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Die Rückkehr der Vögel ... Gedanken von Christina Lander
26.02.17 - An einem Abend in der letzten Woche, es war bereits dunkel und kühl, lief ich gedankenversunken durch die Tiefe der Nacht. Der Tag war längst gegangen, das Gemüt bereit, sich schlafen zu legen. Doch dann trat in diese alltägliche Situation der Nacht ein Ruf, ein Laut, ein Tongewirr, das ich nicht so recht einzuordnen imstande war. Ich schaute nach oben, in den dunklen Himmel und konnte nur erahnen, woher sie kamen. Und mein Mann schaute ebenfalls nach oben und sagte: "Die Kraniche. Sie kommen nach dem Winter wieder zurück."
Ich kann nicht beschreiben, wie schön sich die Vogelstimmen angehört haben, ich kann nur das Gefühl, das ich an diesem Abend erlebte, wiedergeben: Es war, als ob jemand heimkehren würde, auf den man schon lange gewartet hat, es war, als ob eine neue Zeit beginnen würde, die man sich lange ersehnt hat. Diese Vögel erschienen mir als himmlische Hoffnungsträger, die mit der Botschaft, dass alles wieder besser wird, von oben herab riefen.
Es ist schon beeindruckend, was die Natur zu bieten hat, wenn man sich ihr zuwendet, für sie Augen und Ohren öffnet. Am treffendsten schafft es Goethes Faust beim Osterspaziergang in der frühlingserwachenden Natur ihr Geschenk an uns zu beschreiben: „Hier bin ich Mensch, hier darf ich´s sein.“ (Christina Lander) +++