Klaus-Jürgen Kreutzer hat Visionen: "Ich möchte nah bei den Menschen sein"

22.10.18 - Am 28. Oktober 2018 geht in Schlitz eine Ära zu Ende - ein neuer Bürgermeister wird gewählt - und Hans-Jürgen Schäfer tritt nach 24 Jahren Amtszeit nicht mehr als Kandidat an. Drei neue Bewerber für das Amt des Rathauschefs gibt es. Einer davon ist Klaus-Jürgen Kreutzer (unabhängig). Er möchte Schlitz in vielen Bereichen gut aufstellen und zukunftssicher gestalten. Im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS spricht er über seine Kandidatur.

Klaus-Jürgen Kreutzer ist zwar kein gebürtiger Schlitzerländer, dennoch liegt ihm die Stadt am Herzen. "Schon früher nahmen mich meine Eltern zu vielen Besuchen zur Verwandtschaft nach Schlitz und Willofs mit." Auch heute noch ist er viel in der Gegend unterwegs, hat dort Freunde und heiratete sogar seine zweite Frau standesamtlich im Rathaus. Im Sommer entschied er sich, nach vielen Gesprächen mit Familie und Freunden, als zweiter Kandidat für das Bürgermeisteramt ins Rennen zu gehen. "Ich wurde angesprochen, dass ein Wechsel für Schlitz gut wäre - auch mit einem, der von außerhalb kommt." Kreutzer kandidierte bereits fürs Bürgermeisteramt in der Vogelsberg-Gemeinde Lautertal - am Ende hatte dort jedoch Dieter Schäfer zum Schluss die meisten Stimmen. "Wahlkampf betrieb ich dort fast alleine. Deshalb wollte ich auch in Schlitz nur kandidieren, wenn ich Unterstützer habe, die hinter mir stehen und mir bei meinem Vorhaben zur Seite stehen. Die Unterstützung hat sich in Schlitz nun bewährt."

Mit seinen Erfahrungen, die er vor allem auf beruflicher Ebene gesammelt hat, möchte er sich jetzt für die Stadt Schlitz als Bürgermeister einsetzen. Jahrelang war er nach seinem Maschinenbau-Studium bei der Post an verschiedenen Standorten in Hessen tätig - im öffentlichen Dienst oder als Projektleiter. "Auf der Suche nach neuen Aufgaben fand ich bei der Stadt Mannheim eine herausfordernde Tätigkeit als Abteilungsleiter für den städtischen Eigenbetrieb Werkstätten." Seit über 17 Jahren pendelt er nun regelmäßig zu seinem Job nach Mannheim. "Ich bin beruflich mit kaufmännischen Aufgaben betraut. Da ich für Personal und die Organisation zuständig bin, gehört für mich auch die Zusammenarbeit mit den politischen Gremien dazu." Das möchte Kreutzer zu seinem Vorteil machen.

Visionen und Ziele hat er allemal: "Schlitz und das Schlitzerland müssen attraktiver werden, um hier auch in Zukunft gut leben, wohnen und arbeiten zu können." Deshalb setzt der 60-Jährige bei seinem Programm auf zukunftssichere Punkte - die Belebung der Innenstadt steht da ganz oben auf der Agenda. Das alte Brauerei-Gelände möchte er beispielsweise für eine Gaststätte mit Brauereiausschank nutzen. "Auch dem Geschäfte-Sterben in der Innenstadt muss entgegengewirkt werden." Außerdem setzt er sich für ein neues Parkplatzkonzept und eine barrierefreie Innenstadt ein.

Seine Liste für ein attraktiveres Schlitz ist lang. Neben der Belebung der Innenstadt ist die Schaffung von Wohnraum noch ein weiteres wichtiges Thema. "Leerstände müssen saniert und genutzt werden. Ich würde gerne ein Immobilienkataster mit Daten erstellen." Im gleichen Zug will Kreutzer für mehr Bauplätze sorgen. "Neue Baugebiete müssen zu günstigen Preisen erschlossen werden. So würden wir den Zuzug neuer Bürger und Familien weiterhin fördern." So soll auch die Ansiedlung von Gewerben und Betrieben gefördert werden.

Es scheint so, als ob der gebürtige Lauterbacher seine Ziele am liebsten sofort in die Tat umsetzen wolle. Doch die Bürger haben am 28. Oktober die Wahl zwischen drei Kandidaten. "Alexander Altstadt wird sehr stark sein", schätzt Kreutzer seinen CDU-Kontrahenten ein. Doch auch er sei einer, der fest im Sattel sitzt und im Wahlkampf schon viel positive Resonanz erfahren hat. "Es wird spannend", prognostiziert Kreutzer, der am 28. Oktober in Lauterbach-Heblos morgens wählen geht wird und danach vielleicht mit seiner Frau einen Ausritt mit den Pferden machen möchte. "Vielleicht gehe ich dann noch in die Kirche nach Schlitz und halte ein Stoßgebet", sagt und lacht er. "Es war eine aufregende Zeit, egal wie es zum Schluss ausgeht." (Luisa Diegel) +++