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Ein beeindruckendes Bild, wenn die Würzburger Wallfahrer vom Gipfel des Kreuzberg über die Treppe nach unten ziehen. Angeführt werden sie von Pilgerführer Klaus Rind, der in diesem Jahr von Claudia Lurz (links) und Thomas Schenkel (rechts hinter Rind), zwei „Auszubildenden“ begleitet wurde. - Fotos: Marion Eckert

KREUZBERG Fünf Tage unterwegs

"Der Weg zu Jesus ist Weg zum Leben": Würzburger Wallfahrt zum Kreuzberg

22.08.18 - „Zum Glück war es nicht so heiß wie gemeldet“, fasste Klaus Rind, der Pilgerführer der Würzburger Wallfahrt, nach der Ankunft am Kreuzberg zusammen. „Es war zwar warm, aber wir konnten die Strecke gut laufen.“ 472 Pilger haben sich am frühen Montagmorgen zur Messe im Neumünster eingefunden und im Anschluss den Weg zum Heiligen Berg der Franken unter dem Leitwort „Der Weg mit Jesus ist Weg zum Leben“ in Angriff genommen. 221 Frauen und 251 Männer wurden gezählt, unter ihnen 61 Erstwallfahrer.

Ankunft der Würzburg Wallfahrt auf dem Kreuzberg. Pater Georg Andlinger begrüßte ...

Dass es weniger Teilnehmer waren als im vergangenen Jahr - da waren es 524 Pilgernde - führt Klaus Rind zum einen auf die in Aussicht gestellten hohen Temperaturen zurück. „Das hat den einen oder anderen vielleicht davon abgehalten mit dabei zu sein.“ Anderseits sei aber auch der Termin in diesem Jahr für Berufstätige eher ungünstig. Von Montag bis Freitag sind die Würzburg-Wallfahrer in diesem Jahr unterwegs, so dass gleich fünf Urlaubstage für die Teilnahme geopfert werden mussten.

Begrüßt wurden die Wallfahrer am Heiligen Berg der Franken von Pater Georg Andlinger, der mir Weihwasser beim Einzug auf den Platz vor dem Freialtar nicht sparte. Pater Martin Domogalla übernahm die Begrüßung und zollte allen Pilgern seinen Respekt, die den Marsch von Würzburg zum Kreuzberg auf sich genommen haben. Unter ihnen auch Weihbischof Ulrich Boom, der allerdings erst am zweiten Tag in Euerdorf zur Pilgerschar dazu gestoßen war.

Gleich zwei Höhepunkte habe die Wallfahrt für die Würzburger, wusste Pater Martin mitzuteilen. „Der erste ist zweifellos die Ankunft auf dem Kreuzberg und dann natürlich wenn Sie wieder zurück nach Würzburg kommen.“

Dass die Ankunft der Wallfahrer auf dem Heiligen Berg stets auch für die Einheimischen, Freunde und Familienangehörige der Pilger ein Ereignis ist, zeigten die vielen Zuschauer, die dem Einzug beiwohnten. Es war schon ein faszinierender Anblick, als die fast 500 Wallfahrer über die Stufen von den drei Kreuzen aus nach unten zogen. Zunächst waren nur die Fahnen zu sehen, dann folgte der farbenprächtige Zug, in dessen Mitte je das Frauen- und Männerkreuz getragen wurde.

Angeführt wurde die Wallfahrt von Klaus Rind, dem in diesem Jahr zwei „Auszubildende“ zur Seite standen. Claudia Lurz (Helmstadt) und Thomas Schenkel (Eßfeld) haben sich bereit erklärt, von Klaus Rind die Feinheiten der Pilgerleitung zu lernen. Das Wichtigste was sie bisher lernten: „Auf die Zeit zu achten.“ Klaus Rind hatte einen minutengenauen Ablauf in der Tasche, auf dessen Einhaltung er unbedingt achtete.

Und noch etwas gab es zu beachten: „Immer schön lächeln, sonst ärgert ihr euch später über die Bilder“, gab Rind die notwendigen Anweisungen beim Abstieg vom Gipfel. Der rote Mantel, an dem der Pilgerführer schon von weitem zu erkennen war, umwehte ihn. „In diesem Jahr habe ich den Mantel tatsächlich auch einmal auszogen und getragen“, gestand er, denn normalerweise trägt er den Mantel während der kompletten Wallfahrt, doch in diesem Jahr war er etwas warm.

86 Kilometer haben die Wallfahrer bis zum Kreuzberg zurückgelegt. Wie es sich für eine Wallfahrt gehört, wurde unterwegs Gottesdienst gefeiert, es wurde gemeinsam gebetet, gesungen, geschwiegen, Gemeinschaft und Begegnung gepflegt. Verantwortlich für die geistliche Begleitung war wie schon in den Vorjahren Pater Maximilian Bauer. Eine Wallfahrt ist für ihn „kein Volkslauf mit religiösem Vorzeichen, sondern ein Gottesdienst unterwegs, Exerzitien auf der Straße.“ Es seien Tage der Glaubens- und Lebenserneuerung und damit Hilfe zu neuer Glaubens- und Lebensfreude.

Begrüßung der Würzburger Wallfahrer durch Pater Martin Domogalla. Im Bild mit ...

Die Strecke von insgesamt 173 Kilometern von Würzburg zum Kreuzberg und wieder zurück ist für die Teilnehmer eine harte körperliche Herausforderung. Die ehrenamtlichen Helfer des Malteser Hilfsdienstes sind ständige Begleiter und sorgen für schnelle medizinische Hilfe, sollte sie notwendig werden. Bis zum Kreuzberg waren es vorwiegend Blasen an lädierten Füßen, Wespenstiche und Kreislaufprobleme, die zu behandeln waren.

Für die nötige Verkehrssicherheit sorgte der Verkehrsdienst, zu denen auch Robert Bender gehört. „Keine besonderen Vorkommnisse“, konnte er am Kreuzberg vermelden. „Die Wallfahrer sind vernünftig. Sie nutzten den Begleitbus, wenn sie an ihrer Grenzen kamen.“ An der Würzburg Wallfahrt nehmen viele ältere Pilger teil, die zum Teil schon seit vielen Jahren mit dabei seien, nun aber mit zunehmendem Alter und besonders bei schwieriger Witterung die Möglichkeit nutzen, ein Stück zu fahren. Pater Martin wollte natürlich wissen, welche Altersspanne die Wallfahrt umfasse. Als jüngste Teilnehmerin stellte sich die zehnjährige Magdalena vor, ältester Teilnehmer war Michael Räth mit 86 Jahren.

Nach dem Segen mit dem Kreuzpartikel zogen die Wallfahrt in die Klosterkirche ein. Begleitet vom Klang der Altarschellen und der Musiker wurde „Großer Gott wir loben dich“ gesungen - ein Gänsehautmoment. Jetzt war das Ziel wirklich erreicht. Nach dem sakramentalen Segen und dem beliebten Marienlied „Segne du Maria“ wurde Quartier bezogen und der Abend auf dem Kreuzberg genossen. Am Mittwoch machten sich die Wallfahrer auf den Rückweg nach Würzburg, wo sie am Freitag Nachmittag im Dom erwartet werden. (Marion Eckert) +++


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