Großangelegte Umrüstung der Straßenbeleuchtung - Resümee und Ausblick

23.02.18 - Jedem Bewohner dürfte es aufgefallen sein: Bad Orbs Straßenbeleuchtung hat sich im vergangenen Jahr deutlich verändert. War es vorher eine Mischung verschiedenster Leuchtentypen und Lichtfarben, bietet sich dem Beobachter nun ein einheitliches Bild. In den Bereichen um Salinenplatz und Kurpark herum wurden dekorative LED-Pilzleuchten installiert. Die anderen Straßen wurden mit unauffälligen, flachen LED-Leuchtenköpfen ausgestattet. Auch im Tunnel an der Therme wich die alte, störanfällige Beleuchtung: Weniger, hellere und anders an der Decke verteilte LED-Deckenstrahler leuchten den Tunnel nun optimal aus. Neben der gerichteteren, natürlicheren Ausleuchtung hat LED-Straßenbeleuchtung den Vorteil, dass sie im Vergleich zu den vorher eingesetzten Quecksilberdampf- und Natriumdampflampen einen viel geringeren Stromverbrauch hat. Die Finanzierung des Projektes wurde durch Fördermittel aus dem Kommunalen Investitionsprogramm KIP Hessen ermöglicht. Auch konnten Mittel in den städtischen Haushalt eingestellt werden.

Im Januar 2017 begannen die Arbeiten an der Straßenbeleuchtung. Vorher wurde die Kreiswerke Main-Kinzig GmbH mit der Umrüstung der Straßenbeleuchtung beauftragt. Sie gaben das für die Stadt attraktivste Angebot ab und konnten sich so von den Mitbewerbern absetzen. Für die Projektplanung und Umsetzungsbegleitung wurde das Büro für Technik aus Hösbach beauftragt.

Es wurden zunächst Standsicherheitsprüfungen an den Laternenmasten durchgeführt. In der Folge wurden über 100 Maste ausgetauscht, da hier die Standsicherheit nicht mehr gewährleistet war. Weiter ging es im Frühjahr 2017 mit der Umrüstung der Beleuchtung im Tunnel in der Horststraße. Zeitgleich wurde mit der Umrüstung der Straßenbeleuchtung begonnen. Im Spätsommer waren die Arbeiten, die ursprünglich einkalkuliert waren, abgeschlossen. 1.045 Lichtpunkte waren umgerüstet. Die volle Auswirkung der Energiesparmaßnahme wird im Vergleich der Jahre 2016, vor Beginn der Umrüstung, und 2018, als die Maßnahme größtenteils abgeschlossen war, zu Buche schlagen. „Dann wissen wir konkret, wieviel es gebracht hat“, sagt Patrick Aulbach, Infrastrukturmanager der Stadt Bad Orb und Projektleiter.

Restmittel erlauben weitere Schritte

Aufgrund der Tatsache, dass etwa durch den Einsatz günstigerer Leuchtmittel Kosten eingespart wurden, konnten weitere Maßnahmen im Bereich der Straßenbeleuchtung geplant und umgesetzt werden. So konnten z. B. zwei komplett neue Maste und Leuchten in der Michaelstraße gesetzt werden. Vor allem am Morgen ist dort viel Betrieb, wenn die Kinder in die Schule und den Kindergarten gebracht werden. Die Ausleuchtung ist nun deutlich besser als vorher, ein wichtiger Beitrag zur Verkehrssicherheit. Darüber hinaus konnten weitere Leuchten umgerüstet werden, die ursprünglich nicht eingeplant waren.

Auch die Beleuchtung im Kurpark, die im Besitz der Kur GmbH ist, ist sanierungsbedürftig. Im August 2017 beschloss deshalb die Stadtverordnetenversammlung, einen Teil der verbleibenden Mittel an die Kur GmbH für die Planung der Kurparkbeleuchtung zu übertragen. Hiermit konnte eine Bestandsaufnahme durchgeführt und Kosten für die Umrüstung einzelner Abschnitte ermittelt werden.

