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- Fotos: Carina Jirsch

FULDA Trotz Brexit und wachsendem Nationalismus

"Die alte Oma Europa ist in einen Jungbrunnen gefallen" – Pulse of Europe wächst

03.04.17 - Zum vierten Mal hat am Sonntag auf dem Fuldaer Uniplatz - und zeitgleich in sehr vielen anderen Städten in ganz Europa - eine Kundgebung für Europa stattgefunden. Die Bewegung Pulse of Europe hat sich zum Ziel gesetzt, angesichts der rasanten Radikalisierung des politischen Lebens, nach Brexitvotum und Trump nicht in Schockstarre zu verharren, sondern jeden Sonntag um 14 Uhr europaweit ein Zeichen zu setzen. Denn im Jahr 2017 finden entscheidende Wahlen in mehreren europäischen Ländern statt.

Die Trommlergruppe Banzai

Kerstin Karkowski


Die Initiatoren des Pulse of Europe, wollen einen Beitrag dazu leisten, dass es auch danach noch ein vereintes, demokratisches Europa gibt – ein Europa, in dem die Achtung der Menschwürde, die Rechtsstaatlichkeit, freiheitliches Denken und Handeln, Toleranz und Respekt selbstverständliche Grundlage des Gemeinwesens sind.

OB Wingenfeld (li) und Alt-OB Alois Rhiel

MdEP Barbara Weiler


Über 400 Teilnehmer sorgten auf dem Uniplatz wieder dafür, dass die Farbe blau dominierte. Kerstin Karkowski vom Veranstaltungsteam sagte in Hinblick auf die französichen Präsidentsschaftswahlen, die europafeindliche und nationalistische Marine Le Pen dürfe und werde es weder am 23. April noch bei der Stichwahl am 7. Mai schaffen. Am Stand gab es Postkarten, die unsere französichen Nachbarn auffordern, einen demokratischen Kandidaten zu wählen - wir revanchieren uns dafür bei der Bundestagswahl im September.

Claudia Hümmler-Hille, Schulleiterin der Richard-Müller-Schule freute sich ...

 "Alte Oma Europa"
Die Schulleiterin der Richard-Müller-Schule Claudia Hümmler-Hille freute sich über die wachsende Zahl der Teilnehmer: "Vor mir wogt es in blau - ein Wunder, dass die alte Oma Europa, auf die noch vor kurzem niemand einen Pfifferling gegeben hat, offenbar in einen Jungbrunnen gefallen ist!" Denn das Image des alles überregulierenden Bürokratiemonsters, das noch die Krümmung der Spreewaldgurke vorschreiben wolle, habe sich mittlerweile gewandelt. "Wir reklamieren Europa für uns, auch wenn die Orbans, Wilders, Le Pens, Hofers und Petrys gerade fröhliche Urstände feiern." Niemand behaupte, dass Europa perfekt sei, aber es lohne sich, für dessen Existenz und Verbesserung zu streiten und sich zu engagieren.

Am offenen Mikro: Steffie Kunath, dahinter Carsten Schütz, Direktor des Sozialgerichts, ...

Oberbürgermeister Heiko Wingenfeld

 Fahne auf dem Stadtschloss
Auch Fuldas Oberbürgermeister Heiko Wingenfeld zeichnete das Bild eines weltoffenen Miteinander in Frieden für alle Europäer. Es sei kein Zufall, dass einer der Ideengeber von "Pulse of Europe" aus Fulda stamme. Dass auf dem Stadtschloss ausschließlich die Europa-Fahne wehe, sei ein klares Bekenntnis. Er erinnerte daran, dass gerade Deutschland von Europa am allermeisten profitiert habe. "Bitte bleiben Sie engagiert, dann wird es uns gemeinsam gelingen, die Populisten zurückzudrängen!"

Zum Abschluss wie immer das große Ringelreihen

 Die Initiatoren sind überzeugt, dass die Mehrzahl der Menschen in Europa an die Grundidee der Europäischen Union und ihre Reformierbarkeit und Weiterentwicklung glaubt und sie nicht nationalistischen Tendenzen opfern möchte. Es geht um nichts Geringeres als die Bewahrung eines Bündnisses zur Sicherung des Friedens und zur Gewährleistung von individueller Freiheit, Gerechtigkeit und Rechtssicherheit. In der Öffentlichkeit seien zur Zeit aber vor allem die destruktiven und zerstörerischen Stimmen zu hören. Deshalb will die Bewegung deutlich lauter und sichtbarer werden und mit positiven Signalen den aktuellen Tendenzen entgegenwirken. Der europäische Pulsschlag soll allenthalben wieder spürbar werden.

"Jede und jeder ist für das Scheitern oder das Gelingen unserer Zukunft verantwortlich, niemand kann sich herausreden. Zu hoffen, alles werde schon gutgehen, ist zu wenig und brandgefährlich. Jetzt, nämlich vor den Wahlen, ist die Zeit, das Möglichste zu tun – mit so vielen Menschen wie möglich, an so vielen Orten wie möglich." Das große Ziel der Bewegung: So viele Menschen wie möglich in Europa zu versammeln, die für Europa einstehen und so dazu beitragen, dass nach den Wahlen pro-europäische Kräfte mehrheitsfähig regieren können.

Auch am nächsten Sonntag um 14 Uhr ist wieder Gelegenheit, sein Herz für Europa auf dem Uniplatz zu demonstrieren. (Carla Ihle-Becker) +++


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