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Abschied von Großenlüder und den Ortsteilen: Pfarrer Blümel am Samstagabend in Bimbach... - Alle Fotos: Erich Gutberlet

GROSSENLÜDER Abschied nach längerer Krankheit

Dankbarkeit gegenüber Pfarrer Blümel (43): "Du hast unserer Gemeinde gutgetan"

26.03.18 - Die Kirche in Bimbach ist am Samstagabend bis auf den letzten Platz besetzt, einige stehen sogar. Grund dafür ist nicht nur der Palmsonntag, sondern vor allem die Verabschiedung von Pfarrer Sebastian Blümel (43), der nach sechs Jahren und längerer Krankheit nun aus seinem Amt zurücktritt. „Dies ist eine sehr dankbare und frohe Verabschiedung“, sagte Blümel und bedankte sich herzlich für die Unterstützung der Gemeinde in der Zeit seiner Vakanz.

„Es gab eine zeitraubende Umleitung, als ich heute durch den Vogelsberg fuhr“, sagte Blümel in seiner Predigt und leitete mit der Metapher auf seine Situation über. „Man möchte diese am liebsten ignorieren, aber das ist meist keine kluge Entscheidung, da Umleitungen immer einen Grund haben, zum Beispiel, weil der eigentliche Weg von Steinen versperrt ist.“ An manche Umleitungen müsse man sich halten. „In meinem Leben gab es auch eine Umleitung“, so Blümel, der im Herbst vergangenen Jahres für längere Zeit erkrankte. „Auch mir hat diese Umleitung nicht gut gepasst, als ich im Oktober nach einem Klinikaufenthalt zur Einsicht kam, dass ich dieser intensiven Arbeit als Gemeindepfarrer nicht länger nachgehen kann. Doch diese Entscheidung ist vernünftig, die Zeit in der Klinik am Chiemsee war mir ein Geschenk“, blickt er zurück.

Nun habe er eine Wohnung in Marburg bezogen, nächste Woche starte er in der Klinik Kassel in der Seelsorge, danach warte ein sechswöchiger pastoralpsychologischer Kurs in Stuttgart. Danach werde er als Klinikpfarrer in Marburg tätig sein. „Aber so schnell werdet ihr mich nicht los“, machte Blümel der Gemeinde, in der er als beliebter Pfarrer galt, Mut. Nachfolger wird Pfarrer Pfarrer Joachim Hartel.

Die Metapher der Umleitung führte Blümel schließlich wieder zurück auf die Passion Christi. „Jesus nimmt den Weg nach Jerusalem gegen den Rat der Jünger, läuft in das offene Messer des Hasses“, so Blümel in seiner Predigt. „Er geht diesen Weg, damit wir nie mehr den Weg ins Ungewisse gehen müssen.“

Die Beliebtheit des Pfarrers zeigte sich auch in den vielen Dankesreden. Wichtig sei es Blümel stets gewesen, für die Menschen da zu sein, Räume für Begegnung zu schaffen, auch zwischen Jung und Alt. Nach Blümels Motto „Haltet zusammen, über sämtliche von Menschen gemachte Grenzen hinweg“, zögerte er während des Flüchtlingsstroms nicht lange und nahm eine Flüchtlingsfamilie ins Pfarrhaus auf.

„Blümel hat das Wissen um das Gute und Schöne vermittelt“, fasste Bürgermeister Werner Dietrich zusammen. „Er hat mit wohltuendem Optimismus, nicht mit theologischer Lehrtheorie gearbeitet. Das hat uns allen gutgetan, du hast uns richtig gutgetan.“

Der Frauen- und Männerchor begleitete den Gottesdienst und anschließend wurde Pfarrer Blümel im Bürgerhaus verabschiedet. (Leyla Rommel) +++ 


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