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- Montage: Hendrik Urbin

FULDA Morddrohung & Psychoterror

Der Fall Andreas Goerke: Polizei und Staatsschutz ermitteln

08.03.17 - Vermeintlicher Mord an der eigenen Frau, ein Feuerwehreinsatz, meterhohe Briefberge und als Gipfel des Eisbergs nun auch noch eine Morddrohung gegen den eigenen Sohn - seit der Absage des AfD-Neujahrsempfangs am 12. Januar sieht sich Andreas Goerke, Sprecher und Kopf des Bündnisses "Fulda stellt sich quer", durch die Hölle gehen. "Diese Unsicherheit macht mich fertig", sagt Goerke selbst zu O|N.

Was ist passiert?

"Nach der Absage der AfD-Höcke-Veranstaltung fing alles an. Ich bekam Briefe und Pakete, viereinhalb Meter war der Stapel hoch. Mitgliedschaften in der NPD, Pornohefte und so weiter", beschreibt Goerke die Anfänge. Am 2. Februar folgte ein vermeintlicher Brand in Goerkes Garten - die Feuerwehr fuhr umsonst, denn es brannte nie. Unbekannte hatten die Feuerwehr alarmiert und insgesamt acht Pizzalieferdienste geschickt.

Polizei mit gezogener Waffe vor dem Haus

"Am 11. Februar stand ich mit erhobenen Händen in meinem eigenen Haus. Die Polizei stand mit gezogener Waffe vor meiner Tür", so Goerke. Ein Unbekannter soll aus einer Telefonzelle in Fulda-Kohlhaus die Polizei angerufen, sich als Andreas Goerke ausgegeben und haarklein beschrieben haben, wie er seine Frau getötet habe. Polizeisprecher Martin Schäfer bestätigte die Ermittlungen in diesem Fall: "Uns liegt eine Anzeige vor. Wir haben an der Telefonzelle Spuren gesichert." Harry Wilke, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Fulda, ergänzt: "In diesem Verfahren gibt es einen Verdacht auf eine Person aus dem ehemaligen Umfeld des Geschädigten. Auch ein Sprachgutachten könnte ein Teil der Ermittlungen sein."

Es sei das übelste Kopfkino gewesen, als sich Goerke die Tonaufnahme der Polizei hat anhören müssen. "Das bekommt man nicht mehr aus dem Kopf, wenn jemand so im Detail beschreibt, wie er einen geliebten Menschen töten will. Ich kann nicht mehr normal einkaufen gehen, nicht mal mehr bei meinem Stammdönerladen etwas zum Essen holen. Es macht mich fertig."

Der Drohbrief

Morddrohungen gegen seinen Sohn

Am 16. Februar dann der Gipfel des Psychoterrors: "Ich bin nach Griechenland geflogen und bekam eine SMS meiner Frau. Ein Brief mit einer Morddrohung gegen meinen Sohn lag im Briefkasten (siehe Foto, Anm.d.Red.)", sagt Goerke. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln auch in diesem Fall - die mutmaßlichen Täter sorgen durch ihr anonymes Auftreten für schwierige Ermittlungen. "Ich bin wahrlich nicht der friedlichste Menschen, aber so fertig war ich noch nie", sagt Goerke über sich selbst.

Polizeisprecher Schäfer erklärte, dass inzwischen auch der Staatsschutz eingeschaltet worden sei, weil eine politische Motivation bei den mutmaßlichen Tätern vermutet wird. "Sollten diese Attacken schlimmer werden, müssen wir auch über polizeilichen Schutz nachdenken", so Schäfer. Für Donnerstag hat das Bündnis, dessen Initiator Goerke ist, zu einer Pressekonferenz eingeladen. Dort will sich Andreas Goerke zu den Vorfällen äußern. (Julius Böhm) +++


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