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Theresa Panfil in ihrem Elternhaus in Flieden-Kellerei. An der Wand: Ihr Trikot aus dem gewonnen WM-Finale gegen Nigeria - Fotos: Tobias Herrling

FUSSBALL Vier Operationen in zwei Jahren

Theresa Panfil über ihre Leidenszeit und die Rückkehr auf den Platz

03.04.17 - Sie ist Europa- und Weltmeisterin und macht derzeit die schwierigste Phase ihrer Karriere durch. Seit anderthalb Jahren ist die Fliedener Fußballerin Theresa Panfil fast durchgehend verletzt. Aber die 21-Jährige hat ihren Optimismus nicht verloren.

Der Fliedener Ortsteil Kellerei ist ein kleines Nest. Etwa 50 Menschen leben in dem Örtchen. „Wenn ich hier bin, ist das für mich immer wie Urlaub“, erzählt Theresa Panfil. Ihr Blick schweift von der Terrasse ihres Elternhauses über die Landschaft im Umland. Hier, in der ländlichen Idylle, ist Panfil aufgewachsen. Normalerweise besucht die Vorzeige-Fußballerin der Region, die bei Bundesligist 1. FFC Frankfurt unter Vertrag steht, einmal im Monat ihre Heimat. Das war in letzter Zeit anders.

Denn die 21-Jährige hat eine unvorstellbare Leidenszeit hinter sich. Zweimal riss sie sich das Kreuzband im rechten Knie. Seit 2015 musste sie sich vier Operationen unterziehen. „In der Zeit war ich länger in der Heimat, weil ich ja Unterstützung gebraucht habe“, erzählt Panfil als ON|Sport sie besucht. Mit ihrer Rückkehr nach Frankfurt 2015 nach zwei Jahren bei Bayer Leverkusen begann auch ihre Pechsträhne.

Die 21-Jährige macht seit fast zwei Jahren eine Leidenszeit durch und kämpft an einer ...

In ihrer jungen Karriere hat Panfil schon einiges erreicht: hier hält sie goldene ...

Blick in eine positive Zukunft? Theresa Panfil ist optimistisch, im Sommer auf den ...

Denn beim FFC, zu dem Panfil nach Stationen beim SV Flieden und dem Haimbacher SV erstmals 2011 ging, hält man große Stücke auf sie. „Sie hat jetzt das Niveau erreicht, um eine echte Verstärkung für uns zu sein, und es spricht für ihren tollen Charakter, dass sie bereit ist, diese große Herausforderung anzunehmen“, sagte der damalige FFC-Trainer Colin Bell gegenüber Sport1.

Kurz nach Saisonstart zog sie sich im September 2015 den ersten Kreuzbandriss zu. Sechs Monate später, bei einem Trainingsspiel gegen den isländischen Erstligisten Breidablik UBK, riss das Band an der gleichen Stelle noch einmal. „Der erste Kreuzbandriss war schlimm“, sagt Panfil, „man denkt sich natürlich, warum ausgerechnet mir das passiert.“ In der täglichen Reha quälte sich die 21-Jährige, um auf den Fußballplatz zurückzukehren – und hat eine Veränderung festgestellt.

„Ich bin geduldiger geworden“

„Nachdem das Band zum zweiten Mal gerissen ist, wusste ich, dass ich geduldiger sein muss und mir nicht so viel Druck machen darf“, erzählt die 21-Jährige, die seit ihrer Rückkehr noch keine Minute in der Bundesliga für den FFC auf dem Platz stand. Und dennoch vertraut der Klub der talentierten Mittelfeldspielerin, die bislang 34 Spiele im Oberhaus absolvierte, und verlängerte kürzlich ihren Vertrag bis 2018. „Das ist für mich eine ganz tolle Wertschätzung und dafür bin ich sehr dankbar“, sagt die 21-Jährige, die an der SRH Fernschule in Riedlingen im zweiten Semester Sportmanagement studiert.

„Das ist für Leistungssportler zugeschnitten und man kann sich Kurse und Seminare so legen, dass es mit dem Fußball vereinbar ist“, sagt Panfil, die kürzlich eine erneute Operation hatte und sich dem nächsten Eingriff unterziehen musste. „Die Bohrkanäle der ersten OP waren für die neue Sehne, die in der zweiten OP eingefügt wurde, zu klein. Das hat die Schmerzen verursacht“, so die 21-Jährige, die sich nicht entmutigen lässt und zur kommenden Sommervorbereitung wieder fit sein will.

Die Mittelfeldspielerin kickt für den Bundesligisten 1.FFC Frankfurt, der ihren ...

Für Panfil ist das ein großer Vertrauensbeweis, den sie dem Verein bald zurückzahlen ...

Eines ihrer Hobbies: Longboard-Fahren. Hier am Mainufer in Frankfurt

„Ich hoffe, dass ich bis dahin wieder soweit bin, dass ich ins Training einsteigen kann“, sagt Panfil, die im Frankfurter Europaviertel in einer WG mit ihrer Mitspielerin Kathrin Hendrich wohnt. Schon in Leverkusen spielten Panfil und die drei Jahre ältere Hendrich in einer Mannschaft. Große Erfolge feierten beide schon in jungen Jahren. Mit der U19 wurde Hendrich 2011 Europameistern, ein Jahr später wurde Theresa Panfil mit der U17 Europameistern. Und 2014 folgte die Krönung als U20-Weltmeisterin. „Das sind absolute Highlights“, sagt Panfil stolz.

Mittlerweile wurde Hendrich bereits für die A-Nationalmannschaft berufen. Auch für Theresa Panfil ein Traum? „Natürlich will man das irgendwann einmal erreichen“, sagt Panfil, „aber für mich zählen erst einmal andere Dinge. Ich will fit werden und das Vertrauen, das der FFC mir entgegenbringt, zurückzahlen.“ Die 21-Jährige sehnt das Ende ihrer Leidenszeit herbei und schuftet dafür hart in der Reha. Denn künftig soll das kleine Nest, in dem Theresa Panfil aufwuchs, wieder ein Stückweit Urlaub sein. Nach Spielen oder einer kräftezehrenden Saison – und nicht nach erneuten Tiefschlägen. (Tobias Herrling) +++


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