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Natur erleben, Ruhe genießen - Hersfeld-Eisenberg-Steig bis zum Hessentag
10.08.18 - Der Eisenberg ist mit 636 Metern der höchste Berg im Knüllgebirge und somit auch im Rotkäppchenland. Das beliebte Naherholungsgebiet im besten Sinne mit Vogelschutz- und Landschaftsschutzgebiet zieht Wanderer, Radfahrer und Wintersportler gleichermaßen an. Der Andrang im Winter ist besonders groß, denn dann bietet der Eisenberg mit seiner Skipiste inklusive Skilift sowie den Langlangloipen und dem Rodelberg für Jung und Alt viel Abwechslung.
Das vorhandene Angebot gilt es jedoch nachhaltig auszubauen und an den Bedürfnissen der Besucher neu auszurichten, damit der „schlafende Riese“ für den sanften Tourismus ganzjährig und langfristig gestärkt wird. Daher wurde seit dem Winter 2017 ein über das LEADER-Programm geförderter Masterplan für die weitere Entwicklung des Eisenberges durch das Regionalentwicklungsbüro akp_Kassel erstellt. Bisher war die Entwicklung des Standortes weitgehend durch das Engagement von Einzelakteuren und Ehrenamtlichen, besonders aus den Reihen des Skiclubs Neuenstein, geprägt.
In einer Ideenwerkstatt und mehreren Workshops wurden mit Gruppen, Vereinen und Einzelpersonen mögliche zukünftige Projekte und die Zielrichtung einer weiteren Vermarktung diskutiert mit dem Ergebnis, dass diese unter dem Motto „Natur erleben, Ruhe genießen“ stehen sollen. Sonja Kunze, Dipl.-Ing. Landschaftsplanung, stellte am Donnerstag in dem Resort Eisenberg die Projektideen vor, die sich vor allem auf die Bereiche „Wandern und Naturbildung“, „Radfahren“ und „Vermarktung“ konzentrieren.
Spruchreif ist bisher eine Anbindung über den Hersfeld-Eisenberg-Steig an die Kreisstadt Bad Hersfeld, der bis zum Hessentag 2019 markiert und eröffnet sein soll. Gekennzeichnet wird der 18 km lange Wanderweg mit dem roten Doppelkreuz aus dem Hersfelder Wappen. Die Zertifizierung als Premiumwanderweg des 12,6 km langen Siegelweges und des 6,4 km kurzen Panoramaweges, der zum Premium-Spazierweg wird, wird auf den Weg gebracht. Der Besuch auf dem Eisenberg soll auch außerhalb des Winters zu einem Familienerlebnis werden mit thematischen Familienwegen, viel Information über die besondere Flora und Fauna des Berges und auch an gut befestigte Wege für Kinderwagen und Laufräder ist gedacht.
Der Eisenberg wurde und wird, trotz oder gerade wegen seiner Topographie auch gerne von Rennradfahrern (Bergzeitfahrten) befahren. E-Biker können künftig die für die weiteren Etappen neuen Saft an einer Ladestation für E-Bikes zapfen. Gerade die Mountainbiker entdecken den Berg für sich. Mit Flowtrails, das sind für jedermann flüssig zu befahrende Mountainbike-Strecken mit mäßigem Gefälle und welliger Streckenführung auf naturbelassener Fahrspur, sollen die Mountainbiker angesprochen werden, andererseits aber auch durch eine gezielte Wegeführung gelenkt werden. Mittelfristig können sich sportliche Radler auf die Einrichtung eines Stopp-O-Mats freuen. Von „wilden“ Aktivitäten wie Downhill-Fahren soll abgesehen werden.
Das Winterangebot soll bei entsprechender Schneelage aufrecht erhalten werden, verspricht Neuensteins Bürgermeister Walter Glänzer als „Vater des Ganzen“. Er hat das Projekt als Initiator durch die Treffen der ehrenamtlichen Gruppe „Freunde des Eisenberges“ angeschoben. Neben Neuenstein werden auch die Auch über die Nutzung des markanten Borgmannturmes haben sich die Akteure Gedanken gemacht. Er könnte zum Beispiel für vielfältige Ausstellungen genutzt werden. Das angrenzende Resort muss sich einbinden und mit gastronomischen Angeboten die Neuausrichtung begleiten, fordert Sonja Kunze in dem Wissen, dass viele Wanderer, Wintersportler und Ausflügler eine gemütliche und genussreiche Einkehr sehr schätzen.
Anrainerkommunen Oberaula und Kirchheim, die durch ihre Bürgermeister Klaus Wagner und Manfred Koch vertreten wurden, einbezogen.