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O|N-Praktikant Moritz Pappert am Set vom neuen Taunuskrimi „Im Wald“
03.01.18 - Die Kriminalgeschichten aus dem Taunus fesseln seit Jahren die Zuschauer im ZDF. Die Filme basieren auf den Bestsellerromanen von Nele Neuhaus. Heute läuft um 20:15 Uhr im ZDF Teil 2 (gestern Teil 1) des neuen Taunuskrimis „Im Wald“, in dem es um die Vergangenheit von Hauptkommissar Bodenstein und die trügerische Fassade eines idyllischen Taunusdorfs geht. Doch wie entsteht ein Taunuskrimi? Und wie läuft die Arbeit am Set ab? Dies werden Sie nun in einem kleinen Bericht von mir, Moritz Pappert (21 Jahre), erfahren. Er durfte nämlich als Praktikant in der Set-Aufnahmeleitung bei diesem spannenden Projekt dabei sein.
Die Dreharbeiten für diesen zweiteiligen Krimi dauerten 48 Drehtage. Hinzu kommen noch Vorbereitungstage, Schnitt und Abwicklung. Gedreht wurde zum größten Teil im Taunus und in der Wetterau im Sommer 2017. Es waren circa 55 Schauspieler beteiligt und es wurde an rund 40 Motiven gedreht. Viele der Szenen entstanden auch im kleinen Örtchen Rosbach, in der Wetterau. Die Dorfbewohner waren sichtlich überrascht, als plötzlich das 50-köpfige Filmteam, bestehend aus Regie, Kamera, Aufnahmeleitung, Kostüm, Maske, Ausstattung und vielen weiteren Mitarbeitern anrückte. Catering-Wagen, Kostüm-, Masken-, und Aufenthaltsmobile mussten in den engen Gassen Rosbachs untergebracht werden. Dafür wurden Straßen gesperrt und Häuser als Aufenthalt für die rund zehn Schauspieler, unter anderem Felicitas Woll, Tim Bergmann und Veronica Ferres, gemietet.
Der Tag beginnt für die Aufnahmeleitung sehr früh. Alle Mobile müssen verkabelt werden, sodass Strom und Wasser läuft, bevor das restliche Team ankommt. Der Tag am Set ist nach einem sehr engen Zeitplan disponiert, deshalb müssen alle Teams eng miteinander arbeiten. Gerade vor Drehbeginn ist es meist sehr stressig, da die Schauspieler in die Maske müssen, das Set vorbereitet werden muss und es letzte Besprechungen zwischen Regie und Schauspielern gibt. Wenn der Dreh dann losgeht, sorgt die Aufnahmeleitung für einen reibungslosen Ablauf am Set. Dazu gehört das Freihalten des Sets von Schaulustigen, die Weitergabe von Informationen durch laute Ansagen an das Team, aber auch die Versorgung der Schauspieler und Teammitglieder durch Snacks und Getränke.
Dazu kommen noch unvorhersehbare Probleme, die zu lösen sind. Etwa das Unterbinden von Lärm, wie zum Beispiel an einer nahegelegenen Baustelle, um die nötige Ruhe während des Drehs zu gewährleisten. Aber auch skurrile Dinge wie die Suche einer Dusche für eine Schauspielerin - gerade diese Aufgaben machen die Arbeit am Set spannend und abwechslungsreich. Es gibt aber auch gewisse Drehorte und Motive, die man noch lange in Erinnerung behält. Beim Taunuskrimi waren es beispielsweise die Rechtsmedizin Frankfurt, der Dreh in einem luxuriösen Apartment im Frankfurter Bankenviertel oder auch die Nachtdrehs im Königssteiner Wald mit Explosion eines Wohnwagens.
Die Besonderheit dieses Taunuskrimis ist auch die Zeitreise in die 80er Jahre. Hier fühlte man sich im 50-Seelen-Dörfchen Wickstadt wie in eine andere Zeit zurückversetzt. Oldtimer fuhren umher und die Schauspieler und Komparsen waren gekleidet, als befinde man sich mitten in den 80er Jahren. Grund dafür ist ein Rückblick in Hauptkommissar Oliver von Bodensteins Kindheit, in der sein bester Freund Arthur spurlos verschwindet. Der Film wurde an vielen Originalschauplätzen der Romanvorlage gedreht, wie auch an einem Campingplatz in Königstein im Taunus. Rund 15 Drehtage haben wir hier verbracht. Unter anderem mit Andrea Sawatzki und Kai Scheve. Die Schauspieler am Set sind alle sehr freundlich - und bis auf ein paar wenige Ausnahmen sehr bodenständig. Es herrscht fast schon familiäre Stimmung, da alle im Team zusammenarbeiten und jeder Einzelne eine Aufgabe hat, ohne die der Film nicht fertig gestellt werden kann.
Regie führte Marcus O. Rosenmüller, produziert wurde es von der all-in-production GmbH aus München mit der Produzentin Anette Reeker. Nach einem langen und stressigen Arbeitstag heißt es dann aber endlich „Drehschluss“, bevor es morgen dann wieder „Ruhe bitte wir drehen“, „Ton ab“, „Und bitte!“ durch die idyllischen Gässchen im Taunus schallt.
Wenn Sie wissen wollen, wie der fertige Taunuskrimi geworden ist und wie die Zeitreise durch Oliver von Bodensteins Kindheit aussieht - überzeugen Sie sich doch einfach selbst über die Geschehnisse im Taunus: heute Abend (Mittwoch) um 20:15 Uhr Teil 2 vom neuen Taunuskrimi „Im Wald“. (Moritz Pappert) +++