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Ausstellung „Bilder zur jüdischen Bibel“ eröffnet
06.09.17 - Der Kreisbeigeordnete Matthias Zach hat die Ausstellung „Bilder zur jüdischen Bibel“ von Reinhard Wörner im Main-Kinzig-Forum eröffnet. „Reinhard Wörner hält uns in einigen seiner Bilder sehr direkt einen Spiegel vor und konfrontiert uns mit unserer Zeit“, sagte Zach. „Gleichzeitig schwingt auch die dunkle deutsche Vergangenheit mit. Wir müssen aus dieser Vergangenheit lernen und achtsam bleiben.“ Einen großen Raum der Ausstellung nehme zwar Wörners Auseinandersetzung mit der jüdischen Bibel und jüdischen Bräuchen ein. Doch in sie verwoben seien auch politische und weltpolitische Themen der heutigen Zeit. Darüber hinaus stellt Reinhard Wörner im Main-Kinzig-Forum Aquarelle mit Landschaftsmotiven aus, ebenso wie verspielte, surrealistische Werke.
Petra Kunik, langjährige Weggefährtin des Nidderauer Künstlers, gab den Besuchern bei der Vernissage eine Einführung in die Biografie Wörners und dessen Weg innerhalb der Kunst. In seinen Werken setze sich Wörner heute schwerpunktmäßig mit dem Judentum und seinen Bräuchen, mit Begebenheiten aus dem Tanach – der jüdischen Bibel – und mit dem Land Israel auseinander. Seine Bilder gäben Sinneseindrücke wider und eröffneten Zugänge zu den religiösen Bräuchen und Traditionen des Judentums, wie Kunik erläuterte. Petra Kunik ist unter anderem Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Frankfurt und Mitglied im Gesprächskreis Juden und Christen im Zentralkomitee der deutschen Katholiken.
„Kunstprojekte können einen Weg zum Herzen weisen“, so Kunik. Das sei bei Wörner, der seit seinem Giur („Beitritt zum Judentum“) Mitglied der Jüdischen Gemeinde Frankfurt ist und dort zu dem Egalitären Minjan gehört, einer liberalen Gruppe, von besonderem Interesse. Die Kunst gebe Hinweise auf die Gefühlswelt und die Sinnsuche Wörners in der Religion. Der gebürtige Friedberger Reinhard Wörner lebt seit vielen Jahren in Nidderau und ist im Main-Kinzig-Kreis vor allem aufgrund seines langjährigen Engagements als Kunstlehrer bekannt. Zunächst unterrichtete er in Hofgeismar, dann in Langenselbold. Am Studienseminar Main-Kinzig in Hanau war er zudem seit 1999 Ausbilder für das fachdidaktische Seminar „Kunst“ und hat somit eine ganze Generation von Kunstvermittlern in der Region geprägt. (pm) +++