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1972 hat K+S die erste Untertage-Deponie weltweit nahe dem hessischen Herfa in Betrieb genommen. 1995 folgte eine zweite Deponie in Zielitz in Sachsen-Anhalt.... - Alle Fotos:K + S

KASSEL / HERINGEN (W.) "Kein Grund zur Sorge" in Herfa-Neurode

Giftmüll kokelt in Untertagedeponie - Bürgermeister Daniel Iliev informiert sich

12.12.16 - „Der Schwelbrand in der von der K+S Entsorgung GmbH betriebenen Untertagedeponie Herfa-Neurode, der Mitte Oktober vom Unternehmen gemeldet wurde, konnte bis heute nicht gelöscht werden". Dies bestätigte am Montagmorgen ein Pressesprecher der Bergaufsicht vom Regierungspräsidiums (RP) in Kassel. Obwohl es sich in diesem Fall um kokelnden Giftmüll handelt, gebe es allerdings keinen Grund zur Sorge. „Wir wissen zwar nicht, was genau dort unten kokelt, noch, wie man es löschen kann, aber die Vorgehensweise von K+S ist vorbildlich“, antwortete das Regierungspräsidium auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS. 

Bisher hätte es einfach noch keinen Grund zur Eile gegeben. „Wir vermuten, dass es sich um feste Abfälle handelt, die Magnesium enthalten und aus irgendeinem Grund mit Wasser in Verbindung gekommen sind. Das führt in manchen Fällen zu Verpuffungen oder Bränden.“ Ein offenes Feuer, so versichert der Sprecher, würde es aber nicht geben. „Die Kammer, in dem der Abfall gelagert ist, ist hermetisch verschlossen, Sauerstoffentzug sollte die Glut eigentlich ersticken. „Das hat bis jetzt aber nicht funktioniert. So viel wir wissen, steht nun die Entscheidung bei K+S an, ob, beziehungsweise wie in die Kammer eingedrungen werden soll.

Untertage-Deponie: Von jeder Anlieferung wird eine Probe untertage aufbewahrt. ...

Typische Abfälle für die Deponierung unter Tage sind z.B. arsen-, cyanid- oder quecksilberhaltige ...

Anlieferung in die UTD Herfa-Neurode: Bei der Annahmekontrolle werden die gelieferten ...

 Auf über 400 Quadratkilometern Fläche erstreckt sich die weltweit größte untertätige Sondermülldeponie in Herfa- Neurode im Landkreis Hersfeld- Rotenburg. Da hochgiftige Abfälle nicht auf oberirdischen Deponien gelagert werden können, werden diese zum Beispiel in Fässern verpackt und kontrolliert Untertage gelagert. Für den Betrieb der Anlage arbeiten rund 70 Mitarbeiter im Zweischichtbetrieb, die die Abfälle getrennt nach 20 Stoffgruppen in 800 Metern Tiefe einlagern.

Seit der Eröffnung der riesigen Lagerungsstätte 1972 haben sich mittlerweile mehr als zwei Millionen Tonnen giftigen Abfalls angesammelt. Darunter befinden sich 690.000 Tonnen dioxin- und furanhaltige Abfälle, 220.000 Tonnen quecksilberhaltiger Müll, 127.000 Tonnen zyanidhaltiger Abfall und 83.000 Tonnen arsenhaltiger Giftmüll. Die Entsorgung einer Tonne Giftmüll kostet übrigens etwa 260 Euro.

UPDATE: Am frühen Nachmittag äußerte sich K+S zu dem Vorfall, eine Öffnung der Kammer sei, nach Angabe des Pressesprechers, doch nicht vorgesehen. "Auch nach nochmaliger Rückfrage unsererseits mit der Aufsichtsbehörde wird dort das Öffnen der Kammer weiterhin nicht als bevorzugte Option gesehen. Die Brandbekämpfung erfolgte entsprechend den Vorgaben des mit der Aufsichtsbehörde abgestimmten Havarieplans." Da weder die Mitarbeiter, noch die Umwelt oder der Betrieb der Untertage-Deponie beeinträchtigt seien, würde abgewartet, bis der Schwelbrand durch die getroffenen Maßnahmen zum Erliegen käme. "Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass dies noch einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen wird."

Heringens Bürgermeister mit K+S in Kontakt

Erleichtert zeigte sich Heringens Bürgermeister Daniel Iliev nach einem Gespräch mit der Zentrale des Unternehmens K+S. Während eines heutigen Telefonats wurde ihm mitgeteilt, dass von dem derzeitigen Schwelbrand in der Untertagedeponie Herfa-Neurode keine Gefahr für Mensch und Umwelt ausgehe. Weiterhin sei die Brandbekämpfung mit der zuständigen Aufsichtsbehörde abgestimmt.

"Auch, wenn es mehrere hundert Meter unter Tage passiert; als Standort-Bürgermeiter macht man sich schon seine Sorgen, ob denn nicht schlimmeres passieren könnte. Dankenswerterweise wurde ich heute erneut von Seiten des Unternehmens K+S über die derzeitige Situation vollständig informiert", so Iliev. "Ich bin fest davon überzeugt, dass der Schwelbrand in absehbarer Zeit zum Erliegen kommt."

In der Kammer sollen nach Angaben des Unternehmens ca. 500 Tonnen feste, überwiegend aus der metallverarbeitenden Industrie stammende, Abfälle gelagert sein. Die genaue Brandursache ist derzeit noch unklar. Auslöser für den Brand seien möglichweise chemische Reaktionen. Der Schwelbrand solle nun durch Entzug des Sauerstoffes zum Stillstand gebracht werden. Die Stadt Heringen (Werra) ist als Produktionsstandort der K+S Kali GmbH eng mit dem Unternehmen verbunden. Deswegen zeigt sich Iliev erfreut über die transparente Vorgehensweise des Kaliproduzenten. (Miriam Rommel / pm) +++


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