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Polizei Hessens bekommt Taser - "Einsatzmittel mit präventivem Charakter"
04.07.18 - Hessische Polizisten werden landesweit mit Elektroschockern ausgestattet. "Der Taser hat sich bewährt", sagt Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) am Mittwoch bei der offiziellen Übergabe an der Polizeiakademie in Wiesbaden. Die Sicherheit im Land fußt auf innovativen Ideen, wie Body-Cams, Tasern, Drohnen zur Tatort- und Verkehrsunfallaufnahme sowie zur Aufklärung von Gefahrenlagen oder moderne Auswertetechnik wie hessenDATA gegen islamistische Gefährder oder KLB-operativ gegen Wohnungseinbrecher.
Der Taser soll die Schusswaffen bei den Beamten nicht ersetzen, wird aber als taktisches Einsatzmittel eine sinnvolle Ergänzung der Ausrüstung unserer Schutzleute sein, heißt es aus dem Ministerium. "Die Waffe hat einen hohen präventiven Effekt, in der Testphase hat oftmals schon die Androhung des Einsatzes zu einer Deeskalation geführt", so der Innenminister.
Bereits seit Mitte Mai 2017 hatten zunächst das Überfallkommando in Frankfurt am Main und ab Mitte November 2017 das 1. Polizeirevier in Offenbach - im Rahmen eines Probebetriebs - das neue Einsatzmittel erfolgreich getestet. Zunächst werden sogenannte Unterstützungseinheiten (wie das Überfallkommando) und die Einsatzkräfte von Innenstadtrevieren im Umgang geschult und ausgerüstet. Hierdurch wird gewährleistet, dass zukünftig jedem Polizeipräsidium rund um die Uhr ein Distanzelektroimpulsgerät zur Verfügung steht. Vorläufig wird die Waffe nur in Situationen zum Einsatz kommen, in denen ein oder mehrere Polizisten den Taser-führenden Schutzmann absichern.
HePolChat: Hessische Polizei kommuniziert mit eigenem Messengerdienst
Erstmals wurde auch der neue Messengerdienst präsentiert. Der Chat der hessischen Polizei (HePolChat) wird noch in diesem Jahr allen Dienststellen landesweit zur Verfügung stehen. "Ob auf dem Polizeirechner oder auf den dienstlichen Smartphones oder Tablets: Mit dem HePolChat wird die Kommunikation zwischen den Kollegen und Kolleginnen schneller und effektiver", erklärt Beuth. So können zum Beispiel Fotos von vermissten Personen sofort an alle Anwender geschickt werden oder im Gegenzug Bilder von Einsatzorten an die Dienststelle übermittelt werden. "Der Chat ist eine wichtige Weiterentwicklung, um der Polizei ihren wichtigen Job zu erleichtern und zugleich ein Beleg für neue Innovationen bei unseren Sicherheitsbehörde", so der Innenminister.
Nach einer durchweg positiven Erprobung des Messengerdienstes bei der Bereitschaftspolizei und im Polizeipräsidium Westhessen soll HePolChat plattformübergreifend auf Windows-Rechnern aber auch auf iOS- (Apple) sowie Android-Systemen hessenweit genutzt werden. 2.800 mobile Endgeräte (Smartphones und Tablets) wurden bereits an die Polizei ausgegeben, der Bestand wird dabei fortlaufend erhöht.
Sicherheit hat in Hessen oberste Priorität
Die Hessische Landesregierung investiert so viel Geld wie noch nie in den Bereich der Inneren Sicherheit. "Während vor 20 Jahren nur 726 Millionen Euro dafür ausgegeben wurden, wird der Wert 2019 bei 1,6 Milliarden und damit mehr als doppelt so hoch liegen. Wir machen als Landesregierung damit deutlich, dass für uns die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger sowie die Arbeitsbedingungen unserer Schutzleute oberste Priorität haben." (pm/cps) +++