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23.12.08 - GERSFELD

Verhandlungen über Trinkwasser für Rengersfeld gehen in nächste Runde

Seit gestern gibt es für die Bürger im Gersfelder Stadtteil Rengersfeld wieder sauberes Trinkwasser - wenn auch zunächst nur aus einer provisorischen Zapfanlange (ON berichtete: http://www.osthessen-news.de/beitrag.php?id=1159602 ). Und auch in die Verhandlungen um einen Anschluss des Ortes an die Wasserversorgung der Stadt Gersfeld kommt Bewegung: Die Wasserinteressentengemeinschaft Rengersfeld e. V. und Vertreter der Stadt treffen sich am Montag, 29. Dezember, um die Konditionen für einen Wasserlieferungsvertrag zu besprechen. "Ich glaube, dass das ein gutes Gespräch wird", betont Gerrit Klinkert, Ortsvorsteher von Rengersfeld. Nach einem Telefonat mit Gersfelds Bürgermeisterin Margit Trittin (SPD) am heutigen Nachmittag ist Klinkert zuversichtlich, dass am Ende der Gespräche eine "vernünftige Lösung" steht.

Wie bereits berichtet, hatte die Bundeswehr im November über eine Belastung von Trinkwasser-Proben mit Hexogen informiert. Vorige Woche hat das Gesundheitsamt Fulda eine Untersuchung von Wasserproben aus Quellen am Truppenübungsplatz in Auftrag gegeben. Dabei wurden fünf Einzelproben aus den fünf Quellzuläufen untersucht. Die Proben wurden am Nordhang genommen, an der Grenze zum Truppenübungsgebiet. Das Ergebnis: "Bei zwei Quellzuläufe wurden fast nicht messbare Zuläufe an Hexogen gemessen, bei den anderen drei höhere Werte, sagt Uwe Niebling, Vorstand der Interessengemeinschaft. Da sich die Quellen mischen, ergibt sich für das Trinkwasser ein Wert zwischen 2,5 und 3,5 Mikrogramm pro Liter.

Um für die Bürger von Rengersfeld langfristig eine Versorgung mit sauberem Trinkwasser (Foto: Florian L.; www.pixelio.de) sicherzustellen, strebt die Interessengemeinschaft einen Anschluss an die Wasserversorgung der Stadt Gersfeld an. Die Verhandlungen führen der Vorstand der Interessengemeinschaft und die Betriebskommission in Gersfeld, die für die Wasserversorgung zuständig ist. Die Rengersfelder befürchten nun, dass die Stadt Gersfeld den Abschluss des Wasserlieferungsvertrag so lange hinauszögern könnte, dass bei Vertragsschluss bereits eine neue Gebührensatzung in Kraft ist - und damit höhere Kosten.

Dem entgegnet Margit Trittin, Bürgermeisterin der Stadt Gersfeld und gleichzeitig Vorsitzende der Betriebskommission, auf Anfrage: "Es gibt eine Beitrags- und Gebührenordnung, die für alle Bürger der Stadt gilt". Es sei in der Tat geplant, die Gebührensatzung zu ändern. "Wenn ich heute einen Vertrag schließe, gelten - mit zeitlichen Befristungen - die aktuellen Konditionen", stellt Trittin jedoch klar. Die Stadt Gersfeld hat die Absicht, den Ortsteil Rengersfeld an ihre Wasserversorgung anzuschließen, erklärt Trittin. Sie wünsche sich, so die Rathaus-Chefin, dass die Interessengemeinschaft den Anschluss ebenfalls möchte und die Konditionen akzeptiere, die für alle Gersfelder Bürger gelten.

Die Bürger in Rengersfeld gehen indes mit dem Wissen um das belastete Trinkwasser unterschiedlich um, berichtet Uwe Niebling. "Die älteren Leute sagen: 'Ich habe das jetzt schon 50 Jahre lang getrunken, was soll das sein...?'" und trinken das Wasser weiterhin, erzählt Niebling. Besorgt sind eher die Jüngeren, besonders Mütter und Väter. Für Kinder und Jugendliche gibt es im Moment einen "Wasser-Sponsor": Die Firma RhönSprudel liefert pro Woche für alle unter 16-Jährigen je zwei Kisten Wasser kostenlos in den Ort. Andere Bewohner nutzen Aktivkohle-Filter, die an die eigene Hausversorgung angeschlossen werden, um das belastete Trinkwasser zu reinigen. (th) +++

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