viele positive Momente zurückgebe.

Das Sommerfest der Bad Hersfelder Festspiele im grünen Foyer des Stiftsbezirks sei solch ein großartiger Moment gewesen. Oder zu sehen, wie ältere Menschen frohlocken, wenn er in regelmäßigen Abständen den Seniorennachmittagen einen Besuch abstatte. Zudem freue er sich „diebisch“ darüber, wenn er jemanden helfen konnte, sich zu entwickeln – ob Bürger, Klein-Unternehmer oder Mitarbeiter der städtischen Verwaltung. „Ich möchte damit nicht mein Image aufpolieren, sondern mache das für Bad Hersfeld und die Beteiligten“, bekräftigt der amtierende Bürgermeister, der weiterhin die Zukunft seiner Heimatstadt gestalten will – und zwar gemeinsam. (Stefanie Harth) +++


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