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Wintertief und Sommerhoch ... Gedanken von Christina Lander
08.01.17 - Frühling - Sommer - Herbst und Winter - die klassische Abfolge der Jahreszeiten ist hierzulande sehr spür- und wahrnehmbar. Dass wir uns gerade jetzt im Winter befinden, wissen wir bei diesen Minustemperaturen nur zu gut. Nicht selten höre ich jetzt die Aussage: "Ich sehne mich nach dem Frühling!" Tatsächlich sympathisiere ich auch mehr mit dieser blumigen Jahreszeit. Allerdings baut sich meine Jahresfreude oft wie eine Spannungskurve auf, die im Sommer ihren freudigen Höhepunkt findet und im Herbst wieder bis zum Winter gegen Null verläuft.
Jetzt im Januar freue ich mich also hauptsächlich - bezogen auf das Wetter - auf den Sommer. Was ist dann allerdings mit den Winter und seinen schönen Seiten? Viele Skisportfans würden mir bestimmt garantieren, dass der Winter weitaus schöner ist, als ich ihn darstelle. Verbaue ich mir also mit meiner Fokussierung auf das Sommerhoch nicht das Hier und Jetzt? Überträgt man dies auf das alltägliche Leben, hieße das: Wenn man sich immer nur auf Hightlights freut, ist der Rest der Zeit wertlosere Zeit?
Tatsächlich wäre dies sehr fatal. Wenn wir uns auf etwas freuend fokussieren, ist der Blick für anderes nicht frei. Wenn wir uns allerdings nicht "vorfreuen", fehlt auch etwas. Das ist wie immer ein Dilemma. Wir müssen also erlernen, dass wir die Zeit nutzen können, in der wir uns auf etwas freuen oder in der wir auf etwas warten. Und wer sagt eigentlich, dass der Sommer viel besser wird? Sollte ich mich nicht an der Winterlandschaft erfreuen, die sich beim Spaziergang in der Rhön bietet - auch wenn es noch so kalt ist?! (Christina Lander) +++