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Der Rebenschnitt wirkt radikal, ist aber wichtig für einen guten Ertrag -

FULDA "Nur 10 bis 12 Augen pro Quadratmeter bleiben

Reb-Schnitt am Frauenberg - Weinhistorischer Konvent pflegt den Wingert

06.03.17 - Frühjahr bedeutet für alle Gartenbesitzer zuerst mal Aufräumen und eine Menge Arbeit. Dazu gehört auch das Schneiden. Das ist auch im Wingert Fulda am Frauenberg nicht anders. Die Mitglieder des Weinhistorischen Konvents trafen sich gestern im Weinberg, um die Reben zu verschneiden - Voraussetzung für ein gutes Wachstum und hoffentlich reiche Ernte. Denn der Winterschnitt bestimmt maßgeblich die Ertragsmenge im folgenden Sommer.

Prof. Richard Hartmann (Bildmitte) weiß, wie´s geht

Vorfrühlingslicht

Fotos: Carina Jirsch

Wirkt noch ziemlich nackt und kahl

Rentner Gerhard Fiedler - seit 2002 ehrenamtlich im Weinhistorischen Konvent engagiert ...

Prof. Richard Hartmann, Vorsitzender und Kapitelältester des Weinhistorischen Konvents berichtet, knapp 20 Helfer seien gestern bei mildem Vorfrühlingswetter zum gemeinsamen Arbeitseinsatz erschienen. "Die, die ganz neu und zum ersten Mal dabei sind, wundern sich immer, wie radikal der Schnitt erfolgt." Das sehe für Neulinge förmlich wie ein Kahlschlag aus, ist dem Wachstum aber förderlich, wie man aus langer Erfahrung weiß. "Nur 10 bis 12 Augen pro Quadratmeter bleiben bei uns nach dem Schnitt stehen", sagt Prof. Hartmann. Das ausgeschnittene Holz werde anschließend gehäckselt und komme dann als Dünger wieder auf den Wingert.

Fotografin Nicole Dietzel, seit zwei Jahren im Verein....

Toller Blick vom Frauenberg

Aufräumen ist angesagt


Lange Geschichte des Weinbergs am Frauenberg

Bereits nach der Gründung des Klosters Fulda im Jahr 744 legten Mönche am Frauenberg Rebhänge an. Ein weiterer Grundstock in der Weingeschichte Fuldas wurde im Jahr 777 von Karl dem Großen gelegt, als er das Königsgut Hammelburg dem Kloster Fulda zuordnete. Bonifatius zu Ehren wurden dem Konvent im Laufe der Jahrhunderte noch zahlreiche Weingüter in verschiedenen Weinorten Europas geschenkt. 1716 kaufte Fürstabt Konstantin von Buttlar im Rheingau die Domäne Johannisberg. So kam ein Kleinod deutscher Weinlagen in fuldischen Besitz. 1775 wurde dann, durch einen Zufall, die Spätlese entdeckt. Der Herbstkurier des Klosters Johannisberg sollte die Weinleseerlaubnis aus Fulda überbringen, doch weil er sich verspätete, glaubten die mit dem Weinbau beschäftigten Mönche ihre gesamte Ernte schon dahin. Voller Zweifel aber mit dem Wunsch zu retten was zu retten war, wurden schließlich die schon faulenden Trauben gelesen und gekeltert. Die Überraschung dann war groß: Einen solchen gehaltvollen Wein hatten sie vorher niemals getrunken – und somit war die Spätlese entdeckt.


Im März 1989 gründete sich der Weinhistorische Konvent, der sich der Pflege des Wingerts und dem Kulturgut des Weins verschrieben hat. Am 13. Mai findet ab 14 Uhr das erste Mal in diesem Jahr das allseits beliebte Treffen der Weinliebhaber "Wäck,Worscht on Wie"  statt - hoffentlich bei schönstem Maiwetter.+++


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