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Aufbruchstimmung im Tierheim (v.li.): Tierheimleiter Andreas Rümmler sowie Frank Krökel, Michael Bena und Volker Nuhn vom Bad Hersfelder Tierschutzverein. Nicht zu vergessen: Olde English Bulldogge "Tyson". - Fotos: Stefanie Harth

BAD HERSFELD Begegnungsstätte für Mensch und Tier

Tierheim will neue Wege gehen: "Wir kämpfen für den Erhalt"

HINTERGRUNDIm Tierheim für den Landkreis Hersfeld-Rotenburg sind sieben Mitarbeiter beschäftigt, davon zwei in Vollzeit und fünf in Teilzeit. Zurzeit „beherbergt“ die Einrichtung 19 Hunde, 20 Katzen sowie Vögel, Nager und Schildkröten – und ist damit voll ausgelastet. Heimleiter ist Andreas Rümmler. Der Bad Hersfelder Tierschutzverein wartet derzeit mit 605 Mitgliedern auf; zu Hochzeiten waren es 1.200 Mitglieder. Das Amt des ersten Vorsitzenden bekleidet Michael Bena. Volker Nuhn ist zweiter Vorsitzender. Mehr Infos: http://www.tierschutzverein-hef.de/.

09.02.18 - Der Schock nach dem Einbruch sitzt bei den Mitarbeitern, ehrenamtlichen Helfern, Vereinsmitgliedern und Wegbegleitern des Tierheims tief: „Was sind das bloß für Menschen, die wegen ein paar Hundert Euro widerrechtlich in unser Tierheim eindringen, unschuldige Lebewesen verstören und dort eine Spur der Verwüstung hinterlassen?!“, sagt Michael Bena, erster Vorsitzender des Bad Hersfelder Tierschutzvereins, kopfschüttelnd.

Trotz des Schicksalsschlages vor knapp zwei Wochen (OSTHESSEN|NEWS berichtete) steckt die Vorstandsriege den Kopf nicht in den Sand. „Die Anteilnahme, Rückmeldungen und unbürokratische Hilfe, die wir von heimischen Tierfreunden erhalten haben, sind überwältigend“, betont Frank Krökel. Jetzt stünden die Zeichen auf Aufbruchstimmung. Um das Tierheim, übrigens die einzig verbliebene Einrichtung im Landkreis Hersfeld-Rotenburg, nachhaltig zu stärken, müssten neue Wege beschritten werden.

„Selbstverständlich stehen Tierpflege und Tierschutz im Vordergrund“, erläutert der Personalbeauftragte des Vereins. „Trotzdem gilt es darüber hinaus, uns kundenfreundlicher zu präsentieren und in eigener Sache die Werbetrommel zu rühren.“ Ziel sei es, engagierte Mitglieder zu gewinnen. „Wir wollen weg vom schlechten Image, das uns ungerechtfertigterweise anhaftet. Wir wollen mehr Menschen erreichen und ihnen vermitteln, wie wichtig unsere Arbeit ist.“

Tierheimleiter Andreas Rümmler mit einem seiner Schützlinge.

Das Tierheim ist am Am Ententeich in Bad Hersfeld, in direkter Nachbarschaft zur Kläranlage, ...

Spendenübergabe nach dem Einbruch (v.li.): Volker Nuhn, Frank Krökel, Michael ...

Um dies bewerkstelligen zu können, sieht Krökel auch die Städte und Gemeinden des Landkreises in der Pflicht. „Unser Jahresbudget liegt bei rund 190.000 Euro. Circa 30.000 Euro davon bekommen wir von den hiesigen Kommunen bereitgestellt, der Rest setzt sich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen zusammen.“ Die Krux: Die realen Kosten seien erheblich höher, es müsse auf Rücklagen zurückgegriffen werden.

Nicht umsonst trage die Einrichtung den Namen „Tierheim für den Landkreis Hersfeld-Rotenburg“. „Wenn wir nicht gemeinsam an einem Strang ziehen, um das Tierheim nachhaltig auf Kurs zu bringen, sehe ich für den weiteren Fortbestand schwarz. Dann müssten die Gemeinden unsere Aufgaben übernehmen.“ Um dies zu verhindern, suche man das Gespräch und den Schulterschluss mit den Kommunen.

„Baustellen“ gibt es im Tierheim viele: Die in die Jahre gekommene Liegenschaft in direkter Nachbarschaft zur Kläranlage, die in den letzten 66 Jahren – mehr aus der Not heraus – peu à peu erweitert wurde, bedarf einer dringenden Modernisierung: Die Elektrik muss auf den neuesten Stand gebracht, den Hygieneanforderungen muss Genüge geleistet und die Zwingeranlagen müssen mechanisch gesichert werden. Zudem ist angedacht, ein neues Kundencenter auf dem rund 4.000 bis 5.000 Quadratmeter großem Areal zu errichten.

„Wir möchten eine Art Begegnungsstätte für alle Altersklassen schaffen. Zugleich sehen wir uns nicht als ‚Streichelzoo‘, sondern wollen die uns anvertrauten Zwei- und Vierbeiner vermitteln“, untermauert Frank Krökel, der Tierschutz als eine gemeinschaftliche Aufgabe begreift. Einfach so weitermachen wie bisher sei keine Option. Ansinnen sei es, sachliche Transparenz zu schaffen, meint Michael Bena, um zu unterstreichen, dass der langjährige Vereinsvorsitzende Winfried von Alpen, der letztes Jahr sein Amt niedergelegt hatte, den Fortbestand der Institution gesichert hätte. „Ohne Winfried gäbe es das Tierheim längst nicht mehr.“

Apropos Begegnungsstätte: Freiraum für Gespräche, Informationsaustausch und gegenseitiges „Beschnuppern“ bietet der Tag der offenen Tür, der am Sonntag, 27. Mai, geplant ist. (Stefanie Harth) +++


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