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Das Foto entstand im August 2017 während des Marsches des III. Wegs durch Fulda. - Archivfotos: O|N

FULDA Am 30. April am Jesuitenplatz?

Erschossener Afghane: AfD plant Kundgebung - DGB meldet Gegendemo an

24.04.18 - Einmal mehr soll Fulda Schauplatz einer Kundgebung von rechtsgerichteten Organisationen werden. Wie Andreas Goerke vom Bündnis "Fulda stellt sich quer" und DGB-Organisationssekretär Rolf Müller unabhängig voneinander am Montag gegenüber OSTHESSEN|NEWS erklärten, plane die Alternative für Deutschland (AfD) zusammen mit den sogenannten Identitären am Montag, 30. April, um 18 Uhr am Fuldaer Jesuitenplatz eine Kundgebung. Tenor der Veranstaltung, so Müller: "Für die Polizei und gegen Flüchtlinge." Hintergrund dürfte die Erschießung des 19-jährigen Afghanen durch Polizeibeamte im Münsterfeld sein.

"Als Identitäre Bewegung (auch Identitäre Generation, kurz Identitäre) bezeichnen sich mehrere aktionistische, völkisch orientierte Gruppierungen, die ethnopluralistisch-kulturrassistische Konzepte vertreten", heißt es bei Wikipedia. "Sie gehen von einer geschlossenen ,europäischen Kultur' aus, deren ,Identität' vor allem von einer Islamisierung bedroht sei. Fachjournalisten und Wissenschaftler ordnen die Gruppe dem Rechtsextremismus zu."

Laut Goerke und Müller wollen das Bündnis "Fulda stellt sich quer" und der Deutsche Gewerkschaftsbund der AfD und den Identitären das Feld nicht überlassen und planen daher eine Gegenkundgebung am Universitätsplatz. Auf Nachfrage von O|N bestätigte die Stadt Fulda, dass derzeit zwei Kundgebungsanmeldungen vorliegen. "Ein Veranstalter ist Pierre Lamely vom AfD-Kreisverband Fulda. Thema der Demo ist 'Die Polizei – unser Freund' ", so die Magistratspressestelle. Pierre Lamely meldete sich am Montagabend bei der O|N-Redaktion: "Die Beamten schieben eine gewaltige Menge Überstunden vor sich her und erfahren für ihre immense Arbeit viel zu wenig Wertschätzung. Gemeinsam mit den Bürgern, die sich zur Kundgebung einfinden, haben wir vor diesen Polizisten ,Danke!' zu sagen." Lamely betonte, dass die Demonstration ausschließlich von der AfD geplant sei, eine Rücksprache mit anderen Organisationen, etwa der Identitären-Bewegung, würde es nicht geben.

Vom Neuhofer MdB Martin Hohmann von der AfD, der laut seinem Büro in Berlin ist, gibt es trotz mehrfacher Anfrage bisher keine Stellungnahme.

Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld

Statement von OB Dr. Wingenfeld

„Wir sind nach wie vor betroffen angesichts der Ereignisse im Münsterfeld in der vorletzten Woche. Es ist uns in den vergangenen Jahren hier in Fulda gelungen, die Herausforderung der Aufnahme von zahlreichen Flüchtlingen gemeinsam zu meistern und die Voraussetzungen für ein gutes und friedliches Miteinander zu schaffen. Umso bedauerlicher ist es, dass nun die tragischen Ereignisse von verschiedenen Seiten instrumentalisiert werden sollen, um Unfrieden zu stiften und zu polarisieren – sei es durch die geplante Demonstration der AfD oder die Einlassungen durch den Vorsitzenden des Ausländerbeirates. Als Oberbürgermeister der Stadt Fulda bin ich angesichts dieser Entwicklung betroffen und besorgt. Menschen, die in Verantwortung stehen, sollten jetzt nicht polarisieren und spalten, sondern Brücken bauen. Ich rufe alle Beteiligten dazu auf, mit Besonnenheit und Sachlichkeit zu agieren und konstruktiv zu einem guten Miteinander in unserer Stadt beizutragen. Für das Engagement unserer Polizei bin ich dankbar und warne entschieden vor einer Vorverurteilung der Beamten.“ (mw) +++


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