Für weitere Umrüstungen in der Altstadt, der Hasel- und Lauzenstraße, stehen noch weitere Gelder als Überhang aus dem Projekt zur Verfügung. Vor der Umrüstung der Altstadt durch Ersatz der alten Leuchtmittel werden dem Magistrat verschiedene Varianten vorgestellt, über die entschieden werden soll. Auch wird der Status des Projekts in den städtischen Ausschüssen vorgestellt.

Reaktionen der Bürgerinnen und Bürger

Es wurde regelmäßig auf der Internetseite der Stadt Bad Orb, im Amtsblatt und der Presse über den Projektfortschritt und die nächsten umzurüstenden Straßenzüge berichtet. Es gab mehrere Rückmeldungen von Bürgerinnen und Bürgern zur neuen Beleuchtung. Positive und auch negative. Das Projektteam nimmt sich auch weiterhin negativen Rückmeldungen an. So wurden an verschiedenen Stellen Optimierungen durchgeführt. „Es ist immer zu bedenken, dass wir hier mit einem bestehenden Beleuchtungsnetz arbeiten. Wir können nicht alle Maste versetzen, die neue Beleuchtung weist jedoch eine deutlich bessere Ausleuchtung als vorher auf. Durch z. B. neue Lichtpunkte, eine dem Ort und der Masthöhe angepasste Wahl der Leuchtenleistung und eine sinnvolle Ausrichtung von Leuchten wird eine Optimierung der Straßenbeleuchtung erzielt“, erläutert Aulbach. „Wir haben auch viele positive Reaktionen auf die neue Beleuchtung. Beispielsweise wird die Investition der Stadt in die zukunftsweisende, energieeffiziente LED-Technik gelobt.“

Zwei autarke Leuchten am Sportplatz

Zwei spezielle Leuchten finden sich am Sportplatz in Bad Orb wieder: Dort gab es bis vor kurzem noch keine Beleuchtung, doch gerade abends, wenn Sportplatz und Sportlerheim oft genutzt werden, wird eine Ausleuchtung der Straße benötigt. Es wurde geprüft, was notwendig wäre, um zwei neue Leuchten an das Stromnetz anzuschließen. Dafür hätte sehr kostenintensiv ein Stromkabel unter Straße und Schienen zwischen Sportplatz und Geigershallenweg verlegt werden müssen. Eine gute Alternative bot sich mit zwei Solarleuchten: Über den Leuchten sind Solarpaneele angebracht, die tagsüber einen Akku aufladen. Das Licht schaltet sich automatisch in der Dämmerung an und leuchtet bis zum nächsten Tag, wenn es hell wird.

Gute Zusammenarbeit mit den Projektpartnern

Das Ingenieurbüro R. Dorn hatte im Vorfeld im Auftrag der Stadt ein Beleuchtungskonzept entwickelt, das Projekt geplant und dazu die Ausschreibung durchgeführt. Patrick Aulbach ergänzt: „Mit dem Büro für Technik hatten wir eine professionelle Begleitung  der Maßnahme über den gesamten Projektzeitraum.“ Für die Stadt erwies es sich auch als richtige Entscheidung, die Kreiswerke Main-Kinzig mit der Umrüstung der Straßenbeleuchtung in Bad Orb zu beauftragen. Die Zusammenarbeit gestaltete sich stets konstruktiv, auch Herausforderungen im Projekt wurden zügig und effizient bewältigt. Bernd Schneider, Geschäftsführer der Kreiswerke, betont: „Wir sind stolz darauf, dass wir uns als Regionalversorger gegen die namhaften Mitbewerber durchsetzen konnten und unser Angebot die Stadt überzeugt hat.“  Bürgermeister Weiß zeigt sich erfreut über die neue Beleuchtung: „Wir sind sehr zufrieden mit der Projektumsetzung und dem Ergebnis der Umrüstung.“ +++